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Architektur ist immer politisch. Architektur besetzt den Raum und sendet Signale. Je exponierter die Position im Raum, desto kräftiger das Signal. Desto stärker auch das Bemühen der Menschen, diese Position zu erobern und mit ihren Ideologien zu befüllen. Der Schlossplatz in Berlin war uns ist immer so eine besondere Position gewesen ¿ für die Stadt, für Preußen, für Deutschland. Daher verwundert es nicht, mit welcher Vehemenz um ihn gekämpft wurde. Der Autor Alexander Barti hat in der vorliegenden Dissertation den letzten großen Krieg um den Berliner Schlossplatz untersucht und konnte verblüffende Ergebnisse zutage fördern. Denn die ideologischen Gräben waren durchaus nicht so eindeutig gezogen, wie man das auf den ersten Blick vermuten mag. Über zehn Jahre lang wurde die zuletzt qualvoll-zähe Debatte geführt, bis sich die Abgeordneten des Bundestages 2002 für einen de facto Wiederaufbau des Schlosses als ¿Humboldt-Forum¿ entschieden hatten. Die Schlossplatzdebatte war in ihrer Verkniffenheit ein zutiefst deutscher Entscheidungsprozess. Er demaskierte nicht zuletzt die geistige Impotenz einer gesellschaftlichen Elite, die nicht mehr fähig ist, Verantwortung zu übernehmen.
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