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Das deutsche 18. Jahrhundert gilt, ausgelost durch das kulturanthropologische Interesse am ganzen Menschen', zunehmend als eine Epoche der Entdeckung der Korpersprache und der naturlichen Schauspielkunst, die die rhetorisch bestimmte Schauspielaktion ablost. Demgegenuber ist die Tatsache, dass es sich um verschriftlichte Korpersprache handelt, bis jetzt vernachlassigt worden, so dass die Regiebemerkungen kaum eingehender untersucht wurden. Eine Leitthese der vorliegenden Studie ist, dass mit der Literarisierung des Dramas im 18. Jahrhundert auch eine Entwicklung hin zur literarischen Bedeutsamkeit der Regiebemerkungen einhergeht. Wahrend theaterwissenschaftliche Arbeiten die Regiebemerkungen wegen ihres transitorischen Charakters meist kaum beachten, wird dieser konstitutive Teil des Dramentextes hier ins Zentrum der Analyse gestellt, so dass die Funktion dieser Textraume fur den Leser ins Blickfeld gerat. Neben kanonischen Texten von Lessing, Lenz, Goethe und Schiller werden auch weniger bekannte Dramen Friederike Caroline Neubers, Christiane Karoline Schlegels und August von Kotzebues sowie in komparatistischer Perspektive Texte Diderots in exemplarischen Dramenanalysen daraufhin untersucht, ob und wie sich der paradigmatische Wandel des Theaters in einen Aktionsraum im 18. Jahrhundert in den Regiebemerkungen manifestiert.
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