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Kaum ein anderes architektonisches Ensemble wirkt in seiner Gesamterscheinung russischer als der Gebaudekomplex des Moskauer Kreml. Interessanterweise wurden seine prominentesten Bauten nicht von einheimischen, sondern von italienischen Architekten errichtet, die der Einladung russischer Grossfursten folgten und in den Jahren zwischen 1470 und 1520 in Moskau tatig waren. Anhand ausfuhrlicher Analysen dieser und weiterer bedeutenden Sakralbauten Russlands wird der Frage nachgegangen, in welchem Umfang das kulturelle Selbstverstandnis der Russen den Anschluss an die von Italien ausgehende und sich in ganz Europa ausbreitende Renaissancebewegung erlaubte. Ein Kapitel uber eine seltene Ikonenreihe, die bestimmten Kanons westeuropaischer Ikonographie unterliegt, gewahrt einen Einblick in die zweite wichtige Gattung russischer Kunst dieser Zeit - die Ikonenmalerei. Als Sekundarquelle werden einige, der westlichen Forschung bis jetzt kaum zugangliche Berichte russischer Reisenden des 15. und 16. Jahrhunderts uber Florenz und Rom herangezogen, neu ubersetzt und ausgewertet.
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