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Die für die deutsche Wehrmacht errichteten Bordelle sind ein bislang wenig erforschtes Gebiet der Geschichte. Die in sie verschafften Frauen sind bis heute nicht als Opfergruppe anerkannt. Nicht selten wurde den jungen Frauen vorgeworfen, sich freiwillig für die Bordelle gemeldet zu haben. Auch in der Kriminalpolizei-Akte der polnischen Verkäuferin Maria K. aus Posen steht dieser Vermerk. Aber was hat er zu bedeuten? Durch die Rekonstruktion der konkreten Lebenssituation von Maria K., die die Besatzer innerhalb weniger Monate von einer jungen Frau in fester Anstellung und mit festem Wohnsitz zu einer obdach- und arbeitslosen, vorbestraften "Prostituierten" machen, die letztendlich wegen mehrerer Fluchtversuche aus dem Wehrmachts-Bordell in das Vernichtungslager Auschwitz eingeliefert wird, wird deutlich, dass von "Freiwilligkeit" beim Vorgehen der Wehrmachtsführung, der Kriminalpolizei und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) keine Rede gewesen sein kann.Zusätzlich wird der Blick auf die soldatischen Freier gerichtet: Wer waren sie? Was dachten sie über die Frauen in den Bordellen und über Frauen allgemein? Was hat die Errichtung von Wehrmachtsbordellen mit der sexuellen Gewalt deutscher Besatzer in den besetzten Ländern zu tun? Und: Kann es sein, dass deutsche Soldaten nicht nur von der sexuellen Bereitstellung gezwungener Frauen in den Bordellen profitierten, sondern aktiv an deren gewaltsamer Verschaffung in diese Einrichtungen teilnahmen?Für die Beantwortung dieser und weiterer Fragen hat Anne S. Respondek in deutschen und internationalen Archiven recherchiert. Ihre Dokumentation zeichnet das Leben von Maria K. stellvertretend auch für die anderen, "namenlos" gebliebenen Frauen aus den Wehrmachts- und KZ-Bordellen nach.
Prostitution war im Dritten Reich streng sanktioniert. Ein Blick auf die Konzentrationslager zeigt jedoch die ganze Bigotterie des Hitlerstaats. Denn in seinen Konzentrationslagern wurde er selbst zum Bordellbetreiber. In ihrem Buch setzt Anne Respondek sich mit der Frage auseinander, welche Ziele der Hitlerstaat mit der Einrichtung von Bordellen in Konzentrationslagern verfolgte.Neben einer Untersuchung der historischen Hintergründe stehen bei Respondek aber vor allem die betroffenen Frauen im Mittelpunkt. Für viele von ihnen hatte die Zwangsprostitution auch nach dem Dritten Reich noch Ausgrenzung und Demütigungen zur Folge.Respondek ordnet die Zwangsprostitution im Konzentrationslager in die nationalsozialistische Weltanschauung ein und erläutert die Funktionsweise des Gewaltsystems. Sie erschließt damit eines der dunkelsten Kapitel in der deutschen Geschichte.Aus dem Buch:- Drittes Reich;- Nationalsozialismus;- Konzentrationslager;- Prostitution;- Zwangsprostitution;- Bordell
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