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Die Untersuchung thematisiert die Entstehung eines Fachwortschatzes, von Fachtextsorten und eines Kollektivstils und beleuchtet die sprachliche Konstruktion eines Faches. Als Beispiel wird die Psychiatrie gewahlt, die sich in einem kurzen Zeitraum von hundert Jahren als akademische Disziplin etabliert. Obwohl der Wortschatz lange vage, metaphernreich und variabel bleibt, was von Psychiatern immer wieder als babylonische Sprachverwirrung"e; beklagt wird, und obwohl sich Textmuster nur langsam durchsetzen, gelingt eine Abgrenzung von anderen Disziplinen. Diese Entwicklung wird in kritischer Diskussion mit der Fachsprachenforschung als ein Weg sprachlicher Professionalisierung gedeutet. Nach der theoretischen Auseinandersetzung wird auf der Basis umfangreicher Korpora und ihrer textanalytischen Auswertung gezeigt, wie sich durch die Nivellierung von Traditionsbestanden, den Aufbau lexikalischer Demarkationslinien und durch die Nutzung von Textsortenallianzen eine besondere Schreibpraxis entwickelt. Drei Fallstudien zeigen im Einzelnen, wie sich Psychiater zunachst vom Traditionsbestand ablosen, wie sich nachfolgend Muster fur Fachtextsorten herausbilden und wie Psychiater im 20. Jahrhundert schlielich sogar andere gesellschaftliche Diskurse pragen.
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