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Analysen der Feinstruktur von Schuldramen Christian Weises (1642-1708) und Johann Sebastian Mitternachts (1613-1679) sowie der gattungs- und affekttheoretischen Poetologie von Weise und anderen offenbaren nicht nur die Krise emblematischer Argumentationsfiguren sondern auch einer auf Ahnlichkeit und Zirkularitat beruhenden Semantik insgesamt. Weises scharfsinnige Strategien, die paradoxe Selbstblockade dieser Semantik zu durchbrechen und Selbstreferenz auf Differenz umzustellen, pragen sowohl Einzeltexte wie das Trauer-Spiel Von dem Neapolitanischen Haupt-Rebellen Masaniello (1682) als auch die textubergreifende Koharenz seiner Trilogien aus Bibeldrama, politischem Trauerspiel und Komodie. Daruber hinaus sieht sich Weise mit einem Wechsel vom Prasenzmedium Theater zum Absenzmedium des gedruckten Buches konfrontiert, den es literarisch zu verarbeiten und theoretisch zu reflektieren gilt. Damit gewinnt im Anschlu an diskursgeschichtliche und wissenssoziologische Thesen von M. Foucault und N. Luhmann eine semiotische und zugleich medienhistorische Problemkonstellation Kontur, die nicht nur das Schultheater im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts auszeichnet: Auf welche Weise namlich die didaktischen Wirkungsanspruche und rhetorischen Erkenntnismittel dramatischer Literatur zwischen Klugheit und Moral neu verhandelt werden, erweist sich als spezifisch fur die Phase des Ubergangs vom Barock zur Aufklarung.
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