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Im 4. Jahrhundert gewinnt das Askeseideal im Christentum deutlich an Bedeutung: Es entwickelt sich zu einem entscheidenden Kriterium bei der Bewertung christlichen Lebens. Bischofe wie Ambrosius, Basilius und Johannes Chrysostomus verfassen Werbeschriften fur das Ideal vor allem sexueller Enthaltsamkeit und wollen es so in ihren Gemeinden und bei ihren Lesern propagieren.Einzelne Gruppen innerhalb des Christentums radikalisieren dieses Ideal und erheben die Jungfraulichkeit zum eigentlichen Heilskriterium, d.h. nur wer jungfraulich lebt, kann aus ihrer Sicht uberhaupt gerettet werden. Diese asketischen Bewegungen, die sich u.a. in Kleinasien, Syrien und Agypten finden, werden in der vorliegenden Studie erstmals systematisch untersucht, auf ihre Motive hin befragt und im Kontext ihrer Auseinandersetzung mit der Grokirche eingeordnet. Dabei ist auf Seiten der Kirche neben der theologischen Opposition einzelner Bischofe und einer disziplinaren Verurteilung etwa auf dem Konzil von Gangra (ca. 342/3) auch das Bemuhen um eine Reintegration der exklusiven Asketen erkennbar. Diese Entwicklung fuhrt schlielich zu einer Hierarchisierung christlicher Lebensform, an deren Spitze die jungfraulich lebenden Christen stehen.
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