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Welche Bedeutung kam dem biographischen Wissenssegment im Kontext der Bildungskultur des 2. Jh. n. Chr. zu? Welche Formen wurden von zeitgenossischen Autoren zur literarischen Prasentation von Personen gewahlt? Unter dieser doppelten Leitfrage werden hier Personendarstellungen in den Briefen des jungeren Plinius, dem Miszellanwerk des Gellius und den Kaiserbiographien Suetons in einer gattungsubergreifend angelegten Perspektive untersucht. Zu den Gemeinsamkeiten, die sich auf diese Weise beobachten lassen, gehoren das normative Potential historischer Figuren, die Kommemoration von Zeitgenossen und die Interaktion mit den kommunikativen Rahmenbedingungen der romischen Kaiserzeit. Eine solche funktionsgeschichtliche Betrachtungsweise zeigt ferner, dass es sich bei vielen der Charakteristika der untersuchten Autoren, die bislang als Abweichungen von der jeweiligen Gattungstradition kritisiert wurden, um bewusste Entwicklungen handelt, die eng auf ihren gemeinsamen gesellschaftlichen und kulturellen Kontext bezogen sind.
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