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Die Studie verfolgt literaturtheoretische und historiographische Ziele: Sie formuliert und begrundet erstens einen neuen, systematisch gefaten Begriff "e;Geschichtsdrama"e;, der unabhangig von historischen Geschichtsvorstellungen konzipiert ist. Er bietet sich deshalb prinzipiell genauso fur eine Untersuchung vormoderner Geschichtsdramen wie historischer Dramen der Goethezeit und nach dem Historismus an. Zweitens stellt die Studie die Entwicklung des Geschichtsdramas vom Humanismus bis zur Aufklarung dar, wobei ein Schwerpunkt im 17. und fruhen 18. Jahrhundert liegt. Das Geschichtsdrama der Fruhen Neuzeit zeichnet sich durch eine vielschichtige Prasentation der Geschichte aus, die in den Texten selbst und ihren Paratexten (Anmerkungen im Barockdrama, Vorreden, Nebentexten usw.) reflektiert wird. Als historisch jeweils neu gestelltes Problem erweist sich in den Dramen und dramentheoretischen Diskursen die Prasentation und Begrundung von "e;historischer Wahrheit"e;, die hier im Rekurs auf kulturgeschichtliche Kontexte, zeitgenossische Historiographien und Geschichtstheorien diskutiert wird. Die Studie stellt die erste umfassende literaturgeschichtliche Erfassung und Darstellung des Geschichtsdramas der Fruhen Neuzeit dar; sie enthalt daruber hinaus umfangreiche Einzelanalysen von zentralen Dramen des 16. bis 18. Jahrhunderts (etwa von Frischlin, Sachs, Gryphius, Lohenstein, Gottsched, Lessing und Klopstock).
The series Studien zur deutschen Literatur (Studies in German Literature) presents outstanding analyses of German-speaking literature from the early modern period to the present day. It particularly embraces comparative, cultural and historical-epistemological questions and serves as a tradition-steeped forum for innovative literary research. All submitted manuscripts undergo a double peer-review process. Please contact the editor Dr. Marcus Bohm (marcus.boehm [at] degruyter.com) for further information regarding manuscript submission and subsidies.
Die radikal neuen Textverfahren der literarischen Moderne von Naturalismus und Decadence bis heute operieren mit einem Sprachmaterial, das durch die gigantische Amplifikations- und Desemantisierungsmaschinerie des Historismus, besonders seiner positivistischen Wissenschaftspraxis im 19. Jahrhundert gepragt ist. Teil I der vorliegenden Studie diskutiert die wissenschaftliche Verwendung des Historismusbegriffs und erschliet den Zusammenhang von Historismus und literarischen Textverfahren exemplarisch am historischen Roman und an popularwissenschaftlicher Wissenschaftsprosa. Teil II beschreibt auf dieser Basis verschiedene Texturen der literarischen Moderne: Katalogtexturen und kunstgewerbliche Texturen in Naturalismus, Impressionismus und Decadence, abstrakte Prosa und hermetische Lyrik der emphatischen Moderne sowie Spieltexturen. Die historische Situation bezeichnet hier vor allem ein Vertextungsproblem. Zugleich folgt aus der Beobachtung von Lexemautonomie, Destrukturierung und Unverstandlichkeit in modernen Texten die Forderung nach einer spezifischen Hermeneutik der literarischen Moderne. Die Entdeckung der Textur definiert das Universum literarischer Semiose insgesamt neu. Teil III diskutiert unter dieser Pramisse Moglichkeiten neuer literarischer Strukturbildung und Modelle zu deren Beschreibung unter den Stichworten Erzahlen, Essay, Enzyklopadie und Film.
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