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Aus dem Buch: „...Karola steht auf der Schwelle in ihrem Knabenhut, in dem Pelz, der um die Schultern hängt, nicht wie eine weiche Frauenhülle, sondern wie eine Beute, ein Wildbret. Sie starrt in das frische Grün der Linden auf der mittleren Allee. Auf einer Bank sieht sie, immer wieder durch Gefährte und Vorübergehende verdeckt, ein Paar Hand in Hand sitzen. Sie schauen beide geradeaus, wie die Hunde, die so tun, als ob sie nichts miteinander haben, während sie sich nahe kommen. Aber in den beiden Händen, seiner rechten, ihrer linken, welch innige Vereinigung! ›Bin ich so schwer zu lieben? Warum läßt er mich fort?‹ Sie lächelt leichtsinnig und verzweifelt." Franz Hessel (1880-1941) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Lektor. Franz Hessel veröffentlichte zahlreiche Gedichte, Prosabände und Romane. Hessels Romane Der Kramladen des Glücks, Pariser Romanze, Heimliches Berlin sowie das postum von Bernd Witte herausgegebene Fragment Alter Mann zeigen einen melancholischen Erzähler in der Tradition Marcel Prousts, der, der verlorenen Vergangenheit nachtrauernd, die Erscheinungen der Moderne zu genießen bereit ist.
Was geschieht, wenn man sich als Berliner auf eine Rundfahrt durch Berlin begibt? Franz Hessel hat es ausprobiert und macht eine Touristenfahrt durch seine eigene Stadt ... Stefan Kaminski nimmt den Hörer, in einer ungekürzten Lesung, mit auf eine Rundfahrt durch die Hauptstadt.
Ein Pfingstausflug ist geplant, der junge Mann erhofft sich, dabei mit seiner Angebeteten sprechen zu können. Doch der Ausflug verläuft nicht ganz wie gewünscht ... Christian Berkel liest Franz Hessels "Pfingsten 1896" in einer ungekürzten Lesung.
Marcel Proust (1871-1922) war ein französischer Schriftsteller und Kritiker. Prousts Hauptwerk ist Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du temps perdu) in sieben Bänden. Dieser monumentale Roman ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts. "Im Schatten der jungen Mädchen" und "Die Herzogin von Guermantes" sind die zwei Teile dieses Werkes. Inhalt: • Im Schatten der jungen Mädchen • Die Herzogin von Guermantes (Band 1&2) • Tage der Freuden: • Der Tod des Baldassar Sylvandre, Freiherrn von Sylvanie • Violante oder die Weltlichkeit • Fragmente einer italienischen Komödie • Weltlichkeit und Melomanie • Trauriger Landaufenthalt der Madame de Breyves • Die Beichte eines jungen Mädchens • Das große Diner • Trauer und Träume in allen Regenbogenfarben • Das Ende der Eifersucht • Im Schatten der jungen Mädchen: Der Roman spielt im Frankreich des Fin de siècle in der gehobenen Gesellschaft. Ein Ich-Erzähler berichtet von seinem Leben und vom Vorgang des Erinnerns. Der Ich-Erzähler stammt aus einer Familie des Pariser Bürgertums, die den Sommer üblicherweise bei Verwandten auf dem Land verbringt. Der Erzähler verbringt die Sommerfrische in dem fiktiven Badeort Balbec, ein Großteil der Handlung spielt im dortigen Grandhotel. Hier verliebt sich der Ich-Erzähler erstmals in die junge Albertine. • Die Herzogin von Guermantes: Der Ich-Erzähler steigt in der Welt des Adels auf und besucht die Salons. Hier macht er sich über das leere Geplauder der Menschen lustig, aber er ist auch fasziniert und kann sich nicht von ihnen trennen, um sein Werk zu schaffen. Die politischen Affären seiner Zeit interessieren ihn kaum. Er bekommt nur mit, dass die Dreyfus-Affäre es manchen Personen erlaubt, gesellschaftlich aufzusteigen, während sie andere zum Abstieg zwingt...
Aus dem Buch: "Einmal sah er die Martha auf ihrem Balkon sitzen. Sie bemerkte ihn nicht. Ihre Augen und Hände waren mit einer Stickerei beschäftigt. Er konnte heimlich aus der Ferne verehren. Und sie bewegte den Arm und hob den Blick und sah ihn nicht. Wollte sie den Knoten ihrer blonden Flechten lösen wie die heilige Genoveva im Walde, wie die träumend wachsame Magelone, damit die seidnen Strähnen niederfielen wie ein Gewand auf Schultern und Schoß? Und manche weiterglitten bis zu den steinernen Schnörkeln des Balkons? Und manche wehten in die blaue Luft hinaus? Und in Ehrfurcht zog er seine Schulmütze vor diesem reichen Haar. Und immer, wenn ihm Martha in den Sinn kam, dachte er zugleich alles Gute und Schöne. Und wenn er in die Melancholie des Halbwüchsigen versank, die dem Sechzehnjährigen aus einer Sehnsucht allmählich zu einer Gewohnheit wurde, so meinte er, es wäre die Fernliebe zu Martha." Franz Hessel (1880-1941) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Lektor. Über Karl Wolfskehl erhielt er Anschluss an den Kreis um Stefan George und lernte Fanny Gräfin zu Reventlow kennen. Mit der "Königin von Schwabing" und ihrem Gefährten, Baron Bohdan von Suchocki, lebte er von 1903 bis 1906 in der Wohngemeinschaft im "Eckhaus", Kaulbachstraße 63. Diese Zeit ist Grundlage der Romane Kramladen des Glücks von Franz Hessel und Herrn Dames Aufzeichnungen oder Begebenheiten aus einem seltsamen Stadtteil von Fanny zu Reventlow. Gemeinsam mit ihr schrieb er an mehreren Ausgaben des Schwabinger Beobachter, der vor allem den Kreis um Stefan George parodierte.
Franz Hessel (1880-1941) war ein deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Lektor. Von 1906 bis kurz vor dem Ersten Weltkrieg lebte Hessel in Paris, wo er in den Künstlerkreisen von Montparnasse verkehrte, vor allem in dem berühmten Café du Dôme, in dem sich die ausländischen Künstler trafen. Aus dieser Zeit stammt seine Bekanntschaft mit dem französischen Kunsthändler und Schriftsteller Henri-Pierre Roché und der jungen Malerin Helen Grund, die er 1913 heiratete. Der Ehe entstammte der spätere Diplomat und Widerstandskämpfer Stéphane Hessel. Nach dem Krieg ließ sich die Familie in der Villa Heimat am Ortsrand von Schäftlarn südlich von München nieder. Im Jahr 1920, als seine Ehe bereits zerrüttet war, veröffentlichte er den Roman Pariser Romanze, in dem er seine Zeit in Paris und die Bekanntschaft mit seiner Frau literarisch verarbeitete. Aus dem Buch: "Mein lieber Claude. Gestern habe ich mir im Dorf ein paar Schulhefte gekauft. Dahinein will ich für Dich Briefe schreiben, wenn ich Muße habe und an Paris denke. Ob Du sie je lesen wirst und wann und wo? Jetzt bin ich mit dreiunddreißig Jahren ein deutscher Rekrut. Auf dem leeren Feld zwischen Kanal und Fort mache ich in Reih und Glied Freiübungen. Nachts liege ich mit zwanzig Kameraden zusammen in Stube Nr. 107. Die ersten Nächte konnte ich nicht recht einschlafen in meinem hohen, heißen Oberbett. Das viele fremde Leben, das mit Atmen, Seufzen und Schnarchen auf mich eindrang, verschob, durchschnitt, übertrieb meine Gedanken. Die wenigen Minuten Schlaf begannen und endeten in heftigen Träumen, die mich beim Erwachen kaum verlassen wollten."
Der Roman spielt im Frankreich des Fin de siècle in der gehobenen Gesellschaft. Ein Ich-Erzähler berichtet von seinem Leben und vom Vorgang des Erinnerns. Der Ich-Erzähler stammt aus einer Familie des Pariser Bürgertums, die den Sommer üblicherweise bei Verwandten auf dem Land verbringt. Hier erlebt er eine glückliche Kindheit und lernt Personen kennen, die in seinem weiteren Leben eine Rolle spielen werden, etwa den Kunstliebhaber Swann, dessen Tochter Gilberte, oder die lokale Adelsfamilie, die Guermantes. Der Ich-Erzähler steigt in der Welt des Adels auf und besucht die Salons. Hier macht er sich über das leere Geplauder der Menschen lustig, aber er ist auch fasziniert und kann sich nicht von ihnen trennen, um sein Werk zu schaffen. Die politischen Affären seiner Zeit interessieren ihn kaum. Er bekommt nur mit, dass die Dreyfus-Affäre es manchen Personen erlaubt, gesellschaftlich aufzusteigen, während sie andere zum Abstieg zwingt. Marcel Proust (1871-1922) war ein französischer Schriftsteller und Kritiker. Prousts Hauptwerk ist Auf der Suche nach der verlorenen Zeit (À la recherche du temps perdu) in sieben Bänden. Dieser monumentale Roman ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts. Die Welt der Guermantes ist der dritte Teil dieses Werkes.
In seinem Brief, den Arnold Wächter seinem französischen Freund Claude als deutscher Soldat schreibt, beschwört er die gemeinsame Pariser Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Das Paris der sogenannten Belle Époque ist Hot Spot für Künstler, Bohemiens, Feuilletonisten und die Jugend aller Nationen. Die ganze Stadt mit ihren Plätzen, großzügigen Parks und verwinkelten Quartiers bildet die lebendige Kulisse für das leichte, unbeschwerte Leben, „als alle Nationen vom Montparnasse sich in der Closerie des Lilas versammelten": der Maler aus Norwegen, der Russe Dimitry mit seiner italienischen Freundin, Pamela aus Chelsea und der Amerikaner Herold, der Holländer Bouts und der zarte Maler Ephrussi. Man trifft sich in den Cafés, Museen, Theatern, auf Künstlerfesten und in den Ateliers und diskutiert über Kunst, Literatur und die Vision eines friedvollen Europas. Über dem ganzen Flair der beginnenden Moderne liegt die verführerische (nicht nur sexuelle) Emanzipation der Frauen außerhalb jeglicher Konvention. Die „Pariser Romanze" erzählt von der Begegnung Arnold Wächters mit Lotte, die im Pariser Pensionat ihre Französischkenntnisse verbessern soll. Weil sie Paris kennenlernen will, wird Arnold ihr väterlicher Begleiter. Wahrer Hintergrund dieser literarischen Beziehung ist die Ehe des Autors Franz Hessel mit der Malerin Helen Grund, Vorbild der Catherine in Truffauts berühmten Film „Jules et Jim".
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