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Das Interesse an Gustav Radbruch scheint ungebrochen. Sein Leben, seine Tätigkeit als Politiker und Kriminalpolitiker, als Strafrechtswissenschaftler und Strafrechtsreformer, als Rechtshistoriker und Rechtsphilosoph ist eingehend und vielfältig erforscht und beschrieben worden. Dies gilt auch für Radbruchs bekannteste und folgenreichste wissenschaftliche Hinterlassenschaft: die sogenannten Radbruchschen Formeln. Sie sind Gegenstand zahlreicher Interpretationen und Kontroversen geworden, und an ihnen hat sich die Diskussion um die Zuordnung des Autors zu Naturrecht oder Rechtspositivismus, aber auch die grundsätzliche Diskussion um diese beiden Grundpositionen nachhaltig entfaltet. Mit dem vorliegenden Werk wird diese inzwischen 60 Jahre währende Debatte erstmals in deutscher Übersetzung rekapituliert und aufgearbeitet. Giuliano Vassalli, Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht, Mitglied beider Kammern des italienischen Parlaments, italienischer Justizminister und Präsident des italienischen Verfassungsgerichts, hat sich dieser Aufgabe unterzogen.
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