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Aus dem Buch: „Zu Anfang der vierziger Jahre war der im mittleren Schweden belegene Besitz Björknäs Eigentum zweier Brüder, Karl Henrik und Nils Göran Mörk. Die Brüder gehörten einem weit verzweigten Geschlecht an, das sich Generationen hindurch dem Bergbau und der Landwirtschaft gewidmet hatte. Angehörige der Familie saßen auf Gütern in allen Gegenden Schwedens. Der Vater hieß Henrik Göran Mörk und war - im Verhältnis zu den Anforderungen seiner Zeit - ein hervorragender Hüttenindustrieller. Unter seiner Rute verlebten die beiden Brüder eine etwas eigentümliche Jugend; keiner von ihnen konnte sich in reiferen Jahren entsinnen, je die geringste Elternzärtlichkeit erfahren zu haben. Um so enger hatten sie sich dafür aneinander angeschlossen, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese Erzählung einsetzt, hatten die innigsten Beziehungen zwischen ihnen geherrscht. Stets sah man sie miteinander, und stets standen sie Rücken an Rücken, bereit zu gegenseitiger Verteidigung gegen alle Bitternisse und Schwierigkeiten, die ihre traurige Jugend ihnen bereitete." Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus.
„In den großen Städten gehen die Menschen fremd aneinander vorüber, und nur der Neuangekommene hat ein gewisses Interesse für alles und für alle, denen er begegnet. Wir interessieren uns nur für die Menschen, die wir kennen, und wenn wir draußen auf dem Lande sind, kommt es uns lächerlich vor, daß jeder, dem wir begegnen, uns mit einem guten Tag oder guten Abend begrüßt. Der Brauch und vielleicht die Notwendigkeit haben es dahin gebracht, daß wir davor zurückscheuen, uns einem anderen Menschen zu nähern, und deshalb hat man gewisse Formen erfunden, ohne deren Beobachtung jede Annäherung unerlaubt ist. Zwischen denen, die nicht der Zufall zusammenführt, haben wir so hohe Schranken errichtet, daß sie fast unübersteiglich erscheinen. Und deshalb kann die Vereinsamung gewisser einzelner in der Großstadt stärker und empfindlicher werden als in der tiefsten Einöde." Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus. Zusammen mit dem späteren Literaturkritiker Oscar Levertin, den er bereits während des Studiums kennenlernte, war Geijerstam ein wichtiges Mitglied der literarischen Vereinigung Det unga Sverige (dt. Das junge Schweden). Als solches wandte sich Geijerstam, beeinflusst von August Strindberg, gegen die konservativen Strömungen gerade in der Literatur. In seinem literarischen Schaffen thematisierte Geijerstam oft Probleme zwischen einfachem Landleben und beginnender Industrialisierung.
Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus. Zusammen mit dem späteren Literaturkritiker Oscar Levertin, den er bereits während des Studiums kennenlernte, war Geijerstam ein wichtiges Mitglied der literarischen Vereinigung Det unga Sverige (dt. Das junge Schweden). Als solches wandte sich Geijerstam, beeinflusst von August Strindberg, gegen die konservativen Strömungen gerade in der Literatur. In seinem literarischen Schaffen thematisierte Geijerstam oft Probleme zwischen einfachem Landleben und beginnender Industrialisierung. Aus dem Buch: „Beängstigende Gedanken strichen an Kari vorbei, Glut, die irgendwo schwelte, um dann loszubrechen, wie in jener Nacht, deren sie sich aus der Kindheit erinnerte, als der Vater sie fast nackt hinaustrug und alles um sie her in Flammen stand, - jener Nacht, als der väterliche Hof abbrannte."
„Du stille, starke, wundervolle Welt, in der meine Kindheit verrann! Im Lichte dessen, was ich damals sah, steigen Erinnerungen empor, Erinnerungen, nicht an Dinge, die ich selbst gesehen, sondern an Dinge, die ich erzählen hörte, einst, zur Zeit, da meine Schritte die schwarze Erde des Eisenwerkes, die Rasenhügel des Birkenhags oder die glatten, nadelbestreuten Pfade des Waldes traten. Und wenn ich daran denke, so deucht mich, als wäre meine eigene Kinderzeit näher den Menschen, von denen ich hier erzählen will, als sie mir selber ist." Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus. Zusammen mit dem späteren Literaturkritiker Oscar Levertin, den er bereits während des Studiums kennenlernte, war Geijerstam ein wichtiges Mitglied der literarischen Vereinigung Det unga Sverige (dt. Das junge Schweden). Als solches wandte sich Geijerstam, beeinflusst von August Strindberg, gegen die konservativen Strömungen gerade in der Literatur. In seinem literarischen Schaffen thematisierte Geijerstam oft Probleme zwischen einfachem Landleben und beginnender Industrialisierung.
„Ake Hjälm selbst fühlte sich als Freiheitsmann im ganz modernen Sinn. Ein Witzbold hatte einmal von ihm gesagt, er sei linksfreundlicher Konservativer. Ein Körnchen Wahrheit lag ja in diesem ironischen Spitznamen. Jedenfalls ließ sich der gute Oberlehrer nicht leicht aus dem Konzept bringen. Mit unerschütterlicher Konsequenz verfolgte er den Weg, den er für den rechten hielt, und da das Leben ihm nicht viele verwickelte Fragen zu lösen gegeben hatte, hatte er sich auch verhältnismäßig rasch darin zurechtgefunden. Obgleich er zu den theoretisch stets Unzufriedenen gehörte, schwamm er in Wirklichkeit ganz vergnüglich mit in dem Strom des modernen Lebens, das er von dem ruhig optimistischen Standpunkt aus betrachtete, wie er dem Fortschrittler und Zukunftsmenschen ansteht." Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus. Zusammen mit dem späteren Literaturkritiker Oscar Levertin, den er bereits während des Studiums kennenlernte, war Geijerstam ein wichtiges Mitglied der literarischen Vereinigung Det unga Sverige (dt. Das junge Schweden). Als solches wandte sich Geijerstam, beeinflusst von August Strindberg, gegen die konservativen Strömungen gerade in der Literatur. In seinem literarischen Schaffen thematisierte Geijerstam oft Probleme zwischen einfachem Landleben und beginnender Industrialisierung.
Aus dem Buch: "Ich hab mich müde gegrübelt, all das zu begreifen, was ich in ein paar kurzen Jahren erlebt habe. Es war ja so wenig, was ich verlangte, und so viel, was ich geben wollte ... Eigentlich verlangte ich bloß, geben zu dürfen ... Und dennoch ... Müde wandre ich in meinem Zimmer auf und ab; wenn die Lampe heruntergebrannt ist, werf'' ich mich aufs Bett und sinke in Schlummer - - aber nicht in Schlaf. Noch hat die Zeit, die verflossen ist, mich nicht geheilt. Und doch müßten die Jahre längst das ihrige getan haben. Niemand weiß, daß ich so lebe. Niemand ahnt, daß dann und wann, wenn ich''s am mindesten glaube, das Alte wieder aufbricht in mir, die alten Wunden, die sich nicht heilen lassen wollen. Züge gehen und kommen auf dem kleinen Bahnhof. Der Winter kommt früh hier oben im Norden, und der Schnee liegt schon hoch über Hecken und Feld. Dunkel heben sich um mich die Berge gegen den Nachthimmel mit seinen Sternen. Niemals hab ich sie leuchten sehen damals, als die große Stadt mich gefangen hielt. Die Winternacht ist nah. Bald wird die Sonne ganz verschwinden, und Monate werden vergehen, eh ich sie wieder emporgleiten sehe über die Berge, die mein Tal umgrenzen. Vielen Menschen begegne ich nicht hier. Und die Züge gehen nicht so oft im Winter." Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus.
Aus dem Buch: "Es war einmal ein Schriftsteller, der glücklich mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte. Er war so glücklich, daß er es selbst nicht begriff, und aus all dem heraus schrieb er viele Bücher von dem Unglück der Menschen. Es war nicht die Liebe, in der sein höchstes Glück lag. Auch bestand es nicht in der Vaterfreude, die er naiv als eine so natürliche Sache nahm, als könnten Eltern nie etwas anderes als Freude an ihren Kindern erleben. Auch darin lag es nicht, daß der seltene Vogel, den man ungebrochene Jugend nennt, noch nach vieljähriger Ehe in seinem Hause in sicherem Neste saß. Sein höchstes Glück bestand darin, daß ihm niemals etwas Böses begegnet war, das er nicht durch seine Kraft und Gesundheit überwinden zu können glaubte. Die Unglücksfälle, die aufzutauchen drohten, waren wie vorübergehende Wolken vom Horizonte verschwunden und hatten seinen Himmel nur noch reiner und freier gelassen. Wenigstens glaubte er so, und dieser Glaube war die Wirklichkeit, in der er lebte. Die Armut, gegen die er einen ununterbrochenen Kampf geführt, hatte er doch stets im Abstand zu halten vermocht. Es gab bloß einen Feind, mit dem er niemals seine Kräfte gemessen, und dieser Feind war der Tod. Vielleicht war es nicht das geringste Glück dieses Mannes zu nennen, daß er lange niemals ernstlich gefürchtet hatte, der Tod könnte ihn selbst oder die, die ihm am nächsten standen, treffen." Gustaf af Geijerstam (1858-1909) war ein schwedischer Schriftsteller und Vertreter des schwedischen Naturalismus.
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