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Modern voranschreitend, Sprachkritikern und -skeptikern sowie späteren Existentialisten vorauseilend, spiegeln die wesentlich im Autobiographischen wurzelnden Romantexte Gustav Sacks, Hermann Broch und Robert Musil verwandt, die unbehaglichen Umstände einer ungeliebten Zeit. Nachkantianische Erkenntnis- und Wirklichkeitsprobleme, nachnietzscheanische Wertkonflikte und Maßstabszertrümmerungen. Alles hat sich schon aufgelöst oder ist in Auflösung begriffen. An wen oder was soll und kann man sich in dieser Welt noch halten? (siehe Nachwort des Herausgebers Joerg K. Sommermeyer, S. 191 ff.)
„Ich will von meiner Liebe schreiben, von meinem Sommer neunzehnhundertundzwölf." Wie schon in Sacks erstem Roman, ist der namenlose „Held" des zweiten Buches ein „verbummelter Student", wie Sack selbst einer war, und der Roman ist überhaupt durch die stark autobiografische Note gekennzeichnet, die auch der geschilderten Liebesgeschichte zugrunde liegt. Sucht der intellektuelle „Namenlose" in seiner Beziehung zu dem einfachen Mädchen Claire zunächst nur die losgelöste, spielerisch schöne Erfüllung eines erotischen Wunschbildes ohne echte Liebesbindung, verfällt er der Geliebten quasi gegen seinen Willen schließlich doch immer mehr. Als sie ihn durchschaut und zurückweist, ist die Tragödie unausweichlich … Wie im Brennglas des Erotischen gebündelt, vertieft Sacks zweiter (und letzter vollendeter) Roman die Themenkomplexe des ersten und hebt sie auf eine neue literarische Ebene.Gustav Sack (der auch unter dem Pseudonym Ernst Schahr publizierte) wurde 1882 im niederrheinischen Schermbeck geboren. 1906 bis 1910 studierte er, ohne Abschluss, Germanistik und Naturwissenschaften und versuchte sich im Anschluss als erfolglos freier Schriftsteller, bis er im Herbst 1914, nach anfänglicher Kriegsdienstverweigerung, eingezogen wurde. Im Dezember 1916 ist er in Rumänien gefallen. Seine auf Veranlassung seiner Frau Paula nach Kriegsende publizierten Werke, besonders die Romane Ein verbummelter Student und Ein Namenloser, fanden die Anerkennung von Autoren wie Theodor W. Adorno, Ernst Jünger und Thomas Mann. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des literarischen Frühexpressionismus.
Erich, der „verbummelte Student", zweifelt: Er zweifelt an sich, an seinem Studium, an der Wissenschaft, am Denken, am Sinn des Lebens, an Gott und der Welt. In seinem nihilistischen Skeptizismus erhält ihn allein seine Liebe zu der schönen Grafentochter Loo aufrecht. Doch gibt es hinieden selbst in der Liebe überhaupt noch einen anderen Ausweg als den Tod? Das vielschichtige Meisterwerk des deutschen Frühexpressionismus spielt mit Reflexionen auf die literarische Romantik, um daraus ein ganz neues und eigenwilliges, gebrochen schillerndes Kaleidoskop von betörender Schönheit entstehen zu lassen. Ein zutiefst faszinierendes Buch, das zu schade ist, um es allein der Literaturgeschichte zu überlassen!Gustav Sack (der auch unter dem Pseudonym Ernst Schahr publizierte) wurde 1882 im niederrheinischen Schermbeck geboren. 1906 bis 1910 studierte er, ohne Abschluss, Germanistik und Naturwissenschaften und versuchte sich im Anschluss erfolglos als freier Schriftsteller, bis er im Herbst 1914, nach anfänglicher Kriegsdienstverweigerung, eingezogen wurde. Im Dezember 1916 ist er in Rumänien gefallen. Seine auf Veranlassung seiner Frau Paula nach Kriegsende publizierten Werke, besonders die Romane Ein verbummelter Student und Ein Namenloser, fanden die Anerkennung von Autoren wie Theodor W. Adorno, Ernst Jünger und Thomas Mann. Heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des literarischen Frühexpressionismus.
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