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Im Proze ihrer fortschreitenden Literaturfahigkeit traten deutsche Schriftstellerinnen seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert auch auf dem Gebiet der Reisebeschreibung hervor. Unterstutzt wurde dies von der Offnung des Genres fur empfindsame oder subjektive Darstellungen. Da Reisen, Schreiben und Publizieren gleichwohl in vieler Hinsicht dem Weiblichkeitsstereotyp widersprach, entwickelte sich fur weibliche Reiseschriften ein eigener, geschlechtsspezifischer Regelkodex, der sich neben den Merkmalen der Gattung behauptete, ja diese sogar uberlagern konnte. Die Spuren dieses Regelsystems lassen sich in den zeitgenossischen Beurteilungen ebenso sichern wie in den Reisewerken selbst. Nach 1850 fuhrte die geschlechtsbedingte stilistische und inhaltliche Beschrankung zum Trivialitatsverdikt und lie die ehemals beliebten Schriften in Vergessenheit geraten. Die vorliegende Arbeit etabliert zunachst eine Typologie der Gattung Reisebeschreibung. Im Vergleich mit mannlichen Reiseschriftstellern und auslandischen Autorinnen werden dann die sozialgeschichtlichen Reisemoglichkeiten fur Frauen, die Produktionsbedingungen, Marktchancen und werkinternen Regelsysteme fur weibliche Reiseschriftstellerei in Deutschland untersucht. Fundament der Analyse ist eine um Vollstandigkeit bemuhte bibliographische Erfassung der weitgehend unbekannten deutsch- und anderssprachigen Werke. Ein bio-bibliographischer Anhang dient der Information uber die deutschen Autorinnen.
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