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Hermann und Dorothea: Neben »Werther« Goethes erfolgreichstes Werk; 30 Auflagen allein zu seinen Lebzeiten. Hingerissen lobte August Wilhelm Schlegel das Hexameterepos, dessen neun Gesänge die Namen der Musen und Inhaltshinweise tragen: »Hermann und Dorothea ist ein vollendetes Kunstwerk im großen Stil, und zugleich fasslich, herzlich, vaterländisch, volksmäßig; ein Buch voll goldner Lehren der Weisheit und Tugend.«Ein wohlhabender Wirt will für seinen Sohn die gute Partie der begüterten Kaufmannstochter. Hermann verliebt sich jedoch in Dorothea, ein mittelloses Mädchen der vorbeiziehenden Flüchtlingsschar, will nur sie freien. Die Mutter steht ihrem Sohn bei. Pfarrer und Apotheker, Freunde der Wirtsfamilie, werden ausgesandt, um Erkundigungen über das Mädchen einzuziehen, die durchweg günstig ausfallen. Weil Hermann es aber, aus Angst vor einem Korb, nicht wagt, Dorothea seine Liebe zu gestehen, verpflichtet er sie nur als Magd und führt sie in sein Elternhaus. Nach Missverständnissen und Verwirrungen: Happyend.West-östlicher Divan: Von seiner Lektüre des Hafis, dem persischen Dichter (um 1320-1390), in der Übertragung von J. von Hammer-Purgstall, zutiefst beeindruckt einerseits und andererseits beglückt von seiner Begegnung mit Marianne von Willemer wurde Goethe zu dem Gedichtzyklus in 12 souverän, ironisch und heiter durchtränkten Büchern beseelt.Zwiesprache von Hafis und Suleika im Zentrum des Liebeserlebens, das sich lyrisch vollendet und weltumfassend weitet. Reales löst sich symbolisch auf, wird geläutert, »jedes einzelne Glied vom Sinn des Ganzen durchdrungen«, sich ineinander spiegelnd, Geheimnisvolles offenbar machend, Offenes geheimnisvoll chiffrierend. Liebe, Dichtertum, Weltfrömmigkeit, Gottesnähe, Naturverehrung, Trinkfreude et cetera; Aufbruch in den Osten, Zeitkritisches, witzige Spruchweisheiten, schmucke Parabeln, Timur und Napoleon, der junge Schenke, Vermächtnis altpersischen Glaubens, Paradies mit Huri.Die Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des West-östlichen Divans sind zugleich: Kulturgeschichte, über alle Grenzen blickende, vergleichende Abhandlung literarischer Gestalten, Formen und ihrer Ästhetik, poetische Prosa, kritische Epochenauseinandersetzung mit autobiographischen Bezügen und Verortung von Goethes eigenem Standpunkt. [Joerg K. Sommermeyer]
Unterhaltungen deutscher Ausgewanderten: Eine am linken Rheinufer ansässige deutsche Adelsfamilie, die der Einfall des französischen Revolutionsheeres zur Flucht zwang, unterhält sich auf ihrem rechtsrheinischen Gut, nach dem Vorbild Boccaccios (Decamerone, 1353), um sich von den umwälzenden Weltbegebenheiten (Erster Koalitionskrieg, 1792-1797; Belagerung von Mainz, 1793) abzulenken und auftauchende Kontroversen sowie Schwächen an Selbstzucht, Bildung und Gesinnung zu bewältigen: Zwei Schauergeschichten, zwei erotische Anekdoten (falsch verstandene Freiheit; Entsagung), zwei moralische Erzählungen (pädagogische Tendenz; höherer Begriff von Freiheit), mündend zuletzt in ein phantastisch-symbolisch-allegorisches Märchen, Bilder, Ideen und Begriffe ineinander webend, idealisch vorscheinend, gegenseitige Hilfe und Selbstaufopferung, Schönheit und Liebe vereinigt.Wilhelm Meisters Wanderjahre: »Grundstein der neuen Dichtung, des neuen Romans« (Hermann Broch, 1936)! Ein notwendig fragmentarisches, rückblickendes und vorausschauendes Bild von Goethes Zeit, Gesellschaft, Kultur, Politik, Wirtschaft und des Geistes. Der 1807-1810 begonnene, 1820-1821 wiederaufgenommene, 1825-1829 neugefasste »Roman«, komplexes »Kollektivum und Aggregat«, sprengt sämtliche Regeln der Gattung, enthält Novellen (Die neue Melusine, Der Mann von 50 Jahren), Gedichte, Aphorismen, Briefe, Tagebuchseiten, Fachabhandlungen, Archivblätter sowie lose damit verknüpft die weitere Lebensgeschichte des Protagonisten. Wilhelm Meister darf nun, gemäß Auflagen der Gesellschaft vom Turm (Orden der Entsagung), nicht länger als drei Tage unter einem Dach verweilen, und kein Dritter soll ein beständiger Begleiter werden auf seiner Wanderschaft zur Erweiterung von Lebenserfahrung und Weltsicht, um Entsagung zu lernen, weil notwendig für jedes soziale Glied einer humanen Weltbevölkerung. [Joerg K. Sommermeyer]
The Sorrows of Young Werther (German: Die Leiden des jungen Werthers) is a loosely autobiographical epistolary novel by Johann Wolfgang von Goethe, first published in 1774. A revised edition followed in 1787. It was one of the most important novels in the Sturm und Drang period in German literature, and influenced the later Romantic movement. Goethe, aged 24 at the time, finished Werther in five-and-a-half weeks of intensive writing in January-March 1774. The book's publication instantly placed the author among the foremost international literary celebrities, and was among the best known of his works. Towards the end of Goethe's life, a personal visit to Weimar became a crucial stage in any young man's Grand Tour of Europe.
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Frontmatter -- Torquato Tasso -- Personen -- Erster Aufzug -- Zweiter Aufzug -- Dritter Aufzug -- Vierter Aufzug -- Fünfter Aufzug -- Lila -- Personen -- Erster Aufzug -- Zweiter Aufzug -- Dritter Aufzug -- Vierter Aufzug
Ein komplexer (»inkalkulabel produzierter«) Künstler-, Bildungs- und Entwicklungsroman (entstanden 1777-1785; Urfassung: Wilhelm Meisters theatralische Sendung, postum veröffentlicht), mit abenteuerlichen Handlungselementen, lyrischen Einsprengseln und vielen geistreichen Erörterungen, »Gattungsprototyp«, bis heute (durchaus kontrovers) rezipiert, analysiert und bewertet (u. a. von Friedrich Schlegel, Novalis, Adam Müller, Friedrich Nietzsche, Georg Lukács, Karl Otto Conrady), vertont (u. a. von Johann Friedrich Reichardt, Franz Schubert, Robert Schumann, Hugo Wolf, Pjotr Iljitsch Tschaikowski) und verfilmt (u. a. von Wim Wenders mit einem Drehbuch Peter Handkes). Erziehung zur Lebensmeisterschaft durchs Leben selbst (ein ewiges Suchen und Nichtfinden) auf dem ein Jahrzehnt umfassenden Weg (voll von Irrtum, Desillusionierung und glücklicher Fügung) des Jünglings zum reifen Mann: die bürgerliche Welt des Kaufmanns, eine unglücklich endende Liebe zu einer Aktrice, die Gesellschaft schauspielernden fahrenden Volks; schillernd, poetisch, extravagant, mysteriös! Seltsame Gestalten, herkömmlicher und sich neuordnender Adel, eine erzieherisch wirksame Geheimgesellschaft. Märchenhaft, glücklich heiratet Wilhelm schließlich und transzendiert seine einseitige Selbstbildung in den sich zu bewährenden Dienst am Menschen. [Joerg K. Sommermeyer]
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