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Lange haben die Fachwelt und die Leser auf den zweiten Teil der Rachmaninow - Trilogie gewartet. Der erste Teil "Zeit für Unsterblichkeit" erschien 2008 bei Faber & Faber und wurde gefeiert. Der vorliegende Band umfasst die Zeit vor dem ersten Weltkrieg und die Revolution in Russland. Ein großes Panorama wird vor dem Leser ausgebreitet. In der Erzähltradition deutscher und russischer Romanciers entwirft Funke ein packendes, farbiges Bild jener Zeit. Rachmaninow, dessen Familie durch die Revolution alles verloren hat und der sich als Künstler nicht mehr verwirklichen kann, flieht mit seiner Familie über Finnland in die USA, wo er ein neues Leben aufzubauen hofft. Der Roman ist packend und authentisch erzählt. Eine würdige Fortsetzung des ersten Teiles. Wiewohl umfangreich, werden Sie ihn nicht aus der Hand legen.
"Als mir meine Mutter sagte, ich sei ein Spätentwickler, war ich schon jenseits der Fünfzig. Meine erste Liebschaft hatte ich mit Siebzehn, meine erste Liebesnacht mit einem Mädchen aber erst mit Zwanzig. In den Stimmbruch kam ich als letzter meiner Klasse. Und in der Turnreihe, die der Größe nach aufgestellt wurde, stand ich an vorletzter Stelle. Und richtig rasiert habe ich mein Kinn erst mit Zweiundzwanzig. Ja, und tanzen habe ich nie gekonnt. Ich bin der festen Überzeugung, wenn ich tanzen gekonnt hätte, wäre mein Leben anders verlaufen..."Der Autor schildert seine Kindheit aus der Sicht seines Alteregos Franz Malef. Es ist eine unbeschwerte Kindheit, aber sie zeigt auch die aufkommende Spaltung der Gesellschaft, die Trennung in arm und reich, in Staatskonformität und Gegnerschaft, in Ja-Sager und Widerständige. Und diese Bruchlinie reicht bis in die Familien - ein unterhaltsames und zugleich nachdenkliches Buch
"Sie finden mich in Lissabon im Paradiso, hatte er gesagt, es ist eines jener stillen Cafés, beinahe eine Bar, sogar mit einer kleinen Tanzfläche und einer Art Terrasse, zurecht gemacht für den Touristenverkehr, und dennoch so zurückgezogen, dass es nur wirklich wenige von denen finden. Sie müssen die theatralische Kulisse der Praca do Comerco umfahren, sie kommen dann nach einiger Zeit in ein Gewirr von Treppen und Gassen, die aufwärts führen. Es wird nach Fisch, Knoblauch und Nachtblumen, nach Schlaf und Schweiß riechen, dann werden Sie das Kastell St. George im Nachthimmel wie einen schwarzen Riesen aufragen sehen. An diesem Aussichtspunkt werden Sie stehen bleiben und zu träumen beginnen. Alle Fremden träumen um diese Zeit dort, wo Sie stehen geblieben sind..."So beginnt eine portugiesische Nacht. Der bekannte Autor Murillho erzählt einem Neuling aus seinem Leben. Am Ende wird dieser Neuling sein Ghostwriter werden.
Stellen Sie sich vor: Ein erfolgloser Schriftsteller sitzt in seinem Schreibzimmer und quält sich mit den Gedanken für ein neues Buch. Er schaut die Bücher seiner Bibliothek auf und ab. Wenn ihm doch solche Einfälle kämen wie den Großen der Literatur, denkt er, wie Tolstoi, wie Bulgakow, wie Thomas und Heinrich Mann, wie Stevenson und Emile Zola, wie Oscar Wilde oder Prosper Merimee - und auf einmal geschieht es, es steigen die Helden der bekanntesten Romane dieser Weltschriftsteller zu ihm in sein Schreibstübchen herab: Fürst Oblonski aus "Anna Karenina", Dr. Jekyll von Stevenson, Charlotte Kestner von Thomas Mann, Don Juan von Prosper Merimee, Dietrich Heßling aus Heinrich Manns "Der Untertan", Nana von Emile Zola, Voland, Assasello und der Kater Behemot aus "Der Meister und Margarita" von Michail Bulgakow, Dorian Gray aus "Das Bildnis des Dorian Gray" von Oscar Wilde und schließlich Felix Krull aus "Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" von Thomas Mann. Eine regelrechte Orgie nimmt ihren Anfang. Derbe Späße werden gemacht. Voland zeigt eine Zaubereinlage aus Moskau und köpft dabei nur so zum Spaß den Heßling, der indes die Prozedur ohne Schaden übersteht. Lord Henry, der intime Freund Dorian Grays, erscheint und hält eine lange Rede über die Frauen und wie er sie sieht. Auf dem Höhepunkt des Abends erscheint plötzlich ein übler Geselle.. Es ist Mr. Edward Hyde. Als der sich an Nana vergreifen will und dabei Lord Henry zu Boden schlägt, nimmt Voland die Sache in die Hand. Dr. Jekyll wird im letzten Moment gerettet, Hyde in den Doktor zurückverwandelt. Schließlich löst sich weit nach Mitternacht der ganze Spuk auf und der Schriftsteller sitzt allein und verwirrt in seiner Bibliothek.
"Aber Sie zieren sich wie ein Püppchen. Nehmen Sie sich an Puschkins - Mozart und Salieri - ein Beispiel: Warum soll Rachmaninow, vielleicht sogar am Totenbett seines Freundes und Kollegen, diesen nicht umgebracht haben? Mit einem vertauschten Medikament zum Beispiel oder mit einer schlimmen Nachricht, mit irgendetwas? Lassen Sie sich etwas einfallen. Bedenken Sie, er hätte sich eines musikalischen Konkurrenten entledigt. Einfacher geht es nicht. Haben Sie Mut mein Lieber. Haben Sie Mut zu einem Mord."Funke schreibt Geschichten von einem, der auszog vom Schreiben zu leben. Skurril, humorvoll, voller Witz und Einfälle - ein literarisches Kabinettstück ersten Ranges. Und immer hat man das Gefühl - es ist wahr, was da berichtet wird. Ja, so geht es zu im deutschen Literaturbetrieb.
Der Roman beschreibt die Verwerfungen und Umwälzungen des Jahres 1990 am Schicksal einzelner Menschen, und zwar sowohl von solchen, die mit dem DDR-System eng verbunden waren als auch von jenen, die darunter gelitten haben. Ganz verschiedene Leute erscheinen: Idealisten und Karrieristen. Der eine steigt auf, der andere geht unter. Auch Westdeutsche treten auf, Unternehmer, die Goldgräberstimmung wittern, Kirchenleute, die mit dem DDR Staat gemeinsame Sache gemacht haben, Mitarbeiter der Treuhand, ehemalige SED-Parteifunktionäre und politisch Verfolgte.Schonungslos zeigt der Roman die verschiedenen Interessen, dass Glück und Unglück. Am Ende ist es der Einzelne selbst, der sein Schicksal in die Hand nehmen muss. Es gibt kein kollektives Schicksal, wie es in der ehemaligen DDR den Bürgern verheißen wurde.Das Buch wird Sie packen und nicht mehr loslassen.
"Ein älterer Herr aus der ersten Reihe hat zu mir gestarrt mit seinem Konzertbesucherblick, dieser Mischung aus Neugier und Herablassung, aus Neid und Intoleranz, mit dem sie einen immer anblicken, diese Konzertbesucher, besonders diejenigen aus Dresden, die den ekelhaftesten Konzertbesucherblick überhaupt haben, diesen Kapellenblick, abgeleitet von der Hofkapelle, der sie sich wie Sektenmitglieder verpflichtet fühlen und alle Fremden mit eisiger Abwehr betrachten ..." Voller Sarkasmus und beißender Ironie, doch mit gleichsam dahinschmelzender Einfühlung in alles wahrhaft Musikalische, liefert der Dresdner Autor Klaus Funke mit seiner Novelle "Kammermusik" ein Kabinettstück monologisierender Erzählkunst.
Franzi ist eine rätselhafte junge Frau. Niemand weiß so recht, wo sie herkommt, was ihr Leben bisher ausgemacht hat. Auch ihr neuvermählter Ehemann, ein Buchhändler, kommt ihr nicht näher. Klar ist, es gibt eine dunkle Seite in ihrem Leben. Will sie sich rächen für sexuellen Missbrauch in ihrer Kindheit? Hat sie gar einen oder mehrere Morde begangen? Woher kommt ihre Kleptomanie? War sie früher einmal eine Prostituierte? Ihre Mutter liebt sie beinahe abgöttisch, verzeiht ihr alles. Franzi ist eine schöne, verführerische und intelligente Frau. Sie kann sich vor Anbetern kaum retten. Als Ihr Ehemann verunglückt und ins Krankenhaus kommt, könnte das für Franzi eine Wende bedeuten. Wird sie den richtigen Weg finden oder im letzten Moment alles infrage stellen?"Franzi" ist ein Psychothriller, wie er raffinierter kaum ersonnen werden kann, spannend bis zur letzten Zeile.
Ein Mann namens Dührkamp hat sich jahrelang versteckt. Er ist auf der Flucht vor seinen Kumpanen, mit denen er vor Jahren einen Geldtransporter ausgeraubt hat. Jetzt braucht er eine neue sichere Bleibe. In einem kleinen sächsischen Dörfchen wohnt die Witwe Heinz. Sie nimmt ihn bei sich auf. Er hilft ihr auf ihrem kleinen Anwesen, teilt mit ihr Tisch und bald auch das Bett. Aber er ist über zwanzig Jahre jünger. Alles könnte gut werden, denn Dührkamp besitzt den geraubten Schatz aus dem Geldtransporter. Da tauchen plötzlich die alten Kumpane auf. Sie sind aus dem Knast entlassen worden. Aber auch die hübsche Enkelin eines Nachbarn der Witwe interessiert sich für Dührkamp. Weiß sie etwas von seiner Vergangenheit und seinem Geld? Kann die Witwe den Mann und das Geld halten? Gibt es für sie endlich einmal ein Happyend?Man verschlingt dieses Büchlein und genießt es zugleich. Es gibt frappante Analogien zu Camus - Der Fremde - und zu Simenons - Die Witwe Couderc -. Aber es sind nur schemenhafte Ähnlichkeiten. So wie einem manchmal ein Duft oder der Wolkenhimmel vertraut erscheint. 165 Seiten, bildhafte Sprache, flüssig zu lesen, ein literarisches Schmankerl ersten Ranges.
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