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Ein junger Königssohn hat noch niemals gelacht. Doch als er einem armen, alten Mann, der sich bemüht, den letzten Rest des vom König gespendeten Öls in eine Flasche zu füllen, diese Flasche zwischen den Händen mit einem Steinwurf zerbricht, wiehert er vor Lachen wie ein Pferd. Daraufhin verwünscht der Alte ihn: Er soll erst ein Mann werden, wenn er bei dem schönsten Mädchen der Welt gewesen ist. Dieses befindet sich, wie sich herausstellt, in der Gewalt eines Teufels in der Gestalt eines schwarzen Ziegenbocks. Natürlich überwindet er, wie es sich für ein Märchen gehört, letztendlich alle Schwierigkeiten und heiratet zuletzt das schönste Mädchen der Welt. - Diese Geschichte hat, wie alle anderen Texte im siebzehnten Band aus der Reihe "Märkens up Platt", ihren Ursprung in Frankreich. Wie in Band 16 handelt es sich überwiegend um Volkserzählungen aus verschiedenen französischen Regionen. Allein aus der Bretagne stammt mit 13 Erzählungen gut die Hälfte. Weitere sieben Märchen, darunter die Titelgeschichte, kommen aus Les Landes und der übrigen Gascogne. Zwei Erzählungen steuert Lothringen bei. Die restlichen Vorlagen lassen sich nicht geographisch zuordnen: Zwei sind von Charles Perrault übernommen, das letzte aus einer anderen Sammlung mit französischen Märchen.Die hier vorgenommenen Neuerzählungen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest halten sich durchweg an die originalen Vorlagen in französischer Sprache, sind aber - soweit nötig - an schleswig-holsteinische Gegebenheiten angepasst. Darum wurden auch alle Namen, die in irgendeiner Weise auf Frankreich hindeuten würden, durch (platt)deutsche ersetzt. So wurde z. B. aus Jeannot Hanni, und aus der Stadt Agen wurde Schleswig.
Viele Märchen handeln von Prinzen und Prinzessinnen. Im fünfzehnten Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "Jumfer Lene vun Süderwatt" ist das anders. Die Hauptpersonen der 25 Geschichten aus den verschiedensten deutschen und europäischen Gegenden entstammen durchweg dem bäuerlichen Milieu. Aber manche von ihnen enden durchaus als Mitglieder einer königlichen oder zumindest adligen Familie. Schließlich handelt es sich um Märchenfiguren, und für die gibt es nun einmal nichts Wünschenswerteres, als König oder Königin zu werden. Aus heutiger Sicht mag man das ein wenig anders sehen ...Das "Einzugsgebiet" dieses Bandes erstreckt sich von Island im Norden bis Sizilien im Süden, von Weißrussland im Osten bis Portugal im Westen. Sieben Märchen sind deutschen Ursprungs, fünf stammen aus Österreich, und zwar aus Tirol und dem Zillertal. Italien ist mit drei Märchen vertreten, davon eins aus Südtirol. Dänemark und Island haben je zwei Geschichten beigesteuert, ebenso wie Lothringen (Frankreich). Die hier vorgenommenen Neuerzählungen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest halten sich weitgehend an die jeweiligen, überwiegend deutschsprachigen Vorlagen, sind aber - soweit nötig - an schleswig-holsteinische Gegebenheiten angepasst.
Mit der Nummer 20 unter dem Titel "Jumfer Swaanwitt un Jumfer Voss-Stert" wird die Reihe "Märkens up Platt" abgeschlossen, die damit insgesamt 444 Märchen unterschiedlichster Provenienz umfasst. Dieser letzte Band enthält ausschließlich schwedische Märchenstoffe, die überwiegend aus der Sammlung von Gunnar Olof Hyltén-Cavallius (1818-1889) und George Stephens (1813-1895) und der Sammlung von Eva Wigström (1832-1901) stammen und den schwedischen Originaltexten nacherzählt wurden. Hyltén-Cavallius und der gebürtige Engländer Stephens waren gewissermaßen die "Brüder Grimm Schwedens", wobei der Schwede als Muttersprachler naturgemäß für die Texte zuständig war, Stephens dagegen für wissenschaftliche Anmerkungen und Kommentare. Wigström, gebürtig aus Schonen, sammelte in ihrer Heimat.Wer sich in Märchen ein wenig auskennt, wird mancherlei bekannte Motive wiederfinden, zum Teil allerdings in vielfältigen und interessanten neuen Kombinationen. In "De Prinzessin in'e Kaat" erkennen wir unschwer die Geschichte vom König Drosselbart wieder. Geraten Hänsel und Gretel an das Pfefferkuchenhaus einer Hexe, so finden nun Bruder und Schwester, die sich ohne den Einfluss einer bösen Stiefmutter im Wald verirrt haben, die Kate eines Riesen, die mit lauter Würsten gedeckt ist. Die Folgen sind aber praktisch die gleichen. In "De twee Schatullen" finden wir die wesentlichen Züge aus "Frau Holle" wieder, allerdings mit wesentlich drastischeren Konsequenzen - in beide Richtungen. Aber auch mancherlei Neues wird man entdecken können, wie etwa die Geschichte von der wunderbarten Kuh "Sneeflock".
Der 19. Band aus der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De soeven Fahlen" enthält ausschließlich norwegische Märchenstoffe aus den Sammlungen von Peter Christen Asbjørnsen (1812-1859) und Jørgen Engebretsen Moe (1813-1882). Asbjørnsen und Moe waren quasi die Brüder Grimm von Norwegen. Sie hatten sich an ihrer gemeinsamen Schule kennengelernt. Asbjørnsen begann 1832, Märchen und Legenden zu sammeln und aufzuschreiben. 1834 entdeckte er, dass Moe ebenfalls begonnen hatte, nach Überresten norwegischer Folklore zu suchen. Sie verglichen ihre Ergebnisse und arbeiteten von da an zusammen. 1841 bis 1844 erschienen ihre Norske Folkeeventyr in mehreren Heften. Moe schlug dann die geistliche Laufbahn ein und wurde später Bischof. Asbjørnsen, der von Beruf eigentlich Zoologe war und später zum Forstmeister ernannt wurde, setzte seine Sammeltätigkeit fort und veröffentlichte 1845-1848 Norske Huldre-Eventyr og Folkesagn und 1868 Norske Folke-Eventyr: Ny Samling.Die Geschichten enthalten viele typische Märchenelemente wie verwünschte Prinzen, entführte Prinzessinnen, Riesen, scheinbare Dummköpfe als die wahren Helden, Wesen mit übernatürlichen Kräften und so manches mehr, und auch der in skandinavischen Märchen immer wieder auftauchende heimtückische Ritter Rot fehlt nicht. Manche der Inhalte sind auch aus schleswig-holsteinischen Märchen bekannt, so besonders "Dat blaue Band", das - wenn auch in unvollständiger Form - in den "Sagen, Märchen und Liedern" von Karl Müllenhoff enthalten ist und in ähnlicher Form - allerdings mit einem anderen, sehr viel drastischeren Anfang - als "De rod' Band" in Wilhelm Wissers "Plattdeutschen Märchen" abgedruckt steht. Auffällig ist an vielen Märchen die erhebliche Länge - eine Eigenschaft, die auf viele nordische Märchen zutrifft
Über den Wolken ... da hängt oberhalb der See an goldenen Ketten ein prächtiges, goldenes Schloss. Es gehört einem großen Zauberer, dessen drei Töchter - Prinzessinnen - regelmäßig in Schwanengestalt auf die Erde fliegen, wo sie sich ihrer Federkleider entledigen, um dann als junge Mädchen splitternackt im Wasser eines kleinen Sees herumzutollen. Bis sich ein junger Bursche eines der Federkleider bemächtigt und dadurch sich Zugang zur Welt der Schwanenjungfern verschafft. - So erzählte man im 19. Jahrhundert in der Niederbretagne im äußersten Westen Frankreichs. Auch die übrigen Geschichten im 16. Band der Reihe Märkens up Platt mit dem Titel Piet Möller un de fleegen Jumfern sind französischen Ursprungs. Allerdings handelt es sich nicht um die sattsam bekannten Märchen, die bereits im 17. Jahrhundert, also lange vor den Brüdern Grimm, von Charles Perrault veröffentlicht wurden, oder die fast gleichzeitig verfassten Kunstmärchen etwa einer Madame d'Aulnoy. Alle Geschichten in diesem Buch sind Volksmärchen, die während des 19. Jahrhunderts in der Niederbretagne (8), der Normandie (3) und Lothringen (9) gesammelt wurden. Dabei gibt es manches Bekannte zu entdecken, aber auch von deutschen Märchen her eher Ungewohntes.Die hier vorgenommenen Neuerzählungen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest halten sich durchweg an die originalen Vorlagen in französischer Sprache, sind aber - soweit nötig - an schleswig-holsteinische Gegebenheiten angepasst. Das gilt vor allem auch für die Namen der auftretenden Personen, denn ein Name wie Pipi Menou würde wohl ungewollt komisch wirken. Daher heißt die Hauptfigur der Titelgeschichte nun Piet Möller.
Goldboom und Sülverboom - bei diesen handelt es sich nicht etwa um fehlfarbenes Großgrün, sondern um die Namen einer Königstochter und ihrer eifersüchtigen Mutter. Das Verhältnis dieser beiden Frauen zueinander ist genau so angespannt wie das zwischen Schneewittchen und ihrer Stiefmutter, und zwar aus demselben Grund. Aber hier handelt es sich um die leibliche Mutter, was deren nachfolgende Mordanschläge umso verwerflicher macht. Doch geht selbstverständlich auch dieses Märchen für die Tochter gut aus, wenn auch mit einer etwas überraschenden Konsequenz. Im Übrigen begegnen uns in diesem 18. Band der Reihe "Märkens up Platt", dessen Geschichten allesamt aus Schottland stammen und zu einem großen Teil in den Gälisch sprechenden Gegenden einschließlich der Inseln zu Hause sind, vielfach Figuren, die wir auch aus hiesigen Märchen kennen. Da gibt es Unterirdische und Riesen, Hexen, Meerbewohner und Ungeheuer wie den "Großen Lindwurm". Doch auch manches Ungewohnte kommt vor, z. B. in der letzten Geschichte, wo ein Riese nicht nur den Titel liefert, sondern tatsächlich die Hauptfigur des Märchens ist. Aber es handelt sich eben auch um einen äußerst untypischen Riesen mit einem sehr ungewöhnlichen Schicksal.
Der dreizehnte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De Blomenkönigin ehr Dochter" hat nicht nur einen "blumigen" Titel, sondern enthält auch einen bunten Strauß von Märchen aus verschiedenen Ländern. So stammt der Inhalt der Titelgeschichte und eines weiteren Märchens aus Armenien, ein anderes Märchen, das praktisch die Thematik der bekannten Geschichte "Von dem Fischer un syner Fru" aufgreift, geht auf das kleine Volk der Keten in Sibirien zurück. Sogar China ist als Ursprungsland von zwei Geschichten vertreten, wobei manche Details natürlich unseren Gegebenheiten angepasst werden mussten - schließlich ist das Ziel die Schaffung von nicht nur sprachlich "plattdeutschen" Märchen. Andere Herkunftsländer sind Bulgarien, Russland (zweimal), Estland, Österreich, Malta, Frankreich (zweimal), Finnland, Aserbeidschan, Schweden, Italien, Kroatien und Polen. Zwei Märchen, von denen das eine im Wesentlichen der Handlung von "Die Schöne und das Tier" ("Biest") entspricht, haben einen masurischen Ursprung, eins kommt von den Sorben, eins aus Siebenbürgen, eins aus dem Tessin, und schließlich entstammt eine Geschichte dem Rätoromanischen.
Der vierzehnte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De Königsdochter mit de twölf Bröder" ist unseren westlichen Nachbarn gewidmet, deren Sprache eng mit dem Niederdeutschen verwandt ist. Er enthält 25 Geschichten aus den Niederlanden und 5 aus Flandern. Von den 18 genauer lokalisierbaren niederländischen Erzählungen ist der größte Anteil mit 7 Texten friesischen Ursprungs. Dies sind "De Deern un de Slang", "Dat Eiland un de gollne Appel", "De Königsdochter mit de gollne Sünnschirm", "De Magneetbarg" (obgleich diese Geschichte im Süden spielt), "De Königssoehn, de de Spraak vun de Deerten lehrt hett", "Starke Jan" und "De an dat Ünnerste ut de Kann will, kriggt de Deckel up'e Nüff". Nicht näher lokalisierbar sind "De Königsdochter mit de twölf Bröder", "De singen Seejumfer", "De Kaiser sin Soehn", "Warum de See solt is", "De Glückssteen", "De dankbare Deerten" und "Vun de Hund, de gar keen Hund is". Die belgische Region Flandern lieferte "De Knecht mit de snaaksche Naams", "De Mann ahn Seel", "Vun de Jung, de en Swaartvull kregen hett", "De unverfehrte Bäckergesell" und "Meister Maand". Die restlichen 11 Geschichten verteilen sich auf 7 verschiedene Provinzen. Aus Noord-Brabant kommen "De rode Afkaat" und "De lebennige Himphamp"; Zeeland steuerte "De Jung mit de Adler" und "De Wunnerfleut un de Wunnerhoot" bei; Overijssel lieferte "Dat funnene Geld" und "Ool Minneken"; aus dem Gelderland kommen "De bedragene Düvel" und "De Vagel Fenus". Mit je einem Beitrag sind die Provinzen Drenthe ("Ool Böppe"), Groningen ("Holle Bolle Jan") und Noord-Holland ("De unverfehrte Koeksch") vertreten. Die hier vorgenommenen Neuerzählungen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest basieren auf originalsprachlichen Vorlagen, sind aber - soweit nötig - an schleswig-holsteinische Gegebenheiten angepasst.
Der neunte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De Goosdeern" enthält wiederum ausschließlich Geschichten, die den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm entlehnt sind. Allerdings sind drei dieser Märchen heute weitgehend unbekannt, da sie in der 7. Auflage, der Ausgabe letzter Hand, nicht mehr enthalten sind. Doch auch die meisten anderen Geschichten gehören nicht just zu den bekannteren Märchen der Brüder Grimm.Im Einzelnen enthält der Band folgende Märchen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest: De Goosdeern (Die Gänsemagd); De junge Ries (Der junge Riese); De König vun'e Gollne Barg (Der König vom goldenen Berge); Dat Levenswater (Das Wasser des Lebens); Dokter Allweten (Doktor Allwissend); De true Deerten (Die treuen Thiere; nur in Auflage 1-6 enthalten); De Geist in'e Buddel (Der Geist im Glas); De Möllerknecht un de lütte Katt (Der arme Müllerbursch und das Kätzchen); De beide Königskinner (De beiden Künigeskinner); De plietsche Snieder (Vom klugen Schneiderlein); Dat blaue Licht (Das blaue Licht); De dree Dokters (Die drei Feldscherer); De lange Näs (Die lange Nase; nur in der 1. Auflage); De Königssoehn, de vör nix bang' is (Der Königssohn, der sich vor nichts fürchtet); De Kruutesel (Der Krautesel); De Oolsch in't Holt (Die Alte im Wald); De ieserne Aben (Der Eisenofen); De Suldaat un de Discher (Der Soldat und der Schreiner; nur in der 1. Auflage); De tweidanzte Schoh (Die zertanzten Schuhe); De söss Deeners (Die sechs Diener); De Rööv (Die Rübe).
Der elfte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "Dat Füertüüg" ist ganz und gar dem dänischen Märchendichter Hans Christian Andersen (1805-1875) gewidmet, besser bekannt als H. C. Andersen. Er besteht daher nicht, wie die vorhergehenden zehn Bände, vorwiegend aus Volksmärchen, sondern enthält ausschließlich Kunstmärchen. Dabei verwendete Andersen durchaus Motive aus Volksmärchen. So erinnert das Titelmärchen an "Das blaue Licht" der Brüder Grimm, und "De wille Swaans" ist eng verwandt mit ihrem "Die sechs Schwäne". Auch Motive aus Skandinavien finden sich wieder. Andersen schrieb im Gegensatz zu vielen Märchensammlern seine Märchen von Anfang an ausdrücklich für Kinder. Die erste Serie seiner Märchenbücher trug folgerichtig den Titel "Eventyr, fortalte for Børn" (Märchen, für Kinder erzählt). Hieraus stammen 11 der enthaltenen 20 Geschichten. Fünf weitere Texte wurden den "Nye Eventyr" (Neue Märchen) entlehnt. Die restlichen vier Erzählungen, von denen zwei keine Märchen im eigentlichen Sinne darstellen, fanden sich ursprünglich in anderen Veröffentlichungen: "Historier med Illustrationer" (1855), dem "Folkekalender for Danmark 1864", der belletristischen Monatsschrift "Salonen" (1864) und "Eventyr og Historier" (1872). Im Einzelnen enthält der Band folgende Märchen und Geschichten im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest: Dat Füertüüg, Lütte Klaus un grote Klaus, De Königsdochter up'e Arft (bei uns bekannt als "Die Prinzessin auf der Erbse"), Tolltrin (auf Deutsch bekannt als "Däumelinchen"), De Reiskam'raad, De lütte Seejumfer ("Die kleine Meerjungfrau"), De Kaiser sin nüe Tüüg ("Des Kaisers neue Kleider"), De standhaftige Tinnsuldaat ("Der standhafte Zinnsoldat"), De wille Swaans, De fleegen Koffer, De leege König, De Swienharr ("Der Schweinehirt"), De Nachtigall, De grimmige Elling ("Das hässliche Entlein"), De Leevslüüd, Tüffelhannes, De Scharnbass, Wat Vadder deit, is ümmer richtig, De Teeputt und De Gaarner un de Herrschaften.
Der zwölfte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De gollne Klingelklangel" enthält ausschließlich Geschichten aus Schleswig-Holstein, die ursprünglich vom aus Marne in Dithmarschen gebürtigen Germanisten Karl Müllenhoff (1818-1884) in hochdeutscher Sprache in seinem Buch "Sagen, Märchen und Lieder der Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg" (1845) veröffentlicht worden sind. Die hier vorgenommenen Neuerzählungen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest basieren auf der von Otto Mensing besorgten Neuausgabe von 1921 (Neudruck 1975). Ursprünglich dürften alle diese Geschichten auf Platt erzählt worden sein, der diesem Land eigentümlichen Sprache. Deshalb erschien es nur logisch, diese Geschichten in plattdeutscher Sprache in die Reihe "Märkens up Platt" aufzunehmen. Auf eines der Märchen ("Das blaue Band") wurde bewusst verzichtet, da es als "leider lückenhaft" charakterisiert ist. Eine Version dieser Geschichte aufgrund einer norwegischen Vorlage wird in einem späteren Band dieser Reihe erscheinen. Und eine plattdeutsche Version findet sich unter dem Titel "De rod' Band" im 2. Band von Wilhelm Wissers "Plattdeutschen Volksmärchen". Auch die Fabel "Fuchs und Wolf" ist unberücksichtigt geblieben.Im Einzelnen enthält der Band folgende Märchen und Geschichten: De gollne Klingelklangel (Vom goldenen Klingelklangel); De witte Wulf (Der weiße Wolf); Soevensmuck (Siebenschön); Jumfer Maleen (Jungfer Maleen); Goldmariken un Goldfedder (Goldmariken und Goldfeder); De Mann ahn Hart (Vom Mann ohne Herz); De Frier (Der Freier. Diese in der Vorlage sehr spartanisch gehaltene Erzählung hat Müllenhoff dem 1. Band von Johann Friedrich Schützes Holsteinischem Idiotikon von 1800 entnommen); Dat doesigste Fruunsminsch (Die dümmste Frau); De starke Franz (Der starke Franz); Hans, de Fuuljack (Der faule Hans); De ole Kittelkittelkaar (Die alte Kittelkittelkarre); Peter un Lene (Peter und Lene); Herr Negenkopp (Herr Negenkopp); Rinroth (Rinroth. Dies dürfte eine Verballhornung des in skandinavischen Märchen verbreiteten "Ridder Rød"sein); De König vun Spanien un sin Fruu (Von dem König von Spanien und seiner Frau); De dree utlehrte Königssoehns (Die drei gelernten Königssöhne); Vadder Strohwisch (Vater Strohwisch); De rieke Buern (Die reichen Bauern); De Sündfloot (Die Sündflut); De Düvel is doot (Der Teufel ist tot).
Der zehnte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De Graaf sin Dochter" enthält ausschließlich Geschichten, die den "English Fairy Tales" (1890) und "More English Fairy Tales" (1894) des gebürtigen Australiers Joseph Jacobs (1854-1916) entlehnt sind. Ihm haben die bekanntesten englischen Märchen ihre Popularität zu verdanken. Im Einzelnen enthält der Band folgende Märchen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest: De Graaf sin Dochter (Earl Mar's Daughter); Meister Etig (Mr. Vinegar); Hans un de Bohnenstengel (Jack and the Beanstalk); De Geschicht vun de dree lütte Swiens (The Story of the Three Little Pigs); De Meister un sin Lehrling (The Master and His Pupil); Hans un sin gollne Snuuftobacksdoos (Jack and His Golden Snuff-Box); De dree Baren (The Story of the Three Bears); Hannes Riesendood (Jack the Giant-Killer); Mieke Wuppdig (Molly Whuppie); De fule Hans (Lazy Jack); De Gruliche Worm up'e Braambarg (The Laidly Worm of Spindleston Heugh); De Fisch un de Ring (The Fish and the Ring); De Esel, de Disch un de Knüppel (The Ass, the Table, and the Stick); De Köppe in'e Soot (The Three Heads in the Well); De swatte Bull (The Black Bull of Norroway); Dree Feddern (Three Feathers); Jan Hockendrift (Tom Hickathrift); Gobber Wicker (Gobborn Seer); De Antog vun Klei (Coat o' Clay); De König un sin dree Soehns (The King of England and His Three Sons); Dat lütte Bullkalv (The Little Bull-Calf). Diese Geschichten sind nicht nur sprachlich übertragen. Alle Details, die im Original auf England hinwiesen, sind für Schleswig-Holstein adaptiert, wie z. B. an die Stelle von Wales als Nachbarland Jütland getreten ist. Ebenso wurden die englischen Personennamen durch (möglichst ähnliche) niederdeutsche ersetzt.
Der siebente Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De gröne Ridder" enthält ausschließlich Geschichten, die der Sammlung des dänischen Literaturwissenschaftlers und Volkskundlers Svend Grundtvig (1824-1883) entlehnt sind. Grundtvig, Sohn des berühmten dänischen Theologen, Historikers, Dichters etc. N. F. S. Grundtvig, gilt als Begründer der dänischen Volkskunde und bedeutendster wissenschaftlicher Sammler und Herausgeber der überlieferten Volksdichtung in der dänischen Literatur. Sein Hauptinteresse galt den historischen dänischen Volksweisen, aber wie die Brüder Grimm sammelte er auch Volksmärchen, die zwischen 1876 und 1883 in mehreren Bänden unter dem Titel "Danske Folkeæventyr" veröffentlicht wurden. Hieraus stammen die Geschichten, die im vorliegenden Band auf der Grundlage der dänischen Originaltexte auf Plattdeutsch neu erzählt werden. Sie sind teilweise sehr viel ausführlicher, als man dies z. B. von den Grimmschen Märchen gewohnt ist, aber für skandinavische Verhältnisse ist dies nichts Ungewöhnliches. In drei Geschichten begegnen wir dem "Ridder Root" (im Original "Ridder Rød"), einer Negativfigur, die in skandinavischen Märchen des Öfteren auftaucht. Er ist ein Schurke, Großsprecher, Feigling, Verleumder und Verräter und häufig der gefährliche Gegenspieler des jeweiligen Märchenhelden. Gerne versucht er, die Früchte der Heldentaten des Anderen zu ernten, bezahlt aber in der Regel - wie es sich im Märchen gehört - seine Falschheit mit dem Leben.In zwei Geschichten übernimmt der Teufel selber die Rolle des Bösewichts, zieht aber selbstverständlich jeweils den Kürzeren. Auch die böse Stiefmutter fehlt nicht, und auch Hexen und Trolle kommen vor, die aber natürlich ihre bösen Ziele letzten Endes nie erreichen.Menschen werden in Tiere verhext, wovon sie - wie sollte es anders sein - am Ende erlöst werden. Andere erweisen Tieren einen Dienst und erhalten zum Dank von diesen die Fähigkeit, die Gestalt dieser Tiere mitsamt ihren Eigenschaften annehmen, was ihnen bei der Erfüllung ihrer schwierigen Aufgaben zustattenkommt. So wird man insgesamt bei der Lektüre dieser Märchen auf manches bekannte, aber auch auf manches weniger bekannte Märchenmotiv stoßen.
Drei Zitronen ("Dree Zitronen") bilden den Auftakt des sechsten Märchenbuchs von Klaus-Peter Asmussen. Das ist an sich schon ungewöhnlich, doch umso erstaunlicher, wenn man weiß, dass die Geschichte in Norwegen aufgezeichnet wurde. Und dann sitzen in diesen Früchten auch noch Prinzessinnen! Doch das ist nicht die einzige Merkwürdigkeit. So kann man sich nur schwer einen halben Menschen vorstellen mit nur einer Hand, einem Fuß, einem Auge, einer halben Nase etc., der im Wald Holz haut und anschließend den Esel an der Hand nach Hause führt ("De Halve"). Dass jemand sich ein Schloss wünscht und durch Zauberei auch erhält, ist ja im Märchen nichts Ungewöhnliches. Aber wer hat je von einem Schloss gehört, in dem alle Steine und Balken und überhaupt alles sprechen kann (ebd.)? - Ein kinderloser Bauer möchte seinem Stierkalb das Sprechen beibringen lassen, um ihn als Erben einsetzen zu können, und glaubt dann, in einem Kaufmann dieses ehemalige Kalb wiederzuerkennen, zumal auch der Name dies nahelegt ("Peter Oss"). Der jungen Königsgattin werden von ihrer bösen Zwillingsschwester unter tätiger Mithilfe der Mutter Augen, Hände und Füße genommen. Aber sie wird durch einen geheimnisvollen alten Mann wiederhergestellt, während die böse Schwester der Teufel holt ("Dat gollne Spinnrad"). Ein einfacher Viehhirte tut ein paar Zwergen (Lütte Lüüd) einen Gefallen und wird zum Dank durch sie zum Helden, der den Riesen tötet und die Prinzessin erlöst ("De Veehjung"). Dies sind nur einige der seltsamen Geschichten in diesem Band, deren Ursprünge in dreizehn verschiedenen Ländern liegen, darunter sogar Tunesien. Es handelt sich bei den letzteren aber nicht um muslimische, sondern um jüdische Märchen.
Der achte Band der Reihe "Märkens up Platt" mit dem Titel "De Hoppetuutsenkönig" enthält ausschließlich Geschichten, die den "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm entlehnt sind. Zum Teil handelt es sich dabei um frühe Versionen, bevor Wilhelm Grimm alles entfernt hatte, was ihm nicht "kindgerecht" erschien. Die Märchen waren ursprünglich durchaus nicht als reine Kindergeschichten gedacht. Dieses heute weit verbreitete Missverständnis ist ja gerade hauptsächlich der Arbeit der Brüder Grimm geschuldet. Als Beispiel vergleiche man "Petersilli" in der vorliegenden Sammlung (so betitelt in Analogie zu den italienischen und französischen Vorläufern "Petrosinella" und "Persinette") mit der Grimmschen Endfassung "Rapunzel", wo z. B. von einer Schwangerschaft des Mädchens, wie noch in der hier benutzten Erstausgabe, nichts mehr zu finden ist.Im Einzelnen enthält der Band folgende Märchen im Plattdeutsch der an Flensburg grenzenden Geest: De Hoppetuutsenkönig (Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich); Dat Grugen lehrn (Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen); De Wulf un de soeven Zegenlämmer (Der Wolf und die sieben jungen Geißlein); De true Jehann (Der treue Johannes); Lütt Broder un lütt Süster (Brüderchen und Schwesterchen); Petersilli (Rapunzel); Hansi un Greeten (Hänsel und Gretel); De kroetige Snieder (Das tapfere Schneiderlein); Aschenpoesel (Aschenputtel); Fru Holle (Frau Holle); Lütt Rootmütz (Rotkäppchen); De Bremer Stadtmuskanten (Die Bremer Stadtmusikanten); De Düvel mit de dree gollne Haar (Der Teufel mit den drei goldenen Haaren); Disch-deck-di, Goldesel un Knüppel ut'e Sack (Tischchendeckdich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack); Doornrööschen (Dornröschen); König Drusselbaart (König Drosselbart); Sneewitt (Schneewittchen); Rummelstülten (Rumpelstilzchen); Jorine un Joringel (Jorinde und Joringel); Hans, de Glücksbaas (Hans im Glück).
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