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Die vorliegende Studie zeigt datenbasiert, wie N+N-Komposita mit Fugenelementen im Fruhneuhochdeutschen durch Reanalyse aus pranominalen Genitivkonstruktionen entstehen und in der Folge ein bestehendes Wortbildungsmuster verandern. Fur den Hauptuntersuchungszeitraum (1500-1710) werden alle relevanten Konstruktionen in einem ausgewogenen Textkorpus identifiziert und analysiert. Dabei zeigt sich, dass durch den neuen, verfugenden Kompositionstyp morphologische Restriktionen des Erstglieds fallen: Das Muster offnet sich nun z.B. auch fur suffigierte Substantive. In der Folge nimmt die Produktivitat von N+N-Komposita quantitativ wie qualitativ deutlich zu. Hier lasst sich der Ausgangspunkt der heutigen Kompositionsfreudigkeit"e; des Deutschen ausmachen. Im Zentrum des Untersuchungsinteresses steht in diesem Zusammenhang die unparadigmische s-Fuge (Religion-s-wesen), die als Indikator fur einen eigenstandigen Wortbildungsprozess dient. Bestehende und neue Ansatze zu ihrer Genese werden datenbasiert evaluiert. Hieraus ergibt sich ein Vorschlag zur (temporaren) Funktion der s-Fuge. Die Studie uberpruft schlielich, ob sich der neue Kompositionstyp als Fall von Grammatikalisierung, Degrammatikalisierung oder Exaptation beschreiben lasst.
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