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Manchmal ahnelt die Zeitgeist-Analyse einer simplen Aufwarts-Abwarts-Betra- tung: Es gibt bei bestimmten Themen Hochkonjunkturen und Rezessionen. Zu m- chen Zeiten verschwinden diese Themen, gelten als fad und unzeitgema, lassen sich in den Zeitungsspalten und Zeitschriften-Feuilletons nicht mehr finden, werden in politischen Ankundigungen und Programmen ignoriert; zu anderen Zeiten gelten sie als brisante, aktuelle Themen, werden politisch in Kommissionen und Gutachten zelebriert, intellektuell hin- und hergewendet und publizistisch erfolgreich ver- kert, und in den Medien werden Sonderseiten und Schwerpunktserien eingerichtet, um den Informations-, Diskussions- und Vorurteilsbedarf zu befriedigen. Die B- dung ist ein typischer Fall fur dieses Auf und Ab. Die meiste Zeit geht es um Modethemen, um organisatorische oder dienstrec- liche Details, um Aufsehen erregende Ereignisse, an denen sich die Gemuter erh- zen. Aber in einer turbulenten Gesellschaft muss auch die Grundfrage immer wieder einmal gestellt und jeweils den Umstanden angemessen beantwortet werden: Was denn das Ziel der Bildungseinrichtungen sei? Was Bildung"e; uberhaupt sei? Wofur eine Schule oder eine Universitat zu bilden"e; hatte? Wie dies am besten geschehen konne? Wie gut die Ziele erreicht wurden? Wie der Bildungserfolg uberprufbar sei? Die Fragen stellen eine grundlegende Herausforderung fur alle dar, die im B- dungsgeschehen arbeiten. Man kann sie ignorieren und stattdessen uber Stund- zahlen und Lehrdeputate reden. Man kann sie individualisieren, zu einer Sache des jeweils einzelnen Lehrenden machen und diese als Sundenbocke gebrauchen, wenn 1 irgendetwas schief geht.
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