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Auf einem Hochzeitsfest platzt Joseph, wegen seiner Boshaftigkeit im ganzen Dorf bekannt, mit der Nachricht herein, dass es vielleicht bald zu einer Verlobung auf dem Schloss käme. Sofort beginnt eine lebhafte Debatte, schließlich kann es sich bei dem Bräutigam nur um Vinzent Serbynski handeln. Als Kind hatte der älteste Sohn des Schullehrers beim Spielen die Tochter des Grafen, die kleine Ludovika, vor dem Ertrinken gerettet. Als Dank lebte er seitdem auf dem Schloss. Noch während unter den jungen Leuten diskutiert wird, dass einer von ihnen zum Grafen wird, bringt ein leidenschaftlicher Zwischenruf alle zum Schweigen: „Das ist eine gemeine Lüge!" Ignaz Serbynski, der jüngere Bruder, heimlich in Ludovica verliebt, ist rasend vor Eifersucht. Als das Brautpaar die Feier mit einem Besuch ehrt, kommt es zum Eklat – eine gute Gelegenheit für Joseph, Sohn des Wassermüllers, eine weitere Intrige zu spinnen. War es nicht von jeher so, dass die Söhne des Lehrers als Knechte der Wassermühle dienten? Und jetzt wird so einer Graf? Angestachelt von Joseph und zum Trotz gegen seinem hochherrschaftlichen Bruder wird Ignaz wirklich Knecht von Joseph. Und der wird ihn als todbringendes Werkzeug benutzen! Ein Eifersuchtsdrama um vier junge Menschen.
„Ja, ich will es offen gestehen, ich habe Dich mit Bewußtsein hierhergebracht, um Dir die goldene Brücke wieder zu bauen, um Dich vor dem Abgrund Deines Lebens zu bewahren! Noch hast Du nicht vor dem Altar gestanden, noch Dich nicht an ein Mädchen gekettet, das seiner Bildung und Abstammung nach nicht zu Dir paßt, das Dich elend machen wird, wenn Du erst dieselben Wände mit ihm teilst. Junge, Junge, höre auf mich. Es ist ein alter Mann, der zu Dir spricht. Mein Herz blutet in diesem Augenblick, wenn ich daran denke, daß mein Einziger, der Stolz seiner Eltern blindlings ins Verderben rennen will …" Das Drama um Eberhard Treuling zwischen zwei Frauen spitzt sich zu. Sein Vater will ihn von der Ehe mit Hannchen abbringen, der Eberhard das Eheversprechen gegeben hat, aber sie ist „nur" eine ehemalige Arbeiterin, während Hertha Bandel die Tochter eines reichen Industriellen ist, mit dem der alte Treuling Millionengeschäfte machen will, und so treibt er sein Lieblingsprojekt der Verbindung der Familien Treuling und Bandel durch eine Ehe der Kinder weiter voran. Doch Eberhard hat seine Entscheidung bereits gefällt. Aber ist sie wirklich so unwandelbar, wie er am Anfang noch glaubt? – Max Kretzers großer bitterer Volksroman nimmt mit diesem dritten Band ein illusionsloses Ende.
„Seit zehn Minuten war ich gestorben. Trotzdem sah und hörte ich alles, was um mich vorging. Ich litt unter jenem seltsamen Zustand des Alpdrückens, in dem man zu ersticken vermeint, laut um Hilfe rufen möchte und doch nicht die Kraft findet, dem Organismus irgendwelches Leben abzugewinnen. Und dieser Zustand war um so fürchterlicher, als er minutenlang anhielt, – Minuten, die mir zur Ewigkeit wurden, bis ich, gefühllos für die Außenwelt, da lag und nur die schreckliche Gewissheit hatte, mit wachen Sinnen nicht mehr zu sein." Mit diesen Worten beginnt Max Kretzers wohl ungewöhnlichster Roman. Während er so daliegt und auch von seiner Umwelt und den Ärzten als tot diagnostiziert wird, erlebt er, wie sich seine Frau Irma mit einem Liebhaber trifft und eigentlich nicht ganz unglücklich über sein Ableben erscheint. Als er schließlich für alle überraschend aus dem Zustand der Katalepsie ins Leben zurückkehrt, hat sich seine Welt für immer verändert. Hat er geträumt, war es Wirklichkeit? Der Verdacht hat sich über seine Ehe gelegt und vergiftet sie mehr und mehr bis zur finalen Tragödie.
„Sie taugen alle nichts, diese Söhne reicher Väter, die arme Mädchen zu bethören suchen. Baue nie auf eines Mannes Wort, wenn er höher steht wie Du. Lerne sie verachten, hassen, verabscheuen, wenn sie sich Dir mit Hintergedanken nahen. O, Du weißt noch nicht, was es heißt, betrogen zu werden, mögest Du es nie erfahren …" Maria Seidel weiß, wovon sie redet, als sie der jungen Jenny Hoff diese Ratschläge gibt. Hat sie doch selbst ein uneheliches Kind, das von der „Engelmacherin" Frau Sandkorn betreut wird. Und soeben hat sie – welch ein Schock! – dessen Vater wiedergesehen, den jungen Rothers, Sohn des Fabrikbesitzers, der soeben stolz seine Braut aus den Flitterwochen nach Hause geholt hat: niemand anderen als Marias beste Jugendfreundin Louise Wilmer. Die wiederum begegnet noch am gleichen Tag dem neuen Kassierer der Fabrik – Marias Bruder Robert – und erinnert sich an ihn. Sie beschließt, ihn nach der scheinbar verschollenen Freundin zu befragen. Die Dinge geraten ins Rollen und allmählich öffnet sich ein Abgrund unter ihr … Jenny Hoff wiederum schlägt die Ratschläge Marias in den Wind, bis sie schließlich in ein anderes „Gewerbe" gedrängt wird – als erster deutscher Autor überhaupt widmet sich Kretzer in „die Betrogenen" auch dem Milieu der Großstadtprostitution. – Kenntnisreich in allen Berliner Schichten und Kiezen und besonders im Milieu der Industrieviertel bewandert und mit scharfer Beobachtungsgabe versehen, lässt Kretzer das Schicksal der Erniedrigten und Betrogenen lebendig werden. Unter anderem aufgrund dieses Romans hat der berühmte Literaturkritiker und Schriftsteller Hermann Bahr Kretzer den „Berliner Zola" genannt. Doch anders als Zola schildert er Leid und Not der Welt nicht mit dem kalten Auge des sezierenden Wissenschaftlers, sondern mit dem engagierten Herzen des Humanisten und Reformers.
Landgerichtsrat Sonter liebt seine häusliche Idylle. Als ewiger Junggeselle kann er sich ohne Familie ganz seinem Amt als Richter widmen. Sein Engagement gilt sowohl dem juristischen Recht als auch der moralischen Gerechtigkeit, die für ihn selbst Lebensmaxime ist. Obwohl: So ganz frei ist er nicht von der Heuchelei der oberflächlichen Gesellschaft. Dass er verheiratet ist, weiß nämlich niemand. Für alle ist die patente, resolute und ziemlich intelligente Käthe nur die etwas brummige Wirtschafterin seines Haushaltes. Die Ehe, die als Konsequenz einer etwas beschwipsten Nacht geschlossen wurde, funktioniert prächtig. Man versteht sich fast ohne Worte, aber: Für Käthe bleibt es beim „Sie", beim „Landgerichtsrat" und bei der gleichen dienstwilligen Distanz wie vorher. Eines Tages bringt ein neuer Fall Unruhe ins Haus. Dabei scheint die Gerichtslage klar zu sein: Frau Goland wurde von ihrem Mann angegriffen und hat die Scheidung eingereicht. Doch die Affäre Goland stellt das Leben des scheinbar abgeklärten Richters komplett auf den Kopf.
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