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Die nationale Form des menschlichen Kollektivbewußtseins kann nicht als eine "natürliche" Entwicklung des vornationalen Gruppenzugehörigkeitsgefühls betrachtet werden. Die Entstehung der Fähigkeit, in der Kategorie der Nation zu denken, ist ein Produkt der modernen wirtschaftlichen und technischen Entwicklung, die sich auf den Trümmern der vormodernen Wahrnehmungsformen entfaltet hat. Dennoch erscheint heute, kaum zwei Jahrhunderte nach der Französischen Revolution, die Nation als die "natürliche" Form der menschlichen Vergesellschaftung. Als habe es jahrtausendelang nicht andere Formen gegeben, als wären nicht andere Formen in Zukunft notwendig. Der Autor: Maziar Jafroodi (Jahrgang 1960) promovierte mit dieser Arbeit an der Philipps-Universität Marburg nach einem Studium der Politikwissenschaft, Soziologie und Völkerkunde. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Thema "Reichtum in Deutschland" und hatte zum selben Thema einen Lehrauftrag an der Universität Marburg sowie einen Lehrauftrag zum Thema "Die moderne Gesellschaft und ihre Zukunft". Er ist Autor von "Nation und Vernunft" (Hannover, 1996) und "Was folgt auf die Nation" (Hamburg, 1999).
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