Join thousands of book lovers
Sign up to our newsletter and receive discounts and inspiration for your next reading experience.
By signing up, you agree to our Privacy Policy.You can, at any time, unsubscribe from our newsletters.
„Auf dem Monde wars Nacht. Und die dicke Luft war ganz still. Und die Goldkäfer saßen auf den dunklen Moosfeldern und leuchteten - so wie die Sterne am schwarzen Himmel leuchteten. Von der Erde war nur ein Viertel als Halbkreis zu sehen. Und fünf Mondmänner schwebten über den Moosfeldern und leuchteten auch - aber so wie Kugeln von Phosphor. Und der Mondmann, der voranflog, wurde plötzlich so rot wie eine feurige Kohle, und da flogen die vier anderen Mondmänner an seine Seite und wurden ganz allmählich ebenfalls so rot. Durch dieses Rotwerden sagten sich die Mondleute, daß sie bereit wären, miteinander zu sprechen. Und der Mondmann, der zuerst rot wurde, sprach jetzt langsam und nachdenklich: Der Stern, mit dem wir leben, unser guter Mond, will ein großes Auge haben - und wenns möglich wäre - schließlich ein großes Auge sein - bloß noch ein einziges Auge sein - ganz Auge sein. Die Mondleute hatten, wenn sie in der Luft schwebten, unten Kugelgestalt, und aus der ragte oben ein kleiner Brustrumpf mit einem Rübenkopf und zwei Armen heraus..." Paul Scheerbart (1863-1915), auch unter seinen Pseudonymen Kuno Küfer und Bruno Küfer bekannt, war ein deutscher Schriftsteller phantastischer Literatur und Zeichner.
„Lesabéndio schlief ein, und er träumte von einem großen Sonnensystem - und das wirkte auf ihn wie ein System von Millionen Gummistrippen, die sich immer wieder auseinanderzogen und sich dann wieder näherten - und er wußte nicht, ob sie sich lieber zusammenziehen oder auseinanderziehen wollten - aber die Millionen arbeiteten immerzu - bald so und bald so - und es entstand dabei eine feine schwingende Saitenmusik - und dann rissen ein paar Saiten entzwei, und es dröhnte ganz dumpf durch den großen Raum. Und an den Enden der Strippen saßen plötzlich grüne spinnenartige Wesen mit ganz langen Beinen, die auch zu Gummistrippen wurden und bald länger und dann wieder kürzer wurden." Paul Scheerbart (1863-1915), auch unter seinen Pseudonymen Kuno Küfer und Bruno Küfer bekannt, war ein deutscher Schriftsteller phantastischer Literatur und Zeichner.
Paul Scheerbart: Katerpoesie / Die Mopsiade. GedichteKaterpoesie: Erstdruck: Paris, Leipzig (Ernst Rowohlt Verlag in Kommission bei W. Drugulin) 1909. Der Text folgt der 2.-4. Auflage, Berlin (Rowohlt) 1920.Die Mopsiade: Erstdruck: Berlin (Alfred Richard Meyer) 1920.Neuausgabe mit einer Biographie des Autors.Herausgegeben von Karl-Maria Guth.Berlin 2018.Textgrundlage ist die Ausgabe:Paul Scheerbart: Katerpoesie und Die Mopsiade. Berlin: Eulenspiegel, 1978.Die Paginierung obiger Ausgabe wird in dieser Neuausgabe als Marginalie zeilengenau mitgeführt.Umschlaggestaltung von Thomas Schultz-Overhage unter Verwendung des Bildes: Franz Marc, Pferd in Landschaft, 1910.Gesetzt aus der Minion Pro, 11 pt.
German writer, critic, and theorist Paul Scheerbart died nearly a century ago, but his influence is still being felt today. This book offers a collection of Scheerbart's multifarious writings.
Sign up to our newsletter and receive discounts and inspiration for your next reading experience.
By signing up, you agree to our Privacy Policy.