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Der in den für Volksschüler herausgegebenen Lesebüchern des 19. und 20. Jahrhunderts feststellbare jeweilige literarische Kanon ist starken Wandlungen unterzogen, zeigt aber auch eine gewisse Beständigkeit in seinen Wesenszügen. Nach der Darstellung der Gesichtspunkte für das Entstehen des literarischen Lesebuchs werden die Lesestoffe in den deutschen Volksschullesebüchern von den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges untersucht. Die sichtbar werdenden gemeinsamen Linien gehen mit dem NS-Lesebuch und den Lesebüchern nach 1945 mehr und mehr verloren. Die den vorherigen Lesestoffen eigentümlichen Stilmerkmale, durch die eine tatsächliche oder scheinbare «Kindertümlichkeit» erreicht wird, und die so gestalteten moralischen, religiösen, vaterländischen oder allgemein menschlichen Inhalte und die in ihnen dichterisch gestalteten «Urbilder» und Vorbilder werden in ihrer Wiederkehr oder in ihren Wandlungen benannt und gedeutet.
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