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Noch immer findet ein großer Teil der Forschung, die sich mit der Gestaltung und den Auswirkungen von organisationalen Anreizsystemen beschäftigt, streng disziplingebunden und abgeschottet von Forschungsergebnissen aus anderen Feldern statt. Engstirnigkeit und mangelnde interdisziplinäre Kommunikation bremsen den Fortschritt. Die vorliegende Arbeit soll eine Brücke zwischen der ökonomischen Principal-Agent-Theorie und der verhaltenswissenschaftlichen Stewardship-Theorie schlagen, die - trotz der unterschiedlichen Annahmen über das Wesen des Menschen - dasselbe Ziel verfolgen: Motivation zu erzeugen bzw. zu fördern. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob der Auftraggeber von eigennützigen Agenten ausgehen und entsprechende Kontrollkosten auf sich nehmen muss oder ob er es mit Stewards zu tun hat, die sich durch Kontrollmaßnahmen eingeschränkt fühlen. Es wird die These aufgestellt, dass Unterschiede in der Ausprägung des Individualismus und des Kollektivismus eine entscheidende Rolle dabei spielen, welche Arbeitnehmer eine Principal-Agent-Beziehung eingehen werden und welche eine Stewardship-Beziehung bevorzugen. Tatsächlich zeigt die Auswertung der Daten von 98 österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erstmals bedeutsame Zusammenhänge zwischen Individualismus, Kollektivismus und extrinsischer sowie intrinsischer Motivation auf. Detaillierte Auswertungen und praktische Implikationen geben Anstöße zur Umsetzung bei der Gestaltung organisationaler Anreizsysteme.
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