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Demokratie ist die heilige Kuh. Ist sie wirklich die beste, gar die einzige Methode, um Freiheit, Frieden und Wohlstand zu bewahren? Stefan Blankertz gibt, basierend auf Vorarbeiten u.a. von Emma Goldman und Gustav Landauer, notwendig provokative Antworten in einer Zeit, in der die Demokratie zwischen der Schere von Rechts und Links immer mehr die Form des schon überwunden geglaubten Totalitarismus annimmt. Der Titel »Verschwinde, Staat!« stellt eine Hommage dar an den Ethnologen von herrschaftsfreien Stämmen, Christian Sigrist.Der Band enthält einen Vortrag aus dem Jahr 1909 von Emma Goldman (1869-1940), russisch-amerikanische Anarchistin und Vorkämpferin des Feminismus, über »Minderheiten und Mehrheiten«, dem der Übersetzer Gustav Landauer den Titel »Die Masse« gab, sowie zwei Beiträge von Gustav Landauer (1870-1919), Sozialist und 1919 wegen seiner Beteiligung an der Münchner Räterepublik ermordet, über die Verwirrung des Staats mit der Nation aus den Jahren 1911 und 1915.
Eine uralte Legende besagt, dass es ihn gebe: den Weg nach draußen. Vor 3600 Jahren ging in einem der gewaltigsten Vulkanausbrüchen der Erdgeschichte Atlantis unter. Überlebende wurden in eine unbekannte und unwirtliche Welt geschleudert. Seit dieser Zeit träumen Innenweltler davon, einen Weg in die Außenwelt zurück zu finden. Dieser Traum passt allerdings nicht in eine aufgeklärte, wissenschaftliche politische Landschaft, zu der die Innenwelt inzwischen geworden ist. So werden die »Außenweltsucher« belächelt, aber auch mit Gewalt verfolgt. Dem jungen Lamo wird nach seinem Volljährigkeitsfest eröffnet, dass er zum »Außenweltsucher« erwählt wurde. Als er es mit wenigen Mitstreitern schließlich nach vielen Schwierigkeiten schafft, in die Außenwelt zu gelangen, findet er dort eine kaum weniger unwirtliche Welt vor ... Im Anhang enthält der Band eine farbige Karte der Innenwelt, Hinweise zu Zeichen, Aussprache, Grammatik sowie Zahlen der beiden Innenweltsprachen.
Antiochia am Orontes, eine der größten, reichsten und schillerndsten Städte der Antike, 49 n.Chr.: Der Apostel Paulus befindet sich im Aufbruch zu seiner zweiten Missionsreise. Da erreicht ihn die Nachricht über einen Fall von "Blutschande" unter den Christen von Paphos auf Zypern. Paulus schreibt einen Brief an die Gemeinde und fordert die Bestrafung der Missetäter. Der Apostel Barnabas ist anderer Auffassung als Paulus. Die beiden Freunde zerstreiten sich und gehen fortan getrennter Wege. Barnabas begibt sich nach Zypern und unterstützt dort die Wahl der von Paulus zu Unrecht verurteilten Sergia Minor Lucia zur Bischöfin der Gemeinde.Sorgfalt habe ich darauf verwandt, den Personen der Apostelgeschichte jenseits von Heiligenverehrung oder Verdammung eine der Zeit angemessene und glaubwürdige menschliche Tiefe zu geben. Sie werden in ihrer Widersprüchlichkeit, Unzulänglichkeit, Verzweiflung ebenso wie in ihrer Größe und Ehrenhaftigkeit gezeigt. Der Tenor ist religionskritisch, ohne die Würde irgendeiner der erwähnten Religionen (neben Judentum und Christentum auch antiker Götterglaube und verschiedene pagane Mysterienkulte) zu verletzen oder ihre berechtigten Anliegen zu schmälern.Lebensthema von Barnabas bilden die Suche nach Geborgenheit, Liebe und Zärtlichkeit eines latent homosexuellen jüdischen Mannes und seine schwierige Beziehung zu Saul|Paulus.Vier Jahre Arbeit. Vier Jahre ringen und hadern mit den Ursprüngen des Christentums. Mit den antiken Wurzeln unserer widersprüchlichen Tradition und Kultur. Den Gläubigen wird der Roman zu kritisch, den Atheisten die Religion und das spirituelle Erleben zu ernst nehmend sein: Zwischen den Stühlen ist der rechte Platz für einen anständigen Menschen.Die Chronologie des Romans orientiert sich zu allererst an der Apostelgeschichte, dann an den Paulus-Briefen, an den apokryphen Thekla-Akten, an der Interpretation aus jüdischer Sicht durch Schalom Ben-Chorin sowie schließlich an heutigen wissenschaftlichen Darstellungen des Wirkens von Paulus. Der Roman bleibt dabei in allen Teilen ein Werk literarischer Vorstellungskraft.
Darauf hinzuweisen, dass Migration und Wohlfahrtsstaat sich gegenseitig ausschließen, um ihn zu verteidigen, gilt bei den derzeit in Deutschland politisch Etablierten als "rechts", ja verfassungsfeindlich. Doch zugleich realisieren sie genau das Programm der "Rechten" mit Mauern und Stacheldraht anderswo sowie Bürokratie im Inland zur Abwehr von Migration. Die Behauptung, es gäbe eine Willkommenskultur, ist Fake News: Nicht nur verträgt sich der Wohlfahrtsstaat nicht mit einer Vervielfachung der Transferabhängigen, sondern er schafft auch eine wirtschaftliche Lage, in der Migranten keinen Zugang zum Arbeitsmarkt finden.Der Autor tritt darum für die Migranten und gegen den Wohlfahrtsstaat ein. Über die aktuelle Situation hinaus zeigt er durch eine historische Analyse der Geschichte der USA, wie die Maßnahmen gegen Migranten eng mit dem Wachstum des Wohlfahrtsstaats zusammenhängen. Punkt für Punkt widerlegt er sowohl die Argumente der "rechten" Gegner von Migranten als auch der "linken" Verteidiger des Wohlfahrtsstaats. Im Laufe der Diskussion kristallisiert sich die liberale Alternative heraus: Freiheit ist die Lösung, und kein "Problem".
... Meister Eckhart ... Ketzer? ... Mörder? ... die Beginen ... Heilige? ... Huren? Himmlische Visionen ... irdische Leidenschaften ... höllische Intrigen ...Ist der verehrte Meister Eckhart, ein weiser Dominikanermönch, in Wahrheit ein Lüstling, der sogar vor Mord nicht zurückschreckt? Schwester Demudis aus dem Beginenkonvent Bela Crieg in Köln steht im bitterkalten Jahresanfang 1327 vor einer ebenso unangenehmen wie schier unlösbaren Aufgabe, die ihr von ihrer Magistra übertragen wurde. Was hatte die Ermordete auf dem Weg nach Riehl zu suchen, wo sie ihr Schicksal ereilte? Die Ermittlungen von Schwester Demudis führen sie durch Tiefen und Höhen des Lebens und des Glaubens im beginnenden 14. Jahrhundert. Die Beginen sind eine starke religiöse Laienbewegung, in der sich Frauen mit ganz unterschiedlichen Motiven zusammenfinden: Gläubige suchen nach der tiefen mystischen Verbindung mit ihrem himmlischen Bräutigam, misshandelte Frauen suchen Schutz, Witwen suchen Versorgung und Gemeinschaft.
Mitten in der vorösterlichen Fastenzeit 1277 wird der Kölner Dominikanermönch Moneta erdolcht. Klosterarzt Johannes macht sich daran, den Mörder des Bruders zu ermitteln. Doch er muss erfahren, dass Verbrecherjagd und Heilkunst zwei ganz verschiedene Wissenschaften sind. Als er sich noch zu allem Überfluss unglücklich in eine Nonne verliebt, drohen ihm die Ermittlungen gänzlich aus der Hand zu gleiten ...»Credo« entführt den Leser in das klösterliche und städtische Leben und Denken des 13. Jahrhunderts mit seinen großen und kleinen Problemen, die zunächst fremd erscheinen, aber bei genauerem Hinsehen von unseren heutigen gar nicht so verschieden sind: Die Frage, wann Recht unrecht oder Unrecht recht wird, ist so aktuell wie eh und je.Mittelalter live miterleben - von junger Liebe bis zur Inkontinenz des greisen Magisters Albertus, von tief empfundener Barmherzigkeit bis zu brutaler Verfolgung Andersgläubiger, vom opulenten Fressgelage bis zum kargen Fastenmahl, von großer Heilkunst bis zu gefährlicher Quacksalberei: Der genau recherchierte und detailliert nachgezeichnete Alltag des Hochmittelalters im 13. Jahrhundert bildet den Hintergrund dieser historischen Romane.El Arab ist der Spitzname für Sultan Ibn Rossah. Er ist arabischer Gelehrter, Arzt, Erzieher und Abenteurer. Seiner Herkunft nach Jude, ist er zum Islam übergetreten, aber verehrt auch herausragende christliche Philosophen. In seinem verzweifelten Kampf um ein "Land der Sonne", in welchem alle Religionen friedlich nebeneinander leben können, verschlägt es ihn bis nach Köln. Dort nehmen die Geschichten ihren Ausgang. El Arab bleibt freilich ein Held zum Anfassen: Er ist keineswegs ohne Fehl und Tadel.Alle vier Bände der Serie "Johannes, Schüler von El Arab" werfen die Frage nach dem Verhältnis von Toleranz und Recht im Umgang miteinander auf. Eine Frage, die heute nicht weniger wichtig ist als ehedem.
Wozu Intuition? Ist sie etwas Gutes oder Schlechtes? Steht sie dem vernünftigen Analysieren entgegen? Setzt sie das Gefühl dem verkopften Denken entgegen? Für Edmund Husserl, dem Erfinder der philosophischen Methode der Phänomenologie, stellt Intuition den Kontakt her zwischen dem Menschen und der Welt und zwar jenseits aller erkenntnistheoretischen Bedenken. Der junge Emmanuel Levinas stellte bei seiner Doktorarbeit zu Husserl 1930 den Begriff der Intuition von Husserl in den Mittelpunkt und eröffnete damit die vielfältige Entwicklung der Phänomenologie in Frankreich, die bis heute reicht.Ausgehend von Levinas' bahnbrechender, aber in Deutschland nahezu unbekannter Schrift haben sich Cornelia Muth, Professorin für Pädagogische Anthropologie an der Fachhochschule Bielefeld und Gestaltpädagogin, und Stefan Blankertz, Schriftsteller und Sozialwissenschaftler, auf die Spur der Intuition in philosophischer, therapeutischer und politischer Hinsicht begeben. Herausgekommen sind zwei sehr unterschiedliche Essays, die sich in ihrer Gegensätzlichkeit ergänzen und zu einer produktiven Auseinandersetzung anregen.
Der französische Philosoph Jacques Derrida (1930-2004) ist Erfinder der "Dekonstruktion": Texte werden nach ihren sprachlichen Voraussetzungen befragt. Derart geben sie ihre Geheimnisse preis, bleiben aber nicht, was sie waren. Im vorliegenden Band greift Stefan Blankertz dekonstruktivistische "Lektüren" auf, die Derrida veröffentlicht hat (u.a. Walter Benjamin, Paul Celan, Franz Kafka, Karl Marx) und zeigt an ihnen das faszinierend Subversive der Dekonstruktion, aber auch das Zaudern von Derrida, den Schritt ins Leben und in die Gesellschaft zu gehen: er scheut sich, Macht und Politik zu dekonstruieren. Insofern wird hier Derrida selber dekonstruiert. Der Band enthält assoziative Materialen, Texte und Gedanken, die den Leser einladen, seinerseits mit der Dekonstruktion fortzufahren. Auch Layout und Typografie unterstützen die dekonstuktivistische Lektüre.
Der Kölner Ratsherr Andreas Kleingedank wird Anno 1274 von einem Wanderprediger der "stummen Sünde" beschuldigt, d.h. der Homosexualität. Als Andreas auch noch ein Mord zur Last gelegt wird, scheint sein Schicksal besiegelt zu sein: Er soll dem Henker übergeben werden.Verzweifelt sucht die Schwägerin des Angeklagten in Köln nach Beweisen für die Unschuld von Andreas. Ihren Sohn Johannes, einen jungen weit gereisten Dominikanermönch, schickt sie derweil auf den langen und gefährlichen Weg nach Paris, um dort eine wichtige Zeugin aufzusuchen. Doch während er auf der abenteuerlichen Wanderung nach Paris darüber nachgrübelt und allerlei Ungemach zu überwinden hat, spitzt sich die Lage in Köln dramatisch zu. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.Liebe ebenso wie Hass, Toleranz ebenso wie Intoleranz im 13. Jahrhundert werden in diesem historischen Roman lebendig. Der Leser wird in das bunte Treiben einer vergangenen Zeit entführt, die von überbordenden widersprüchlichen Gefühlen der Freude und Angst, der Großmut und Kleinlichkeit geprägt ist.
Meister Eckhart (1261-1328) zählt zu den größten deutschen Mystikern. Seine tiefe Spiritualität lädt zur Meditation ein und lässt sich fruchtbar machen für all jene, die Nahrung für die Seele suchen. Berater*innen, Therapeut*innen und Seelsorger*innen finden bei Meister Eckhart Gedanken, die starke heilende Kräfte entfalten.In dem vorliegenden Band versammelt Stefan Blankertz kurze, prägnante Originaltexte des Mystikers und bezieht sie auf existenzielle Fragen unseres Lebens heute.
Köln, anno 1252. Magdalena, stadtbekannte Heilerin und Konkubine des Kölner Erzbischofs, und ihre Magd werden in einen grausamen Mordfall verwickelt. Ein arabischer Arzt und Gelehrter spielt eine undurchsichtige Rolle, aber anstatt der Aufklärung des Mordes nachzugehen, disputiert er lieber über Medizin, Philosophie und Theologie. Er verbreitet Ideen, aus denen sich sogar ein Aufstand der Bürger gegen den Erzbischof entwickelt. Quer durch die Religionen geht ein Riss zwischen Vernunft und Gewalt, Lebensfreude und Askese - aber der Aufruf zur Toleranz scheint ungehört zu verhallen ...
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