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Die Finanzmärkte befinden sich weltweit in einem tief greifenden Wandlungsprozess, der die Frage nach der Rolle des Bankensektors in einem interdependenten globalen Finanzsystem mit noch stärkerem Gewicht in den Mittelpunkt wirtschaftlicher Diskussion stellt. Die bereits einige Jahrzehnte lang rivalisierenden Modelle des deutschen Universalbankensystems und des US-amerikanischen Trennbankensystems sind hinsichtlich ihrer Bedeutung für die Finanzierung und Kontrolle nichtfinanzieller Unternehmen schon immer als zwei diametral entgegengesetzte Finanzmodelle wahrgenommen worden.Vor dem Hintergrund einer ausführlichen theoretischen Fundierung der Rolle finanzieller Intermediäre wird in diesem Buch anhand einer direkten Gegenüberstellung des deutschen und des amerikanischen Finanzsystems gezeigt, dass die einst markanten Unterschiede zwischen den beiden Finanzmodellen immer stärker aufgeweicht werden. Amerikanische Commercial Banks engagieren sich zunehmend in Aktivitäten, die schon immer als Domäne der deutschen Universalbanken gegolten haben: sie erwerben Beteiligungen an nichtfinanziellen Unternehmen, indem sie Kreditforderungen zu Eigenkapitalanteilen umwandeln, erhalten in diesen Unternehmen Boardmandate und dürfen im Prinzip über ihre Vermögensverwaltungsabteilungen Vollmachtsstimmrechte ausüben. Für den Fortbestand gewisser Divergenzen erscheinen neben der unterschiedlichen Bankenregulierung auch Unterschiede in der Regulierung der heimischen Finanzmärkte sowie in der Steuer- und Konkursgesetzgebung verantwortlich.
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