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Warum haben viele Migrantenkinder, die in Deutschland eingeschult wurden, in der Sekundarstufe I noch erhebliche Schwierigkeiten in der deutschen Sprache? Warum beherrschen sie insbesondere die Schriftsprache nur luckenhaft? Was ihnen mangelt - vor allem im Vegleich zu deutschen Kindern derselben Altersstufe - ist eine hinreichend ausgebildete Text- und Erzahlkompetenz; ihre Formulierungsfahigkeit hingegen ist besser entwickelt. Gerade das Umgekehrte gilt fur Kinder aus Sprachminderheiten, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland leben: aus der Erstsprache bringen sie eine gewisse Text- und Erzahlkompetenz mit; ihre Formulierungsfahigkeit in der Zweitsprache ist jedoch noch wenig ausgebildet. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der vorliegende empirischen Arbeit, in der untersucht wird, wie Migrantenkinder der 5. und 6. Klasse in der Hauptschule eine schriftliche Erzahlung - eine Phantasieerzahlung - verfassen. Mit textlinguistischen Verfahren werden die narrative Struktur der Texte, die Herstellung von Referenzbeziehungen in den Texten und die Verwendung typischer sprachlicher Mittel des Erzahlens analysiert.
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