Join thousands of book lovers
Sign up to our newsletter and receive discounts and inspiration for your next reading experience.
By signing up, you agree to our Privacy Policy.You can, at any time, unsubscribe from our newsletters.
The story of Massah-Meribah is a pluriform tradition within the Hebrew Bible. Part One of this book uses redaction analysis to assess diachronically the six reminiscences of this tradition within Deuteronomy (Deut 6:16; 8:15; 9:22; 32:13, 52; 33:8). The relative chronological relationship of these texts, and the tradition components they preserve, reveals a framework of five formative stages of this story's tradition-history from the perspective of the tradents responsible for the production of Deuteronomy. Part Two is a redactional study of the tradition's narratives in Exod 17:1-7 and Num 20:1-13. Special attention is devoted to the texts that anchor the Massah-Meribah narratives into the Pentateuch. In the end, Part Two not only corroborates the framework detected in Deuteronomy for the formative stages of the Massah-Meribah tradition, but it also carries broad implications for the formation of the Pentateuch in general and the Wilderness Narrative in particular.
Psalms 146-150, sometimes called "e;Final Hallel"e; or "e;Minor Hallel"e;, are often argued to have been written as a literary end of the Psalter. However, if sources other than the Hebrew Masoretic Text are taken into account, such an original unit of Psalms 146-150 has to be questioned. "e;The End of the Psalter"e; presents new interpretations of Psalms 146-150 based on the oldest extant evidence: the Hebrew Masoretic Text, the Hebrew Dead Sea Scrolls, and the Greek Septuagint. Each Psalm is analysed separately in all three sources, complete with a translation and detailed comments on form, intertextuality, content, genre, and date. Comparisons of the individual Psalms and their intertextual references in the ancient sources highlight substantial differences between the transmitted texts. The book concludes that Psalms 146-150 were at first separate texts which only in the Masoretic Text form the end of the Psalter. It thus stresses the importance of Psalms Exegesis before Psalter Exegesis, and argues for the inclusion of ancient sources beyond to the Masoretic Text to further our understanding of the Psalms.
Der vorliegende Band enthalt Beitrage des renommierten Marburger Alttestamentlers Otto Kaiser zur Theologie, Anthropologie und Ethik des Buches Kohelet sowie zur Weisheit des Jesus Sirach und seines geistes- und theologiegeschichtlichen Hintergrundes. Daruber hinaus beschaftigen sich je ein Aufsatz mit den aktuellen Problemen der Heilsgeschichte und des Glaubens an das ewige Leben.
Seit langem wird vermutet, dass Jahwe, der Gott des Alten Testaments, ursprunglich ein Wettergott vom Typ des syrischen Baal gewesen ist. Die vorliegende Studie liefert die exegetische Grundlage: Sie zeigt, dass sich in den Psalmen 18, 24, 29, 36, 48, 65, 77, 93, 97, 98 und 104 alte Kultlieder erhalten haben, die den Anfangen der Jahweverehrung nahe stehen. Poetologische sowie form- und motivgeschichtliche Argumente offenbaren das von diesen Texten gezeichnete Bild als zweistufig: Auf der altesten Ebene wird Jahwe als gewaltiger Kampfer besungen, der im Gewitter erscheint, seine mythischen Feinde besiegt und der Erde Regen und Fruchtbarkeit spendet. Auf einer etwas jungeren Ebene wird dieser Wettergott als Konig der Gotter gepriesen, der durch seine Herrschaft die Weltordnung vor den Machten des Chaos schutzt. Motivparallelen in syrischen und mesopotamischen Wettergottuberlieferungen zeigen, dass sich die althebraische Gottesvorstellung auf beiden Ebenen nicht grundsatzlich von ihrer Umgebung unterschieden hat. Erst nach dem Ende des Konigtums hat die entstehende judische Religionsgemeinde die alten Hymnen auf den koniglichen Wettergott tiefgreifend umgedeutet, wie sich an verschiedenen Bearbeitungen der Psalmen ablesen lasst.
Das Buch setzt sich zum Ziel, die literarische Genese der beiden Prophetenschriften Haggai und Protosacharja (Sach 1-8) nachzuzeichnen.In Esr 5,1; 6,14 werden Haggai und Sacharja als Propheten des Tempelbaus betrachtet. Die Bucher Hag und Sach 1-8 sind uber ein chronologisch angeordnetes Datierungssystem (Hag 1,1.15a; 1,15b-2,1; 2,10.18.20; Sach 1,1.7; 7,1) verknupft und konnen als ein Zweiprophetencorpus betrachtet werden. Allerdings sind die Datierungen unterschiedlich formuliert, und auch die chronologische Reihenfolge lauft nicht ungestort durch. Daher kann nicht von vornherein vorausgesetzt werden, dass die Bucher eine einheitliche Redaktion erfahren haben.In der vorliegenden Studie werden Hag und Sach 1-8 jeweils einer grundlichen redaktionsgeschichtlichen Analyse unterzogen, um davon ausgehend Bearbeitungen in den Blick zu nehmen, die beide Bucher umfassen. Dabei kann gezeigt werden, dass das Zweiprophetencorpus Haggai und Protosacharja von der fruhnachexilischen bis in die hellenistische Zeit sukzessive gewachsen ist und die sekundaren Redaktions- und Fortschreibungsprozesse wesentlich umfangreicher zu veranschlagen sind, als bisher angenommen.
Der Aufsatzband enthalt Studien zur Geschichtstheologie Herodots, dem Verstandnis des Fremden im Alten Testament, den Buchern Jesus Sirach, der Weisheit Salomons, zur Geschichtstheologie des Flavius Josephus, zum reflektierten Gebrauch des Mythos als Grenzaussage bei Platon, zum Ringen um die Wurde des Menschen in Ciceros Tusc.V und zum Verstandnis der Zeit von Platon bis Augustin.
Die 20 Studien zu Sprache und Stil der Psalmen beschaftigen sich vorwiegend mit Fragen der Poetik. Sie suchen die poetologischen Forschungen zur Form- und Gattungsgeschichte fortzusetzen. Ein Teil handelt von der Geschichte der Forschung, insbesondere im 19. Jh. Dabei spielen die Namen W.M.L. de Wette und Bernhard Duhm eine besondere Rolle. Ein weiterer Teil befasst sich mit den individuellen Textformen ausgewahlter Psalmen. Ein dritter Teil geht speziellen Fragen der poetologischen Analyse nach, insbesondere der Untersuchung bestimmter Stilzuge, wie z.B. der Parallelismen, der Rhythmik, der Strophik, der Klangfiguren, der akrostichischen Formen, auch, soweit erkennbar, der Genese der Psalmtexte und der Rezeption im Psalter. Einige Studien nehmen theologische Themen auf: das Menschenbild, das Feindbild, das Zeitverstandnis. die Geschichtsdeutung der Psalmen oder Fragen der homiletischen Umsetzung (zwei Predigten im Anhang). Die Sammlung setzt die Forschungen des Verfassers zu den Psalmen fort, wie sie in dem Kommentar zum Handbuch (HAT), Tubingen 1996, den Studien zur Psalmenauslegung, Stuttgart 1998, und der Poetik der Psalmen, Stuttgart 2003, ihren Niederschlag fanden.
i Das Hiobbuch ist nach wie vor ein wichtiges Thema der alttestamentlichen Exegese. Als Beispiel fur ein kritisches Weisheitsbuch ist es durch einen sehr komplizierten Entstehungsprozess gekennzeichnet. Die Forschungsdebatte um die Entstehung des Hiobbuches involviert zahlreiche literarische Fragestellungen, die ihrerseits eine Vielfalt redaktioneller Ansatze bedingen, welche den Entstehungsprozess des Buches zu rekonstruieren versuchen. Die vorliegende Studie fut auf aktuellen redaktionsgeschichtlichen Forschungsbeitragen. Der Autor versucht im Rahmen einer umfassenden Untersuchung der Traditions- und Redaktionsgeschichte des Hiobbuches eine Redaktionsschicht- kritisch-theologische Redaktion"e;- herauszuarbeiten, die besonders der Frage nach der Vorstellung von der Gegenwart Gottes nachgeht. Die kritisch-theologische Redaktion"e; des Hiobbuches ist sowohl literarisch als auch traditionsgeschichtlich fur die Verknupfung von Rahmenerzahlung und Dichtung verantwortlich. Drei Bearbeitungen- eine kultkritisch, eine weisheitskritisch und eine rechtskritisch- reflektieren im Horizont der Krise der Weisheit und der nachexilischen Theologiebildung uber die absentia und absconditas Dei. Dabei konzentriert sich die Untersuchung nicht auf die unterschiedlichen Hiobgestalten im Kontext des ungerechten Leidens, sondern vielmehr auf das problematisierte und unerklarte Gottesbild. Diese neue Frageperspektive ermoglicht gleichzeitig, neueste Ergebnisse der Psalmenforschung in die Hiobexegese einzubringen. Praesentia Dei zeigt vor allem, dass das zentrale Thema des Hiobbuches weder das Leid des Gerechten noch die Theodizee ist, sondern ein kritischer Reflexionsprozess uber das Gottesbild. Hiob erfahrt nicht den Sinn des Leidens, sondern den Sinn des Lebens- JHWH allein.
Die Studie untersucht das literarische Phanomen, dass an entscheidenden Wegpunkten die Verheiungslinie Israel"e; uber den jungeren Bruder und nicht uber den sonst so bedeutenden Erstgeborenen fortgesetzt wird. Gleich zwolfmal erscheint dieses Vertauschungsmotiv in der Genesis und durchzieht sie vom Anfang bis zu ihrem Ende, findet hingegen faktisch keine Verwendung in anderen alttestamentlichen Texten. Die Formen und Kontexte dieser Vertauschungserzahlungen werden vom Autor analysiert und die literarischen, theologischen und kanonischen Funktionen dieses Motivs herausgearbeitet. Die Lekture der Erzahlungen in ihren vorliegenden Kontexten lasst das Phanomen der Vertauschungen als ein schlussig gestaltetes und stringent aufgebautes Erzahlkonzept erscheinen, das im narrativen Zusammenhang lesbar ist: Es leistet eine Identifikationsbestimmung Israels, die dessen Sonderrolle unter den Volkern begrundet, literarisch legitimiert und theologisch profiliert. Die Untersuchung bleibt dabei nicht bei der Synthese rein literaturwissenschaftlicher Arbeit stehen, sondern zieht die notwendigen Konsequenzen in realhistorischer Sicht, die fur die Joseph-Juda-Erzahlung den Konflikt zwischen Juda und Samaria im Hintergrund wahrscheinlich werden lassen.
La presente etude cherche a eclaircir le principe du talion a partir de ses premieres attestations dans les droits du Proche-Orient ancien. Elle essaie de demontrer que le talion ne se limite pas a une conception penale, mais qu'il a existe egalement sous une forme reparatrice. Cette argumentation repose sur une analyse du formulaire du talion, qui interprete les versets bibliques dans le contexte des modeles cuneiformes, et qui s'etend jusqu'aux temoins de la Mediterranee datant des premiers siecles de notre ere. Le talion ressort ainsi comme un principe de justice qui est a l'origine complet et constructif, et qui ne se laisse pas reduire a une notion purement punitive.
The sabbatical year law in Lv 25,1-7 stipulates the rest of the land and includes foreigners in the list of the beneficiaries, differently from the fallow year law in Ex 23,10-11 and from the debt-release law in Dt 15,1-11. These characteristic features originate from the universalism of creation theology of the Holiness Code: the sabbatical year law in Leviticus aims to practice the God's creation order in Gn 1-2,4a in human history. Moreover, this law functions as a criterion of the interpretation of the history of Israel; the exilic tragedy in Babylonia has been caused by the negligence of the rest of the Israel's land. The study on the sabbatical year law in Leviticus contributes not only to the research on the compositional history of the Hebrew Bible, but also offers the precious messages on the political, socio-economic, and ecological problems in our times.
Ben Sira gilt zu Recht als einer der bedeutendsten Vertreter judischer Weisheitsliteratur. Der Vielseitigkeit dieser biblischen Schrift widmet sich der renommierte Wiener Alttestamentler Georg Sauer im vorliegenden Band. Dabei behandelt er textimmanente Fragen nach Aufbau, Inhalt und theologischer Bedeutung des Ben Sira Buches unter Betrachtung der hebraischen und griechischen Textzeugnisse. Daruber hinaus werden historische Hintergrunde und Kontexte dieser Schrift beleuchtet, wie auch auf Fragen der Auslegungsgeschichte in Judentum und Christentum eingegangen.
Obwohl die Leviten eine der prominentesten Gruppen in der Hebraischen Bibel sind und ihnen in der Forschung einige Aufmerksamkeit zuteilwurde, sind wesentliche sie betreffende Fragen nach wie vor ungeklart. Nichtsdestoweniger gilt die unterschiedliche Rollenzuschreibung von levitischen Priestern in der deuteronomisch-deuteronomistischen Literatur bzw. von Priestern und Leviten in den priesterschriftlich gepragten Texten als entscheidend fur die Verhaltnisbestimmung beider Literaturbereiche. Die vorliegende Studie untersucht unter Einbeziehung der neuesten Diskussion zur Gestaltwerdung des Enneateuch konsequent literarkritisch die einschlagigen Passagen der Hebraischen Bibel, um den Weg von den levitischen Priestern des Deuteronomiums zu Levi, dem Priester, in den Schriftrollen vom Toten Meer nachzeichnen zu konnen. Auf diese Weise soll eine gesicherte Quellenbasis fur kunftige historische Ruckfragen gewonnen werden, wobei sich die groe Dynamik der Diskussion um die Stellung der Leviten vor allem in nachexilischer Zeit zeigt. Zugleich konnen die Ergebnisse der Arbeit als ein Beitrag zur aktuellen Debatte um die Entstehung des Pentateuch dienen.
Dass das christliche Glaubensverstandnis seine Wurzeln im Alten Testament hat, ist unbestritten. Trotzdem wurden diese Wurzeln bisher kaum erforscht. Die Untersuchung will diese Lucke schlieen. Ausgangspunkt ist der alttestamentliche Glaubensbegriff 'mn im Hif'il. Neben der genauen Bedeutung dieses Begriffes stehen seine Pragung in der Perserzeit und seine weitere Entwicklungsgeschichte im Mittelpunkt. Als Ergebnis wird eine Kontinuitat zwischen alt- und neutestamentlicher Rede vom Glauben deutlich. So bietet das Buch einen neuen Zugang zu den biblischen Grundlagen der christlichen Rede vom Glauben.
A significant part of Biblical literature is the result of a process involving the reception and revision of earlier texts and traditions contained in the Bible itself, among them the historical psalms. An analysis of the intertextuality present in these psalms sheds light not only on their meaning and compositional purpose, but also on the redaction and composition of the Pentateuch.
Elischa ist neben Elia der wichtigste vorklassische Prophet"e; im Korpus der erzahlenden Bucher des Alten Testaments. Die vorliegende Untersuchung rekonstruiert konsequent literar- und redaktionsgeschichtlich alle Elischa-Erzahlungen und gelangt zu einer neuen Stratifizierung der Texte. Zugleich liefert die Arbeit fur den Textbereich 1Kon 19 - 2Kon 13 einen neuen Beitrag zur aktuellen Diskussion um die Entstehungsgeschichte des sog. Deuteronomistischen Geschichtswerkes. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Typologie des wundertatigen Propheten Elischa und fragt nach dem Ursprung und der Wirkung dieser Typologie. Dabei reicht das herangezogene Vergleichsmaterial von den altorientalischen Prophetentexten aus Mari uber neuassyrische und neubabylonische Texte bis in die Literatur der griechischen Antike, des tannaitisch-rabbinischen Judentums und ins Neue Testament. So konnte u.a. die enorme wirkungsgeschichtliche Bedeutung der Wunder Elischas fur die Wunderdarstellung der Evangelien sowie der Apostelgeschichte gezeigt werden. Weiterhin uberpruft und erlautert die Arbeit die in derexistierenden Forschung bisher nur angedeuteten religionsphanomenologischen Analogien zu Wundertater-Gestalten des islamischen Sufismus.
Weder mit emanzipatorischem Impuls noch als Integrationsgeschichte ist das Ruthbuch recht verstanden.Vielmehr legt sich die Geschichte selbst aus. Intendierte literarische Bezugnahmen und Anspielungen in Versen, die das bisher Erzahlte deuten, pragen das inhaltlich-strukturelle Profil des Ruthbuches und verleihen ihm theologische Tiefenscharfe. Eine Analyse dieser Querbezuge nach Kriterien, die auf deren Einbindung in eine historisch-kritische Auslegung zielen, und eine literarische Analyse des Ruthbuches erhellen dessen inhaltliches und theologisches Profil und lassen Ruckschlusse auf seinen historischen und literarischen Kontext zu: Als Hoffnungsgeschichte in Gestalt einer Familiengeschichte prasentiert es in spatpersisch-fruhhellenistischer Zeit kunstvoll eine Spielart weisheitlicher Theologie, in der Gottes und menschliches Handeln untrennbar und ununterscheidbar verbunden sind.
Die Studie nimmt in Aufnahme grundlegender soziologischer Einsichten die Beschreibungen des Fremden und des Eigenen als aufeinander bezogene situationsgebundene Konstruktionsprozesse wahr. Dabei setzt sie sich sowohl mit den juristischen als auch den narrativen Texten des Deuteronomiums, die den Umgang mit fremden Menschen, Gottern und Praktiken regeln, auseinander. Die Bandbreite der Wertung reicht in diesen Texten von der Aufforderung zur Fremdlingsliebe (Dtn 10,19) bis zum radikalen Banngebot an den kanaanaischen Volkern (Dtn 7). Durch die Verknupfung von literarhistorischen Analysen und soziologischen Erkenntnissen wird erkennbar, dass die Kategorisierung von Personen (Dtn 7 u.o.) und Praktiken (Dtn 18) als fremd ein aktiver Zuschreibungsprozess ist. Die Untersuchung zeichnet die Entstehung der deuteronomischen Fremdentexte in vorexilischer, exilischer und nachexilischer Zeit nach und verknupft die unterschiedlichen Zuschreibungen und Wertungen mit der historischen Situation der jeweiligen Verfasser. Dabei wird deutlich, dass insbesondere dann harte Abgrenzungen gezogen werden, wenn die eigene Identitat durch Krisen in Frage gestellt ist.
Nachdem in den vergangenenzehn Jahren drei groe deutschsprachige Kommentare zum letzten der kleinen Propheten erschienen sind, geht dieser Band einer hermeneutischen Frage nach. Der Neuansatz der Interpretation liegt in einer Reflexion uber die prophetische Eigenart Maleachis. In der Forschungsgeschichte ist oft bezweifelt worden, dass Maleachi eine historische Prophetengestalt ist. Auch hinsichtlich der Funktion der Maleachischrift mehren sich in der Forschung die Stimmen derer, die Mal nach Sach 13 ein neues Verstandnis der Prophetie, namlich Prophetie als Anwendung und Auslegung der Tora, zuschreiben. Oft wird diese Bestimmung am doppelten Nachtrag (Mal 3,22-24) festgemacht. Dass dies die Kernfrage des Buches ist und der leitende Gedanke bei der Entstehung des Textes, ist die Grundthese dieser Arbeit. Vor dem Hintergrund der Genesisuberlieferung uber den Erzvater Jakob, genannt Israel, wird die Geschichte des Gottesvolkes fur die Gegenwart gedeutet. Jakob und Esau, Levi und Juda sind die Prototypen dieser Geschichte. Ferner wird gezeigt, dass hermeneutische Aspekte fur die Rekonstruktion des redaktionsgeschichtlichen Modells unerlasslich sind.
Der Band enthalt 24 Beitrage zur Geschichte und Sprache des Alten Testaments sowie zur hebraischen und griechischen Uberlieferung des alttestamentlichen Textes. In chronologischer Hinsicht erstrecken sich die Beitrage von der Mitte des 2. Jt. v. Chr. (Archaologie und Texte von Taanach; Religionsreform von Pharao Echnaton), uber die altere Konigszeit (Saul und David) bis in die Makkabaerzeit. In den Beitragen zu Religion und Sprache werden die Bedeutung und Etymologie von Zebaoth und von histahawa sowie die Weiterfuhrung der Schwurformel in prophetischen Redewendungen und Grundzuge der Religion der Aramaer dargestellt. Die textgeschichtlichen Beitrage bieten einen Uberblick zum Stand der Forschung und thematisieren einzelne Fragen wie die Standardisierung des hebraischen Textes, die Entstehung der Septuaginta, die Bedeutung des antiochenischen Textes. Schlielich werden mit Papyrus 967 und dem Kodex Vaticanus zwei wichtige Textzeugen in ihrer Bedeutung fur die Textgeschichte sowie fur die buchtechnische Entwicklung und fur die Kanongeschichte vorgestellt.
Von den Erkenntnissen der modernen Ubersetzungswissenschaft wird in der Septuagintaforschung bisher nur wenig Gebrauch gemacht. Um diesem Desiderat zu begegnen, wendet die vorliegende Studie die Skopostheorie (Rei und Vermehr, 1984), die einen funktionalen Ansatz darstellt, auf das griechische Numeribuch an. Durch eine retrospektive Anwendung der ursprunglich praskriptiv formulierten Theorie lassen sich Ruckschlusse auf den Sitz im Leben"e; der Ubersetzung und auf die theologische Tendenz des Ubersetzers ziehen. Das griechische Numeribuch prasentiert sich als ein Dokument der alexandrinischen Diaspora, dessen Skopos in einem Spannungsfeld zwischen Historisierung und Aktualisierung, zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Ideal und Wirklichkeit liegt. Damit demonstriert die Studie die Anwendbarkeit der Skopostheorie auf die Schriften der Septuaginta.
Die Studie entwickelt ein neues Modell der Entstehung der Erzahlungen um das Ende des davidisch-salomonischen Groreichs und den Anfang der beiden Reiche im Norden und Suden. Ausgangspunkt ist eine intensive Diskussion der textlichen Bezeugung, in die neben den hebraischen Texten insbesondere die verschiedenen griechischen Uberlieferungen, aber auch die syrische und lateinische Texttradition einbezogen werden. Dabei wird methodisch nicht einfach ein Kunsttext rekonstruiert, sondern mit parallelen Textversionen gerechnet, die in die weitere Analyse einzubeziehen sind. Gerade dadurch ergeben sich darauf aufbauend neue Einsichten in den Charakter der einzelnen Erzahlungen, sodass sich 1Kon 11-14 als ein Sammelbecken erweist, in dem unter dem Bogen einer Geschichtskonzeption ursprunglich voneinander unabhangige Erzahlungen Aufnahme gefunden haben, in denen verschiedene Aspekte politischen und religiosen Lebens kritisch diskutiert werden.
Der Band versammelt Studien des Autors zu aktuellen Fragen des Deuteronomistischen Geschichtswerks, der Komposition der Klaglieder, zum Monotheismus und zum Bilderverbot. Neben methodischen und hermeneutischen Aspekten werden rezeptionsgeschichtliche und theologische Themen bearbeitet. Der Band enthalt Beitrage zu Texten aus allen Kanonteilen Gen 34, Ex 18; Dtn 34; Jos 23; 2 Kon 17; Ps 8; 95; 104: Klgl 1 und Klgl 3.
Die Arbeit rekonstruiert mit den Methoden der Redaktionsgeschichte die literarische Entstehung der Josefsgeschichte (Gen 37-50) und fragt in diesem Zusammenhang auch nach ihrer Funktion als Fortfuhrung der Vatererzahlungen bzw. als Hinfuhrung zum Exodus. Dabei wird versucht, sich weitestgehend von Vorannahmen bzw. ubergeordneten Modellen zu losen und stattdessen von einer erneuten Analyse der Einzeltexte auszugehen. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Josefsgeschichte sukzessive zu ihrer heutigen Gestalt angewachsen ist. Bereits der alteste Bestand (Gen 37- 41*) durftevor dem Hintergrund der Vatergeschichte (Gen 12-36*) zu verstehen sein, wohingegen eine Verbindung mit dem Exodus erst sekundar, aber noch vor der Einfugung des priesterschriftlichen Materials, mit dem Aufbruch Israels nach Agypten (Gen 45ff) erfolgt sein wird.
Mit dem Namen von Alfred Rahlfs verbindet sich vor allem seine 1935 erschienene Handausgabe', die noch immer als weltweit gebrauchte Standardedition der Septuaginta gilt. Demgegenuber geriet sein umfassendes wissenschaftliches GesamtA uvre zunehmend in Vergessenheit, wahrend seine Biographie bis heute weitgehend im Verborgenen geblieben ist. In der vorliegenden Monographie wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, die gesamte Vielfalt der Rezensionen, Abhandlungen und Textausgaben von Rahlfs einer detaillierten werkgeschichtlichen Analyse zu unterziehen, an die sich eine synthetische Rekonstruktion seiner textkritischen und editionsphilologischen Methodik anschliet. Auf diese Weise werden die bahnbrechenden Erkenntnisse dieses groen Gottinger Gelehrten in ihrer bis ins 21. Jahrhundert reichenden wissenschaftsgeschichtlichen Bedeutung fur die Erforschung und kritische Edition des Septuaginta-Textes transparent, deren Verankerung in der Editionsphilologie des 19. Jh. ebenso wie ihre im institutionellen Rahmen des 1908 gegrundeten Septuaginta-Unternehmens der Gottinger Akademie der Wissenschaften sich vollziehende Weiterentwicklung aus der erstmaligen vollstandigen Darstellung seiner Biographie ersichtlich werden.
Die Studie untersucht Ps 145 sowie das kleine Hallel (Ps 146-150) und eroffnet einen neuen Blick auf den Schluss des Psalters. Sie bietet eine ausfuhrliche Analyse der Einzelpsalmen und zeigt so erstmals umfassend den intertextuellen Charakter dieser Psalmen auf. Dabei erweisen sich diese Schlusspsalmen als hochreflektierte theologische Texte, die anhand zahlreicher Textbezuge die alttestamentliche Schrifttradition bedenken und in die Redeweise des Hymnus transformieren. In diesen Psalmen begegnen sich die Phanomene Hymnus"e; und Schriftauslegung"e;. Ps 145 und 146-150 sind darum als schriftgelehrte Hymnen zu bezeichnen, in denen schriftgelehrte Theologie als Gotteslob formuliert wird. Daruber hinaus geht die Arbeit der Entstehung dieser Psalmengruppe nach und entwickelt die redaktionsgeschichtliche These eines sukzessiven Wachstums innerhalb des kleinen Hallels. Die untersuchten Psalmen erweisen sich je als Einzeltexte, die immer neu einen Abschluss des Psalters gebildet haben. Die Arbeit leistet somit auf mehrfache Weise einen wichtigen Beitrag fur die moderne Psalmenforschung.
Sign up to our newsletter and receive discounts and inspiration for your next reading experience.
By signing up, you agree to our Privacy Policy.