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Warum veranschaulicht Platon an einschlagigen Stellen der Spatdialoge seine Methode der Dialektik am paradeigma der Buchstaben? Was ist ein paradeigma und welche Rolle kommt ihm in Platons Epistemologie und Ontologie zu?Gezeigt wird, wie Platon aus jeweils unterschiedlicher Perspektive die Buchstaben als Modell heranzieht: Im Theaitetos"e; werden die Versuche zu definieren, was Erkenntnis ist, indirekt durch das Buchstabenmodell widerlegt. Im Sophistes"e; und Politikos"e; wird anhand der Buchstaben demonstriert, wie mittels der Methode der Dialektik Sein bestimmt wird, und nur in diesen beiden Dialogen wird explizit die Methode des paradeigma diskutiert. Im Philebos"e; verknupft Platon die Dialektik und das Buchstabenmodell mit techne im Allgemeinen.Die Untersuchung der Buchstaben als Modell fur Dialektik ermoglicht, Kernthemen der spaten Ontologie und Epistemologie Platons von diesem Blickwinkel aus zu beleuchten. Dabei ruckt die Frage nach der Bedeutung des Modells als solchem in den Vordergrund. Das paradeigma erweist sich als eigenstandige Methode in Platons philosophischer Argumentation. Zugleich ist mit dem paradeigma die von Platons Philosophie untrennbare ethische Dimension verknupft.
Schweigen ist die Negation von Rede, zugleich aber ein unerlässlicher Bestandteil von Rede und Kommunikation. Diese Erkenntnis, die für die gesprochene Sprache gilt, lässt sich jedoch nicht einfach auf die erzählende Literatur übertragen: Schweigen im Epos bedeutet stets die Darstellung von Schweigen durch den Erzähler. Insofern ist es stets funktional. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, wie im römischen Epos Stille, Schweigen, Sprachlosigkeit und Verweigerung der Kommunikation bis hin zur völligen Abwesenheit eines Protagonisten eingesetzt werden. Sie will sich dabei nicht auf eine Untersuchung einzelner Motive (z.B. Schweigen aus Liebe oder aus Trauer) beschränken, sondern die Funktion des Schweigens als Bestandteil der Dramaturgie der Kommunikation aufzeigen. Diese wird für jedes Epos ? die Aeneis, die Pharsalia, die Argonautica des Valerius Flaccus und die Thebais ? unter stetem Rückgriff griechischen Vorbilder in je einem eigenen Kapitel detailliert untersucht. Im Schlusskapitel werden die Ergebnisse verglichen, wobei neben einer Reihe von Motivähnlichkeiten auch große Unterschiede in der Erzähltechnik deutlich werden. Ein autorenübergreifendes Kapitel über das Schweigen von Nacht und Natur rundet die Arbeit ab.
Recent years have witnessed a marked increase in scholarly interest in Valerius Flaccus's Argonautica. Numerous analyses, discussions and commentaries on the poetical art of this "e;difficult"e; epic have appeared. This volume provides a philological commentary on the first book of the Argonautica. Special attention is paid to the sources upon which Valerius drew, and a comparison made with earlier literary tradition (in particular with the first book of Vergil's Aeneid, but also with Seneca's tragedies). In addition, the language, style and compositional techniques which were peculiar to epic during the Flavian period are studied.
Im vorliegenden Band werden Petronius' Satyrica in 22 deutschen und italienischen Beiträgen von Althistorikern, klassischen Philologen, Archäologen und Wissenschaftshistorikern unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: Historischer und kultureller Kontext / Rhetorik und Linguistik / Narrativik / Kunst / Rezeption. Damit wird ein aktuelles Panorama der gegenwärtigen facettenreichen Petron-Forschung geboten.In der letzten Rubrik werden unter anderem Nachwirkungen der berühmten Novelle der Witwe von Ephesos in den Blick genommen sowie eine kritische Edition und eine Interpretation der Berichte des Philosophen Leibniz über die Aufführung der Cena Trimalchionis am Hof von Hannover veröffentlicht.
Im Mittelpunkt dieser Plautus-Interpretation steht die Besonderheit Plautinischer Dramaturgie, die von der Autorin auf der Grundlage eines methodisch neuen Ansatzes erarbeitet wird. Ausgehend von den Leitgedanken einer seit uber 2000 Jahren gefuhrten Diskussion um das Phanomen des Komischen wird zunachst ein eigenes, in dieser Form noch nicht vorliegendes Strukturmodell dramatischer Komik entworfen.Nicht nach traditionell analytischem Verfahren, sondern weitestgehend textimmanent werden auf dieser Basis Einzelpassagen Plautinischer Komodien sowie die Menaechmi in ihrer Gesamtheit untersucht. Dabei zeigt sich, dass die fur jede Komodie grundsatzlich relevanten Kategorien Wissensstrukturen zwischen Zuschauern und Buhnefiguren, Komik und Spannung, von jedem einzelnen Dramenautor individuell umsetzbar, bei Plautus in dramatisch besonders wirkungsvoller und koharenter Form Anwendung finden, was als Plautinische Poetik bezeichnet werden kann.Die Studie bietet somit nicht nur zahlreiche Anregungen fur die Plautus-Forschung, sondern die Untersuchung zum Phanomen der Dramatischen und Komischen uberhaupt.
The volumes published in the series "e;Beitrage zur Altertumskunde"e; comprise monographs, collective volumes, editions, translations and commentaries on various topics from the fields of Greek and Latin Philology, Ancient History, Archeology, Ancient Philosophy as well as Classical Reception Studies. The series thus offers indispensable research tools for a wide range of disciplines related to Ancient Studies.
The volumes published in the series "e;Beitrage zur Altertumskunde"e; comprise monographs, collective volumes, editions, translations and commentaries on various topics from the fields of Greek and Latin Philology, Ancient History, Archeology, Ancient Philosophy as well as Classical Reception Studies. The series thus offers indispensable research tools for a wide range of disciplines related to Ancient Studies.
The volumes published in the series "e;Beitrage zur Altertumskunde"e; comprise monographs, collective volumes, editions, translations and commentaries on various topics from the fields of Greek and Latin Philology, Ancient History, Archeology, Ancient Philosophy as well as Classical Reception Studies. The series thus offers indispensable research tools for a wide range of disciplines related to Ancient Studies.
Discussing various questions of imperialism, law, economy, and religion in the ancient Mediterranean world, this work contains essays, organised chronologically from the first Olympics to late antiquity. These essays share a social historical perspective from which they challenge as many commonly accepted notions in ancient history.
Die Epigramme bilden das dritte groe Teilstuck des uberlieferten Werks des C. Valerius Catullus. Wahrend diese Epigramme in der Forschung bislang eher stiefmutterlich behandelt und oft als wenig kunstvoll angesehen wurden, ist es nun mittels intertextualitatstheoretischer Methodik gelungen, nachzuweisen, wie stark sie sich am kallimacheischen Kunstideal orientieren.Die gestalterischen Prinzipien hellenistischer Dichtung sind in Catulls Epigrammen durchgehend prasent, und diese Erkenntnis liefert nicht nur zahlreiche neue Interpretationsansatze, sondern verrat auch viel uber die sozialen Strukturen, in die Catull innerhalb der Dichtergruppe der Neoteriker"e; eingebunden war.
Medicine, astronomy, dealing with numbers - even the cultures of the "pre-modern" world offer a rich spectrum of scientific texts. Is it sufficient to translate the sources into modern scientific language, and thereby, above all, to identify their deficits?
Für die "Argonautika des Orpheus" besteht seit der Renaissance ein kontinuierliches Interesse, das sich in zahlreichen Editionen und Übersetzungen manifestiert. Im 19. und 20. Jh. dominieren dagegen negative Urteile über dieses eigenwillige spätantike Kurzepos. In der vorliegenden Arbeit wird dieses einer umfassenden Neubetrachtung unterzogen. Zutage tritt ein Werk, das in seiner dichterischen Gestalt wesentlich komplexer gestaltet ist als bislang vermutet. Es wird deutlich, wie die Figur des Orpheus in der Spätantike literarisch so verarbeitet werden konnte, dass sich dem Rezipienten zahlreiche Anknüpfungspunkte für philosophisch-religiöse, v.a. neuplatonische Lesarten bieten. Neben einem einleitenden Studienteil, griechischem Text und der ersten deutschen Prosa-Übersetzung bietet der Verfasser einen detaillierten Kommentar, in dem eine neue Interpretation des Werkes angeboten wird. Zur leichteren Orientierung ist der gesamte Text in elf Abschnitte unterteilt, die ihn der interpretativen Erschließung leichter zugänglich machen.
Philipp der Kanzler (geb. nach 1165, gest. 1236), Theologe, Prediger, Dichter und Politiker, war eine bedeutende Personlichkeit der Notre-Dame-Epoche. Mehr als 60 Gedichte sind in mittelalterlichen Handschriften unter seinem Namen tradiert. Erstaunlicherweise sind sie bisher nur verstreut in den Analecta Hymnica, den Carmina Burana und, da sie fast alle mit Musik uberliefert sind, in musikwissenschaftlichen Ausgaben greifbar. In der vorliegenden Arbeit werden die 13 Motettentexte Philipps kritisch ediert, ubersetzt und kommentiert. Jedem Gedicht sind eine auch die Musik einbeziehende Interpretation und Argumente zur Echtheit des jeweiligen Textes beigefugt. Im zweiten Teil werden daruber hinaus die erst von der modernen Forschung Philipp zugewiesenen Gedichte behandelt. Im Anhang sind die Betonungslizenzen in Philipps Motettentexten zusammengestellt, die es ermoglichen, allgemeine Betonungsregeln in Motettentexten zu formulieren. Die dem heutigen Leser fremd gewordene Gedankenwelt, in der die Gedichte des Kanzlers verankert sind, wird in Kommentar und Interpretation erhellt. Durch die Betrachtung der Motette als musikalisch-textliche Einheit wird der auerordentliche Kunstcharakter der Motette deutlich.
Die in der hellenistischen Zeit entstandenen utopischen Romane fristen in der Forschung eher eine Randexistenz, obwohl sie sich in der Antike groer Beliebtheit erfreut und auch in der Neuzeit viele Autoren (Th. Morus, T. Campanella) inspiriert haben. Diese fachliterarische Lucke will die Studie schlieen: Der Verfasser beschaftigt sich mit verschiedenen utopischen Schriften im Detail; jedoch beschrankt sichdie Untersuchungkeineswegs allein auf deren Analyse, sondern erortert daruber hinaus ihren philosophischen, religionswissenschaftlichen, historischen, ethnografischen und geografischen Kontext.
Francis Cairns has made well-known contributions to the study of Roman Epic and Elegy. Papers on Catullus and Horace assembles his substantial body of work on Roman Lyric -about 30papers published between 1969 and 2010 in many European and American periodicals, themed volumes and Festschriften, along with somenew papers. Many aspects of the lyric poetry of Catullus and Horace are treated in this collection. Particular emphasis is given to the political and religious interests of both poets, to their interactions with their contemporaries, to the learning' which informs their poetry, and to their generic practices. Philological problems of text and interpretation are treated pari passu, as are relevant aesthetic questions. The volume is fully indexed and contains a composite bibliography and addenda and corrigenda.Papers on Catullus and Horace will make access to this body of important scholarly material easier and more convenient for scholars and students of Latin poetry.
This is a comprehensive study of the life and work of Euhemerus. According to Euhemerus, in the temple of Zeus Triphylius there was a stele which presented the Olympian gods as deified kings. The book will be for many decades the most authoritative monograph on Euhemerus.
This book reconstructs the theory of signification implicit in Aristotle's De Interpretatione and its psychological background in hisDe Anima. The study develops in three steps that correspond to the three elements involved in every notion of signification: (1) the phonetic element or significans, called phone by Aristotle, (2) the significatum, i.
Als 1506 in Rom eine Statuengruppe entdeckt wurde, die einen Mann und zwei Knaben in der Umschlingung zweier Schlangen zeigte, fiel die Betitelung des Kunstwerks nicht schwer: Die Laokoonepisode war durch Vergil gut bekannt, die Existenz einer Statuengruppe dieses Themas durch den älteren Plinius bezeugt. Alsbald brach eine nur im kulturellen Kontext jener Jahre verständliche Erregung aus. Man pilgerte zum Fundort, kommentierte und bedichtete den Fund, um den viele Käufer konkurrierten, bis ihn Papst Julius II. für sich beanspruchte. Seit dem Juni 1506 bildet er eines der Prunkstücke der päpstlichen Kunstsammlungen.Der Tagungsband ist dem Laokoon-Thema in Literatur, bildender Kunst und Musik gewidmet. Ein Schwerpunkt liegt in der Stoffentfaltung und Wertung von Schuld und Verstrickung in den literarischen Gestaltungen der Antike (Arktinos; Sophokles, Vergil, Quintus Smyrnaeus, Dracontius), in Mittelalter und Renaissance (Trojaliteratur, Sadoleto) und in Berlioz' Oper Les Troyens. Ein zweites zentrales Themenfeld bilden Rang und (Wirkungs-)Geschichte der Statuengruppe- Schwerpunkte sind hier Ikonographie und Datierung, der Plinius-Kommentar, die Rezeption der Gruppe in medizinischen Handschriften, bei Primaticcio und bei Winckelmann.
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