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Books in the Fruhe Neuzeit series

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  • - Von der Grundung bis in die ersten Jahre des Seniorats Johann Christoph Gottscheds
    by Detlef Doring
    £108.99

    Der Band gibt erstmals eine ausfuhrliche Darstellung der Geschichte der Deutschen Gesellschaft in Leipzig von ihren Anfangen (1697) bis zu ihrer Erneuerung unter der Leitung von Johann Christoph Gottsched (ca. 1730). Da die Leipziger Gesellschaft das Vorbild fur die spatere Grundung zahlreicher gleichartiger Gesellschaften im gesamten deutschen Sprachgebiet abgab, ist die historiographische Erschlieung ihrer Entwicklung eine Voraussetzung fur die noch ausstehende intensivere Beschaftigung mit dem Sozietatstyp Deutsche Gesellschaft. In kritischer Auseinandersetzung mit der bisherigen Literatur wird gezeigt, da die Geschichte der Gesellschaft bis zum Auftreten Gottscheds keineswegs nur das eher belanglose Vorspiel der "e;eigentlichen"e; Historie der dann so beruhmten Sozietat gewesen ist. Eingehend wird die kulturelle Bedeutung der Oberlausitz als Heimat aller fruhen Mitglieder der Gesellschaft berucksichtigt. Es folgen Analysen der handschriftlich uberlieferten dichterischen Produktion der Gesellschaft und biographische Darstellungen zu ihren Mitgliedern. Den Schwerpunkt im zweiten Teil des Werkes bildet die Schilderung der von Gottsched initiierten, aber nicht allein von ihm getragenen Reform der Gesellschaft. Abschlieend wird ein Blick auf die Initiativen der erneuerten Sozietat gerichtet, die ihren Namen bald in Deutschland bekannt werden lieen. Die Untersuchung beruht weithin auf der Auswertung bisher kaum oder uberhaupt nicht herangezogener Quellen (Drucke und Handschriften). Einige der wichtigsten Stucke werden im Anhang des Buches ediert.

  • - Studien Zur Sozialen Theorie Der Idylle Im 18. Jahrhundert
    by Carsten Behle
    £113.49

    Ausgehend von systemtheoretischen Grundannahmen wirft der Verfasser einen neuen, sozialhistorisch akzentuierten Blick auf die Gattungsgeschichte der literarischen Idylle im 18. Jahrhundert. Es ergibt sich eine Neuanordnung der Quellen, die einen Bruch in der Entwicklung der Gattung statt mit der empfindsamen Idyllik Geßners erst mit den auf ihn folgenden kritischen Auseinandersetzungen mit seinem Werk konstatiert. Leben und Werk Geßners werden hingegen einer als "komplementär" ausgewiesenen Tradition sozialer Theorie zugeordnet, die eingangs aus den Grundlagenschriften des säkularen Naturrechts hergeleitet wird: Die "kleinen Gesellschaften" emotional verbundener Gruppen wurden hier in die Theorien der "großen Gesellschaft" integriert, die auf die selbstbezüglichen Neigungen und Interessen der einzelnen zurückgriffen. Dies ging einher mit einem beschränkten Geltungsanspruch "schöner Literatur", in der sich das Ideal harmonischer Geselligkeit Ausdruck verschaffte. Sobald dieser beschränkte Geltungsanspruch in Frage gestellt und schließlich offen abgelehnt wurde, mußte sich daher auch der soziale Status des Idyllischen einschneidend verändern. Der Verfasser verfolgt diese Veränderungen anhand zentraler Autoren der Idyllentheorie von Geßner bis Goethe und greift ausführlich auf deren sozialtheoretischen Kontext zurück, wobei auch bislang wenig beachtete Texte, etwa die Einsamkeitsschriften J. G. Zimmermanns und J. H. Obereits, einer ausgiebigen Betrachtung unterzogen werden.

  • by Nine Robijntje Miedema
    £168.99

  • by Nicolaus Avancini S J
    £131.99

    Erste zweisprachige (lat./dt.), kritische Neuedition eines der wichtigsten neulateinischen Jesuiten-Dramen, der »Pietas victrix« von Nicolaus Avancini (1611--1686). Das historische Drama bezieht sich auf den Sieg Konstantins des Großen über seinen Widersacher Maxentius (Schlacht bei der Milvischen Brücke, 312 n.Chr.). Der Text folgt der Editio princeps (Wien 1650), die jene für die Theatergeschichte wertvollen Regieanweisungen und die als Kupferstiche überlieferten Bühnenbilder (als Abbildung dem Band beigegeben) enthält. Eine ausführliche Einleitung (mit Bibliographie der Forschungsliteratur) informiert über den Autor, sein Werk und insbesondere die »Pietas victrix« als Bühnenstück. Neben dem kritischen Text werden die Varianten der Folgeauflagen und geänderte Passagen dokumentiert und übersetzt. Die deutschsprachige Perioche sowie das Verzeichnis der Schauspieler der Uraufführung ist beigegeben. Die Anmerkungen zum Text erläutern in knapper Form die wichtigsten Realien zum Text.

  • - Studien zum Naturbegriff zwischen Empirismus und deduktiver Methode in der Schweizer Fruhaufklarung
    by Simone De Angelis
    £150.49

    Diese Studien untersuchen auf wissenssoziologischer Basis den Natur- und Wissenschaftsbegriff sowie die naturwissenschaftliche Methode Albrecht von Hallers (1708-1777) in ihrer Entstehung im Rahmen des naturrechtlichen Denkens der Fruhaufklarung. Von Relevanz ist dabei Hallers Beziehung zum Newtonianismus Willem Jacob 'sGravesandes, der Newtons mathematische Naturwissenschaft experimentalistisch umdeutet und die wissenschaftliche Erkenntnislehre auf der "e;moralischen"e; Evidenz aufbaut. Dies bildet den Hintergrund fur Hallers Beurteilung der Hypothesen um 1750 und fur seinen dichterischen Neuansatz um 1730. Ausgangspunkt der Arbeit und bedeutend fur die Revolution des wissenschaftlichen Weltbildes ist die Newtondebatte in der Bibliotheque Italique von 1731/32. In der Nachzeichnung des Wandels des cartesianischen Begriffsystems wird das Scheitern der cartesianischen Kosmologie in ihren Akkomodationsversuchen an die Resultate der Newtonschen Weltmechanik aufgezeigt. Hallers Etablierung einer "e;positiven"e; Wissenschaft der Physiologie auf dem Grundbegriff der "e;Kraft"e;, seine neue Organismustheorie in der Irritabilitatslehre und seine embryologischen Studien erfolgen unter der Voraussetzung metaphysischer Annahmen uber die Normen der societas civilis, in der er lebte, und uber den "e;moralischen"e; Menschen und seiner Stellung in der von Gott nicht autonomen Natur. Der Zusammenschlu der Wissenschaften von der Natur und der Wissenschaften des Menschen, deren Analogie von der naturrechtlichen Matrix begrundet wird, liegt somit konstitutiv dem Hallerschen Verstandnis der Physiologie und ihrer sozialethischen Bedeutung zugrunde, die der glaubige Naturforscher gegen "e;neospinozistische"e; bzw. materialistische Naturinterpretationen verteidigt.

  • by Sandra Pott
    £104.49

    Als "e;innerweltliche Askese"e; beschrieb Max Weber die reformierte Religion und Lebensfuhrung. Fur deutsche und "e;frankophone"e; Texte (Lehrbucher, Essays, Periodika, Reden/Rededramen, philosophische Romane) des ausgehenden 17. und des 18. Jahrhunderts zeigt diese vergleichende, literatur- und denkgeschichtliche Untersuchung, da die Beschreibung Webers zwar zutrifft, aber zu kurz greift: Wenn reformierte Gelehrte wie der Naturrechtler Jean Barbeyrac, der Prediger-Philosoph Jean Henri Samuel Formey, der Mathematiker Jean Pierre de Crousaz und der Mediziner-Dichter Albrecht von Haller "e;rationalen"e; Morallehren (Hugo Grotius, Samuel Pufendorf, Christian Wolff) zuneigten, dann bestand ihre Leistung darin, diese "e;empirisch"e; zu prufen, die "e;Bedrohung"e; durch die Skepsis abzuwehren und das Ergebnis in "e;angenehmer Form"e; zu verbreiten. Sie pflegten den Austausch mit Gelehrten unterschiedlicher Herkunft und Anschauung, traten fur Toleranz und fur die Vereinigung der protestantischen Kirchen ein. Deutsche Autoren wie Johann Christoph und Luise Adelgunde Victoria Gottsched teilten ihre Anliegen und folgten dem franzosisch-reformierten Vorbild. Christoph Martin Wieland aber kritisierte die "e;rationalen"e; Morallehren im philosophischen Roman - um sie als eine Denkmoglichkeit zu erhalten. Denn die "e;empirische"e; und gemaigte Aufklarung betrachtete sich bereits als durch radikale Philosophien gefahrdet. In der Literatur suchte sie eine Zuflucht.

  • by Joerg Robert
    £168.99

    Der deutsche 'Erzhumanist' Konrad Celtis (1459--1508) ist einer der großen Archegeten der neueren deutschen Literaturgeschichte. Durch seine lyrischen Zyklen (Oden, Elegien, Epigramme) wie durch seinen lebenslangen Einsatz für die studia humanitatis wird der erste gekrönte Dichter auf deutschem Boden zur Schlüsselfigur des Humanismus nördlich der Alpen. Ein Jahrhundert vor Opitz unternimmt er den wegweisenden Versuch, im Anschluß an Tendenzen des italienischen Humanismus antike Gattungen, Diskurse und Geselligkeitsformen systematisch in die deutsche Literatur einzuführen. So ist Celtis nicht nur Autor der ersten humanistischen Poetik (»Ars versificandi et carminum«), er legt mit den »Amores« (Nürnberg 1502) auch den ersten bedeutenden Zyklus neulateinischer Dichtung in Deutschland vor, dessen Initialwirkung für die Folgezeit kaum zu überschätzen ist. Ziel der Studie ist es, Celtis' Projekt einer deutschen Dichtung lateinischer Sprache umfassend vor seinem geistes- und literarhistorischen Horizont nachzuzeichnen. Von der »Ars versificandi« über die Ingolstädter Rede bis zu den »Amores« werden dabei erstmals alle bedeutenden Texte und Bilddokumente in einer systematischen, diskursorientierten Monographie erfaßt. In ihrem Mittelpunkt steht der große Zyklus von Liebeselegien (»Amores«), der nach seinen wichtigsten Aspekten (Gattungsfragen, Nationaldiskurs, lyrische Selbstdarstellung) untersucht wird. Auf diese Weise zeichnen sich Konturen eines Werkes ab, das als Gründungsdokument der neueren deutschen Literatur gelten kann.

  •  
    £159.99

    Der Band vereinigt 15 Beiträge, in denen aus verschiedenen Perspektiven und mit unterschiedlichen methodischen Zugängen Formen und Funktionen neulateinischer Texte untersucht werden, die sich unter einem weiten Lyrikbegriff subsummieren lassen. Im Mittelpunkt stehen deutsche Dichter (z.B. Paul Schede Melissus, Jacob Bidermann, Martin Opitz, Paul Fleming), aber auch italienische, französische, angelsächsische und spanische werden berücksichtigt. Jedem Beitrag folgt eine Edition des/der besprochenen Texte(s) mit deutscher Übersetzung im Paralleldruck.

  • - Konstitution und Geschichte einer textsortenbezogenen Sammelform bis ins erste Drittel des 18. Jahrhunderts
    by Werner Wilhelm Schnabel
    £192.49

    Das Stammbuch gilt seit geraumer Zeit als facherubergreifendes Forschungsfeld par excellence. In den verschiedenen beteiligten Disziplinen zieht man den Gegenstand dabei allerdings in erster Linie als Quelle fur fachspezifische Fragestellungen heran, nicht als Erkenntnisgegenstand sui generis. Erstmals wird deshalb der Versuch unternommen, die verschiedenen Zugange und disparaten Ergebnisse systematisch aufeinander zu beziehen und in ein Gesamtkonzept einzubinden. Ausgangspunkt ist die Grundfeststellung, da es sich beim Album Amicorum um eine Sammelform fur spezifisch gebaute, situativ und funktional bestimmbare Texte handelt. Nachgegangen wird der Konstitution dieser Textsorte, die im Wittenberg Luthers und Melanchthons aus verschiedenen alteren Traditionslinien entwickelt wurde. Hier liegen auch die Ursprunge der Sammelform, die sich seit dem zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts etabliert hat. Unter steter Ruckbindung an kultur-, sozial- und mentalitatsgeschichtliche Kontexte werden die historische Entwicklung und Ausdifferenzierung von Sammelgegenstand und Sammelmedium verfolgt. Beide haben von Anfang an eine Reihe konkurrierender milieuspezifischer Auspragungen erfahren, die sich aber auch gegenseitig uberschneiden oder ineinander aufgegangen sind. Besonderes Augenmerk gilt der methodischen Unterscheidung von Aspekten der Textualitat, Medialitat, Pragmatik und Rezeption. Dadurch kann nicht nur kunftigen neuen Forschungsergebnissen ein systematischer Ort zugewiesen, sondern auch die jungere Form des >Poesiealbums< klarer als bisher in eine historische Kontinuitat gestellt werden.</body></html>

  •  
    £187.99

    Die Serie »Documenta Mnemonica« wird in insgesamt 8 Bänden die Quellen von Gedächtnislehre und Gedächtniskunst von der Antike bis zum Ende der Frühen Neuzeit zugänglich machen. Band I stellt der interdisziplinären Forschung erstmals die wichtigsten philosophischen, rhetorischen, theologischen und medizinischen Zeugnisse der Mnemonik zur Verfügung. Der jetzt erscheinende erste Teilband (von insgesamt drei) bietet 33 Texte von Autoren in historischer Folge aus der Entstehungs- und Frühgeschichte der Mnemonik. Vertreten sind die Autoren und Texte: (Anon.), »Dialexeis«. - Platon/Marsilio Ficino, »Menon«; »Phaidon«; »Theaitetos«. - Aristoteles/Johannes Argyropoulos, »De memoria et reminiscentia«. - Cicero, »De oratore«. - (Anon.), »Rhetorica ad Herennium«. - Seneca maior, »Controversiae«. - Seneca minor, »De beneficiis«. - Plinius maior, »Historia naturalis«. - Quintilian, »Institutio oratoria«. - Galen, »Opera medica«. - Sextus Empiricus/Gentien Hervet, »Adversus mathematicos«. - Tertullian, »De anima«. - Alexander von Aphrodisias/Guillelmus Dorotheus, »In VIII Libros Topicorum Aristotelis Commentatio«. - Alexander von Aphrodisias/Johannes Genesius Sepulveda, »Commentaria in duodecim Aristotelis libros de prima Philosophia«. - Alexander von Aphrodisias/Gentien Hervet, »Quaestiones naturales, de anima, morales«. - Alexander von Aphrodisias/Hieronymus Donatus, »De anima liber cum mantissa«. - Plotin/Marsilio Ficino, »Enneades«. - Chirius Fortunatianus, »Ars rhetorica«. - Claudius Julis Victor, »Ars rhetorica«. - Nemesius/Nicasius Ellebodius, »De natura hominis«. - Augustinus, »De rhetorica«; »Epistulae«; »Confessiones«; »De trinitate«. - Martianus Capella, »De nuptiis Philologiae et Mercurii«. - Claudianus Mamertus, »De statu animae«. - Cassiodor, »De anima«. - Gregor der Große, »Registrum epistolarum libri«. - Beda, »Liber de loquela per gestum digitorum, et temporum ratione«; »De elementis philosophiae«. - Alkuin, »De anima ratione liber ad Eulaliam virginem«. - Eriugena, »De divisione naturae«. Der Band wird abgeschlossen durch mehrsprachige Begriffs- und Namensindices, ein reiches Literaturverzeichnis und ein perspektivierendes Nachwort.

  • by Ralph Hafner
    £196.99

    Seit der Frühzeit des Humanismus hatten antike Weissagungen, Mythen und Orakel eine beträchtliche Rolle bei die Begründung der "Wahrheit der christlichen Religion" gespielt. Die Entwicklung der kritischen Philologie im konfessionellen Zeitalter zeigt jedoch, daß das Wahrheitspostulat in zunehmendem Maße durch eine historische Hermeneutik ersetzt worden ist. Argumente für eine christliche Apologetik waren so kaum noch aus den heidnischen Traditionen, ihrer Mythologie und Kosmologie, zu gewinnen. Dieser bewußtseinsgeschichtliche Wandel hat auch das Dichtungsverständnis in unterschiedlichsten konfessionellen und intellektuellen Zusammenhängen geformt. Auf der breiten Basis gedruckter und handschriftlicher Quellen, die hier erstmals zugänglich gemacht werden, greift der Autor die hauptsächtlichen Entwicklungslinien auf und rekonstruiert exemplarische Diskussionszusammenhänge innerhalb der europäischen Gelehrtenkultur. Vor dem Hintergrund der am intensivsten in den Vereinigten Niederlanden ausgebildeten philologischen Kritik führt das Buch unter anderem zu einem neuen Verständnis von Martin Opitz' Dichtwerk und gibt Einblick in die kognitiven Voraussetzungen der Poetik des Konvertiten und vatikanischen Bibliothekars Lucas Holstenius in den Jahren um Galileis zweite Verurteilung. Antiquarianismus, Astronomie und Sprachforschung der Zeit werden ebenso berücksichtigt wie die Sozialisation frühneuzeitlicher savants in den "Akademien". Eingehend wird die Interpretationsgeschichte der sibyllinischen Gesänge analysiert und gezeigt, welche Funktion mosaische Kosmologie und die neue Astronomie Keplers innerhalb des Hamburger Gelehrtenzirkels um Barthold Heinrich Brockes und Johann Albert Fabricius am Beginn des 18. Jahrhunderts eingenommen haben.

  • - Senecaische Kulturkritik in Den Tragoedien Gryphius' Und Lohensteins
    by Stefanie Arend
    £131.99

    Die Untersuchung zur Rezeption der stoischen Philosophie in zentralen Tragödien des 17. Jahrhunderts von Andreas Gryphius (1616-1664) (»Leo Armenius«, »Catharina von Georgien«, »Papinian«) und Daniel Casper von Lohenstein (1635-1683) (»Cleopatra«, »Agrippina«, »Epicharis«) nimmt sich vor, die ideellen Fundamente der beginnenden Neuzeit aus der Warte der Tradition aufzudecken. Die stoische Philosophie wird von ihrer bisherigen in der Barockforschung topischen Reduzierung auf eine ars moriendi und auf das Phänomen der constantia befreit und als Kulturphilosophie ernstgenommen, wie sie sich im gesamten Werk Senecas, in seinen Briefen, Dialogen und Tragödien, manifestiert. Dort entwickelt sie unter der Prämisse des secundum naturam vivere eine Ethik Lebens und Handelns auf der Basis des traditionellen Naturrechts und des Gewissens. Die ideengeschichtliche Analyse zeigt, wie diese Konstanten in den frühneuzeitlichen Tragödien auftreten und die Anforderungen der modernen staatstheoretischen Entwürfe und des neuen konstruierten Naturrechts einer Kritik unterziehen. Die Dramen reflektieren dabei die zeitgenössischen wissenschaftlichen Entwicklungen, deren Naturverständnis die Grundlagen für das moderne konstruierte Naturrecht schaffen. Sie zeigen auf vielfältige Weise, daß es keine echten Stoiker mehr geben kann, da den Voraussetzungen für eine praktische stoische Philosophie in der Frühen Neuzeit der Boden entzogen ist.

  • - Rhetorisches Erzahlen zwischen Satire und Utopie
    by Andreas Solbach
    £131.99

    Johann Beer (1655-1700) gilt in der Literaturgeschichte der Fruhen Neuzeit als der begabteste Nachfolger Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens und zugleich als eines der groen Erzahltalente einer barocken und grotesken Menschlichkeit. Der musikalisch begabte Autor, dessen Eltern als Protestanten fruh aus Osterreich vertrieben wurden, erhielt eine grundliche musikalische Ausbildung im Benediktinerkloster in Lambach 1662-1665 und bei den Augustiner Chorherren in Reichersberg 1665-1669. Diese Ausbildung und das damit einhergehende Nebeneinander protestantischer und katholischer Traditionen sollte den Autor bis ans Ende seines Lebens deutlich pragen. Neben seiner Tatigkeit als Musiker und Musiktheoretiker in Weienfels verfat er mehr als zwanzig langere und kurzere Erzahltexte, die durch eine ungewohnliche Mischung aus brillanten Realitatspartikeln, grotesken Details, Obszonitaten und einem von Anfang bis Ende durchgehaltenen Willen zur padagogischen Belehrung charakterisiert sind. Die vorliegende Monographie versucht, die Vielgestaltigkeit seines Werks und dessen zum Teil paradoxen Konstruktionen durch eine narratologische Analyse miteinander vergleichbar zu machen. Es stellt sich dabei heraus, da Beer durch sein ganzes Werk hindurch Losungsentwurfe fur das Problem der Integration von delectare und prodesse formuliert, wobei er zwischen den Extremen misogyner Satire und rhetorisch ausgefeilter Erzahlstrategie in padagogischer Absicht oszilliert.

  • - Funktionszusammenhange des Literaturbetriebs in Hessen-Darmstadt zur Zeit der Spataufklarung
    by Robert Seidel
    £196.99

    Die Studie geht der Frage nach Konstituierung, Artikulation, Zielsetzung und Interferenz literarisch aktiver Gruppen in einem zeitlich, raumlich und sozial genau abgegrenzten Untersuchungsfeld nach. Exemplarisch wird fur die historische Region Hessen-Darmstadt (mit der Universitat Gieen und der Residenz Darmstadt als kulturellen Zentren) eine Rekonstruktion und sozialhistorische Analyse des sogenannten 'literarischen Lebens' zur Zeit der Spataufklarung und Empfindsamkeit unternommen. Der zugrunde liegende erweiterte Literaturbegriff bedingt die Auswertung umfangreicher, auch archivalischer Quellen, die von Schulordnungen und Berufungsakten uber Briefe, Zeitschriften und Kalender bis zum genuin literarischen 'Werk' eines Goethe oder Klinger, aber auch manches heute vergessenen Hofpoeten reichen. Nach den staatlichen Institutionen Gymnasium und Universitat, wo mit den burgerlichen Gelehrten die grote Tragergruppe der Literatur ausgebildet wurde, wendet sich die Untersuchung den volksaufklarerischen, verlegerischen oder kritisch-publizistischen Aktivitaten jener Intellektuellen zu, wobei problemorientierte Kurzportrats und ein langeres monographisches Kapitel zu Johann Heinrich Merck das fur diese Personengruppe symptomatische Spannungsfeld von Kompetenz, Motivation und Erfolgsdruck ausleuchten. Die im 18. Jahrhundert zunehmende Integration der hofischen Gesellschaft und der Frauen in die Strukturen des Literaturbetriebs lenkt den Blick zudem auf komplexere Phanomene wie Liebhaberauffuhrungen, kultische Dichterverehrung und empfindsame 'Inszenierungen' in mehr oder minder stabilen, von punktuell ubereinstimmenden Interessen geleiteten Gruppen. Es zeigt sich, da literarische Aktivitat im 18. Jahrhundert auf allen Ebenen in funktionalem Bezug zu den ubergeordneten Bemuhungen des Individuums um seine Identitatsfindung innerhalb der Standegesellschaft zu sehen ist.

  • by Verena Schmid Blumer
    £131.99

  • - Mit Einem Ausblick in Die Moderne
     
    £205.49

    Die Rückkehr der baltischen Staaten nach Europa ist inzwischen von einer Flut vor allem historischer Literatur begleitet. Der vorliegende Band versucht sich erstmals an einer kulturgeschichtlichen Synopsis. Buch- und bibliotheksgeschichtliche Arbeiten, raumkundliche Expertisen, sprach-, literar- und wissenschaftsgeschichtliche Studien und Porträts und nicht zuletzt Erkundungen zu den Memoria prägenden Medien vermessen den baltischen Kulturraum der Frühen Neuzeit mit Ausblicken in die Moderne neu.

  • by Claudia Schmitz
    £85.99

    Die Untersuchung rekonstruiert eine Episode aus der moralphilosophischen Diskussion im Übergang vom späten Mittelalter zur Frühen Neuzeit, die auch die Ausprägung der späteren, bürgerlichen Moralvorstellungen beeinflußt: Es geht um die eudaemonia, um das glückliche Leben im Diesseits. In diesem Rahmen läßt sich auch eine Aufwertung der Lust (voluptas) sowie ein neues Interesse der Zeitgenossen an der Ethik Epikurs beobachten. Im Durchgang durch ein vielfältiges Textcorpus wird ein Diskussionszusammenhang über Diskurstypen und Gattungsgrenzen hinweg aufgezeigt: vom Aufbäumen des Ackermanns aus Böhmen gegen den Tod über die teils hitzigen Debatten zwischen Stoikern, Aristotelikern und Epikureern bis hin zur skeptischen Infragestellung dieser Positionen bei Erasmus, Thomas More und im »Fortunatus«. Nach der Rebellion der Lust und ihrer Bändigung im Kontext der Reformation mündet die frühneuzeitliche Eudämonie-Debatte in das närrische Treiben und die karnevaleske Komik im »Lalebuch«. Ziel der Arbeit ist nicht die doxographische Darstellung philosophischer Positionen, sondern die Analyse ihrer jeweiligen textuellen Inszenierung und argumentativen Auseinandersetzung: So zeigt sich, daß Konzepte von Lebensgenuß und Tugend, voluptas und virtus, einander nicht frontal gegenüberstehen. Vielmehr wird ein Dialog zwischen ihnen eröffnet, der vielschichtige Allianzen ermöglicht, aber auch zu Inkonsistenzen und Brüchen führt.

  • by Dietmar Till
    £173.49

  • - Ein Beitrag Zur Wirkungsgeschichte Von Apuleius' Roman
    by Birgit Plank
    £104.49

    Die Studie widmet sich erstmalig in breiter angelegter Form dem noch weitgehend unbekannten Würzburger Übersetzer Johann Sieder und dessen Übersetzung der »Metamorphosen« des Apuleius aus dem Jahr 1500, die dieser in Form einer Handschrift Johann von Dalberg widmete und somit seine Nähe zu einem Zentrum des frühen Humanismus in Deutschland, dem "Heidelberger Humanistenkreis", demonstrierte. Anhand dieser Handschrift, der Editio Princeps der Siederschen Übersetzung von 1538 sowie einem jüngeren Druck von 1605 werden nicht nur wichtige übersetzungstechnische und buchgeschichtliche Entwicklungen, sondern auch drei grundlegende Rezeptionsrichtungen dieses antiken Romans in exemplarischer Weise offenbar. Die vorliegende Studie stellt diese Befunde nicht nur dar, sondern macht sie vor dem Hintergrund der antiken und mittelalterlichen Traditionen der »Metamorphosen«-Rezeption verständlich. Zudem verfolgt sie die zum Teil auf Sieders Übersetzung fußende deutsche Rezeption des »Goldenen Esels« bis zum Ende des 17. Jahrhunderts weiter, wobei drei Linien unterschieden werden, die schließlich in Grimmelshausens simplicianischen Schriften gebündelt, neu akzentuiert und um eine weitere Dimension ergänzt werden, wodurch Apuleius' »Metamorphosen« eine große Bedeutung bei der Entwicklung des modernen deutschsprachigen Romans zukommt.

  • - Zum Zusammenhang von Naturphilosophie und Mystik in der fruhen Neuzeit am Beispiel Johann Arndts
    by Hanns-Peter Neumann
    £104.49

    Johann Arndt (1555-1621), ein zu seiner Zeit zwar beruhmter, aber nicht unumstrittener lutherischer Erbauungsschriftsteller, greift in seinem Werk auf verschiedene naturphilosophische und mystische Traditionen zuruck, um die Streittheologie seiner Zeit hin zu einer Reformation christlicher Lebenspraxis zu uberwinden. Die naturphilosophischen Implikationen von Arndts Schriften haben in der bisherigen Forschung jedoch kaum Beachtung gefunden. Daher untersucht vorliegende Arbeit hauptsachlich den naturphilosophischen Hintergrund Johann Arndts. Dabei geben insbesondere die fruhen Schriften Arndts Aufschlu uber dessen Rezeption diverser naturphilosophischer Stromungen des 15./16. Jahrhunderts. Dazu gehoren sowohl der Neuplatonismus in der Pragung des Florentiner Philosophen Marsilio Ficino, als auch Pico della Mirandolas Theologia poetica Paracelsus' Philosophia Magna der nach letzterem benannte Paracelsismus und Heinrich Khunraths mystisch-theosophische Alchemie. Daruber hinaus wird die Frage aufgeworfen, inwiefern sich die bei Arndt vorfindlichen und von ihm verwerteten mystischen Quellen mit seinen naturphilosophischen und theologischen Ansichten vereinbaren lassen. Mit einer systematischen Darstellung des Zusammenhangs von Naturphilosophie und Mystik in der fruhen Neuzeit schliet vorliegende Studie, um damit einen Themenkomplex zu erschlieen, der fur das Verstandnis des religiosen Denkens und Fuhlens der fruhen Neuzeit unerlalich ist.

  • by Andreas Beriger
    £104.49

  • by Silke Schunemann
    £141.49

    Im Jahr 1499 erscheint bei Kaspar Hochfeder in Metz der deutschsprachige Prosaroman »Florio und Bianceffora«. Diese Übersetzung des Boccaccio-Frühwerks »Il Filocolo« partizipiert an dem im Mittelalter überaus beliebten und in unterschiedlichen Versionen über ganz Europa verbreiteten Florisstoff. In der germanistischen Literaturwissenschaft hat dieser Text dennoch kaum Beachtung gefunden, seine Kenntnis ist auf gelegentliche beiläufige Erwähnungen beschränkt. Die Studie leistet daher in Auseinandersetzung mit der spezifischen Überlieferungssituation des Textes erstmals eine detaillierte Übersetzungsanalyse, die die sprachlichen Strukturen und kommunikativen Mittel des Prosaromans im Vergleich zum Ausgangstext untersucht und den Roman in den Kontext der zeitgenössischen Übersetzungsliteratur stellt. Die abschließende Einordnung des Textes in die deutschsprachige Erzählliteratur des ausgehenden 15. und 16. Jahrhunderts zeigt thematisch und strukturell zahlreiche Parallelen zu zeitgenössischen deutschen Prosaromanen auf, insbesondere zu den Minneromanen.

  • by Reimund B Sdzuj
    £159.99

  • - Funktion Und Topik Einer Textsorte Am Beispiel Der Beschreibung Hoefischer Hochzeiten (1568-1794)
    by Thomas Rahn
    £104.49

    Mit dem Begriff Festbeschreibung wird ein breites Spektrum von Phänotypen zusammengefasst (Neue Zeitung, lateinisches Epos, Pritschmeisterdichtung, Anthologie diverser Textsorten, illustriertes Diarium), deren gemeinsame Funktion die Vermittlung des höfischen Festes unter zeremoniellen Gesichtspunkten ist. Die Studie zeigt, dass die Topik der Festbeschreibung¿ im Gegensatz zur Überwältigung der Sinne im Fest¿ auf eine deutliche Reduktion der sinnlichen Komplexität zielt und allein zeremoniell bedeutsame Zeichen, Handlungen und Namen in den Blick nimmt. Die Funktion der Festbeschreibung wird im Kontext der Wirkungsästhetik des Zeremoniells bestimmt, die sich anhand der Zeremoniellwissenschaft des frühen 18. Jahrhunderts rekonstruieren lässt. Die Untersuchung der Paratexte fokussiert das aporetische rhetorische Selbstverständnis der Textsorte zwischen den Stilansprüchen von Casualrhetorik und Historiographie. Nach einer überblicksartigen Darstellung von Topik und Disposition der Festbeschreibung, die neben dem Text auch Typographie und Illustrationen berücksichtigt, konzentriert sich die Studie auf die Konstituierungsphase der Textsorte im 16. Jahrhundert und ihre topische Revision im späten 18. Jahrhundert: Am Beispiel der Münchener Fürstenhochzeit von 1568 und der Berliner Doppelhochzeit von 1793 werden exemplarisch vier Beschreibungen analysiert, die auf unterschiedliche Weisen das Fest als Utopie entwerfen. Das umfangreiche, kommentierte Verzeichnis der Hochzeitsbeschreibungen im Anhang erschließt detailliert auch die Ausstattung der Drucke.

  • - Ein fruhneuzeitliches Ego-Dokument im Spannungsfeld von Spititualismus, radikalem Pietismus und Theosophie
    by Friedrich Breckling
    £104.49

    Der Band bietet die erstmalige Edition der handschriftlich uberlieferten Autobiographie des mystischen Spiritualisten und religiosen Nonkonformisten Friedrich Breckling (1629-1711), der, aus der Nahe von Flensburg stammend, recht fruh in Konflikt mit der ortsansassigen lutherischen Geistlichkeit geriet, aufgrund von Repressalien floh und den groten Teil seines Lebens in den Niederlanden verbrachte. Die Quelle, die in diesem Band detailliert kommentiert wird (Personen, Orte, Sachen etc.), enthalt nicht nur exakte genealogische Daten zu Brecklings familiaren Verhaltnissen, sondern gibt zudem u.a. Aufschluss uber die Beschaffenheit von Brecklings dichtem radikal-spiritualistischem Kommunikationsnetz. Brecklings Autobiographie bringt Licht in bislang ungeloste bibliographische Fragen sein Oeuvre betreffend und ist zugleich Chronik des zeitgenossischen Geschehens, listet weltgeschichtlich bedeutsame Daten (Kriege und Friedensschlusse, Ableben von Potentaten und Papsten u.A.) auf und kontextualisiert somit den Mikrokontext der personlichen Biographie mit der Makrostruktur der weltbewegenden Historie. Autobiographie, Chronik und apokalyptischer Traktat verbinden sich in dieser Schrift zu einer literarischen Mischgattung, die unter den fruhneuzeitlichen "e;Ego-Dokumenten"e;, die in den letzten Jahren zunehmend das Interesse der Forschung auf sich gezogen haben, eine wenn nicht einzigartige, so doch besondere Stellung einnehmen durfte. Detaillierte Register erschlieen das Werk.

  •  
    £131.99

    Der Naturbegriff ist unzweifelhaft einer der Grundbegriffe frühneuzeitlicher Wissenschaft und Literatur. Die hier versammelten Beiträge stellen semantische Perspektiven des Naturbegriffs in der Frühen Neuzeit vor. In eingehenden Analysen werden seine philosophischen und wissenschaftsgeschichtlichen Funktionen ebenso diskutiert wie seine theologischen, magisch-alchemischen, musiktheoretischen und literarischen Bedeutungsspektren.

  •  
    £168.99

    Auf den ersten Blick hat die Kategorie 'Aufrichtigkeit' mit der Kultur des 17. Jahrhunderts wenig gemein. Im Gegenteil, der Wunsch, die ästhetischen Konventionen und die Künstlichkeit der Zeichensysteme zu verlassen, gilt als Charakteristikum der historisch anschließenden Epoche, die sich vom Barock vehement abzuheben suchte: der Aufklärung. Das Buch relativiert diese geistesgeschichtliche Trennung, indem es nach Formen und Strategien des Authentischen, Natürlichen und Unverstellten in der Literatur und den Künsten, in Verhaltenslehren und Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit fragt. Im Zentrum stehen die religiösen und theologischen Dimensionen der Aufrichtigkeit, die sakrale und weltliche Rhetorik, die Verhaltensformen der Unverstelltheit, die Spezifik 'teutscher' Redlichkeit sowie die Funktionen der Aufrichtigkeit in den Wissenschaften und Künsten der Frühen Neuzeit. Mit Beiträgen von Wilfried Barner, Claudia Benthien, Thomas Borgstedt, Miroslawa Czarnecka, Lutz Danneberg, Klaus Garber, Nicola Kaminski, Heidrun Kugeler, Ursula Kundert, Steffen Martus, Marie-Thérèse Mourey, Dirk Niefanger, Ernst Osterkamp, Gerhild Scholz-Williams, Johann Anselm Steiger, Ingo Stöckmann und Stephanie Wodianka.

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