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Thema des Buches sind verschiedene Zugange zur Geschichte der Philosophie, namlich narrative, philologische, hermeneutische und systematische, samt den zugehorigen Prinzipien der Beurteilung, gerade auch im Blick auf das rechte Verstandnis heute noch relevanter Probleme. Dabei wird die Dialektik als Form der Rekonstruktion von Ideenentwicklungen in ihrer Bedeutung am Beispiel von Problemlagen, Explikationsformen, Losungsvorschlagen und Denkfaden der abendlandischen Philosophie vorgefuhrt, von Parmenides' Methode der Wahrheit bis zur logischen Semantik der Gegenwart, von Platons Idee personaler Bildung bis zur modernen Debatte um eine philosophische Ethik, und zwar in partieller Kritik an allzu ublich gewordenen Epochenerzahlungen und philosophischen 'Ismen'. Pluspunkte: sehr bekannter Autor Thema erstmals systematisch behandelt hervorragend und einfuhrend geschrieben
Im ersten Teil werden die Anfänge und Verzweigungen des Bösen dargestellt. Das Böse beschreibt schreckliche Taten und Unterlassungen und verweist auf eine Symbolik des Unreinen, Dunklen und Inferioren und auf die harten Realitäten von Knappheit und Konkurrenz; es spiegelt sich in Lasterkatalogen und in Ausdrucksformen des Neids, der Grausamkeit, des Hasses, der Zerstörungslust und des Fanatismus wider. Im zweiten Teil geht es um Formen der Etablierung des Bösen durch Gewohnheiten und Institutionen, um das Böse in kollektiver Mitwirkung, in der Exklusion und Marginalisierung, exzessiven Strafen und in der Despotie. Es gibt böse Gegenden und Anziehungspunkte und böse Zeiten wie Kriege. Administrative Massentötung richtet sich gegen Menschen und Tiere, das Böse wuchert auch im "Krieg gegen das Böse". Im dritten Teil werden Gegenkräfte des Bösen untersucht: Neben den präventiven Mitteln gibt es auch ein weites Spektrum der Nachverarbeitung des vergangenen Bösen durch angemessene Erinnerung, Schuldgefühle und Reue. Tadel und Strafe sind zweischneidige Antworten auf das Böse. Problematisch ist auch das Programm einer Umerziehung der menschlichen Natur. Anstelle von "Lösungen" zur Elimination des Bösen werden Korrektive wie z.B. ein moderater und konstruktiver Egoismus erwogen.
Seit einem Paradigmenwechsel in Griechenland um 400 v. Chr. wird der Mensch als Produkt der Zusammensetzung von Körper und Seele verstanden. Zwischen ihnen wurde der ohne Beistand von Sehen und Tasten spürbare Leib vergessen, zu dem Schreck, Angst, Schmerz, Hunger, Durst, Wollust, Entzücken, Müdigkeit, affektives Betroffensein von Gefühlen, gespürte Bewegung und Richtungen (wie der Blick) gehören. Das damals Vergessene wird hier ans Licht gezogen und mit neuen Begriffen durchleuchtet. Das betrifft die Eigenart der Ausdehnung und Dynamik des Leibes. Die leibliche Dynamik erweitert sich zur leiblichen Kommunikation, der Grundform der Wahrnehmung und sozialer Kontakte. Anschließend wird die Bedeutung des Leibes in vielen Bezügen erörtert: als Grundlage des Personseins, als Resonanzstätte für Gefühle als ergreifende Atmosphären, als prägende Kraft in Kunst und Geschichte, als Faktor der Strukturen von Raum und Zeit, ferner mit Bezug auf die Seelenvorstellung und den Körper. Eine Skizze der Stationen des Denkens über den Leib als Thema von Homer bis zur Gegenwart schließt das Buch.
Die Frage nach dem Sinn gilt als Grundfrage der Religion. In sakularer Konkurrenz zu ihr steht die Philosophie mit ihrer radikalen Kritik an Verdinglichungen theologischer Redeformen und an vermeintlichen Sinngebungen durch heilige', vermeintlich unantastbare, Werte eines Gottes. Dabei geht es in der Rede von einem Sinn keineswegs immer schon um innerweltliche Zwecke oder gar um jenseitige Ziele, sondern um ein vernunftiges Verstandnis dessen, wovon die Rede ist, um eine rechte Haltung zu ihm oder wie im konkreten Fall des Sinns des menschlichen Lebens um eine im Ganzen gute Lebensgestaltung. Dazu ist der rechte Sinn von nicht unmittelbar verstandlichen Rede- und Praxisformen angemessen auszulegen, ohne einfach die problematischen Formen aus der Welt zu schaffen oder allzu defensiv auszudeuten. So ist die Vermeidung der Rede von Seele und Geist zugunsten eines am Ende blo einzelleiblichen Verhaltnisses zu sich und zur Welt wie bei Spinoza und in allen Naturalismen ebenso verfehlt wie die Verharmlosung von Religion zu einer Mystik der Gelassenheit oder einer bloen Kontingenzbewaltigung in Totenfeiern und anderen Akten des Trostes. Das Religiose betrifft auch nicht blo eine existenzielle Haltung zum Wunder des Seins wie bei Wittgenstein.
Kunst und Philosophie sind zwei grundlegende Ausdrucksformen menschlichen Selbstbewusstseins. Was unterscheidet, was verbindet sie? Diese Frage kann nur die Philosophie beantworten. Es handelt sich um eine Grundfrage der Philosophie. Sie ist zugleich die Frage nach der Bedeutsamkeit der Kunst fur menschliches Selbstverstandnis. Zu berucksichtigen ist dabei die ganze Vielfalt der Kunste. Letztlich fuhrt das philosophische Nachdenken uber Kunst zum Problem des Zusammenhangs von Wahrheit und Schonheit.Dieser kann im Rahmen formalistischer oder radikal autonomieasthetischer Kunsttheorien nicht aufgeklart werden. Notig ist vielmehr eine anthropologische Einbettung der kunstphilosophischen Grundfrage, ohne dabei die formale Seite der Kunst zu vernachlassigen. Wovon handelt also Kunst? Und wie behandelt sie ihren Gegenstand? Die Natur des kreativen Akts und der dazu erforderlichen kunstlerischen Vermogen ist ebenso zu bedenken wie das Vermogen der asthetischen Wahrnehmung und Wertschatzung von Kunst. Im Zentrum der Betrachtung muss aber der Begriff des Kunstwerks stehen. Das Phanomen der Schonheit fuhrt schlielich uber die Kunstphilosophie hinaus.
Naturlichkeit"e; ist in der Alltagsmoral weiterhin ein ausgesprochen positiv beladener Begriff. Eine gewichtige Rolle spielt er uberall da, wo naturwuchsige Ablaufe durch den technischen Fortschritt menschlicher Steuerung zuganglich werden, etwa in der Reproduktionsmedizin, der Genetik und der modernen Landwirtschaft. Das Buch fragt nach Grunden und Motiven zur Privilegierung des (relativ) Naturlichen gegenuber dem (relativ) Kunstlichen und geht dessen ideengeschichtlichen Wurzeln nach. Pluspunkte: Autor bekanntester Philosoph fur das Thema, Thematik hoch aktuell, hervorragend und einfuhrend geschrieben.
Der Begriff der Ursache spielt eine zentrale Rolle, wenn es um Verantwortung, Erklarungen oder Kontrolle von Ereignissen geht. Dabei ist aber auch trotz der langen Tradition des Begriffs in der Philosophienicht klar, ob es uberhaupt zwingende Kausalverhaltnisse gibt. In diesem neuen Grundthemen-Band folgt der Autor dem bewahrten Prinzip der Reihe: Nach einem historischen Abschnitt uber den Ursachenbegriff entwickelt er mit Bezug auf gegenwartige Debatten einen eigenen Ansatz. Dabei verbindet er aktuelle philosophische mit naturwissenschaftlichen Theorien.
Die Neuauflage ist vollständig überarbeitet und greift vor allem die Diskussion auf, die um dieses Buch entstanden ist. Das Buch verschafft einen Überblick über die neueste Willensfreiheitsdebatte, wobei es auch die Konsequenzen der Hirnforschung für das Freiheitsproblem erörtert. Zudem entwickelt der Autor eine originelle eigene Position. Er widerspricht dem philosophischen Konsens, dass die Fähigkeit, sich so oder anders zu entscheiden, mit dem naturwissenschaftlichen Weltbild unverträglich sei. Geert Keil argumentiert: Wir können zwar keine Naturgesetze abändern und sind auch nicht die ersten Beweger, aber dies ist auch nicht unbedingt nötig.
Das Buch spricht Leser an, die Sympathie fur die Religion empfinden, die ihr gegenuber aber zugleich skeptische Zweifel hegen. Nach einem Blick auf das Gegensatzpaar "e;Kinderglaube"e; - "e;Naturwissenschaft"e; wendet es sich dem von William James ins Zentrum gestelltem Thema der religiosen Erfahrung zu. Diese erweist sich zwar als grundlegend fur ein Verstandnis der Religion, aber die weitergehende These von James, sie beweise die Existenz eines transzendenten Verursachers, wird zuruckgewiesen. Eine Alternative dazu wird zunachst theoretisch entwickelt, indem Uberlegungen Wittgensteins uber den Bereich des Seelischen auf die "e;religiosen Gegenstande"e; angewandt werden. In beiden Fallen geht es um 'kein Etwas', aber auch nicht um 'ein Nichts'. Am Beispiel der Zen-Meditation wird diese Option auf eine religiose Praxis bezogen. Abschlieend werden Besonderheiten religioser Sprachformen erortert, die sich aus der Tatsache ergeben, dass sie der Darstellung der 'menschlichen Situation' dienen. Die theoretisch begrundete Anerkennung einer Pluralitat von Darstellungsformen (zu denen auch personale Redeweisen gehoren) erweist sich als ein wichtiger Schritt zur Forderung der interreligiosen Kommunikation; der "e;Kampf der Kulturen"e; kann abgesagt werden.
Lassen sich die unterschiedlichen Weisen, philosophisch uber Existenz nachzudenken, fruchtbar miteinander in Beziehung setzen? Dieses Buch argumentiert fur eine positive Antwort auf diese Frage und schlagt dazu sowohl historisch als auch inhaltlich einen groen Bogen: Es rekonstruiert die Auseinandersetzung um die Grundfrage der Metaphysik, warum es etwas statt vielmehr nichts gibt; die in der analytischen Philosophie gefuhrte Debatte um den Status der Existenz als Eigenschaft von Individuen; die Geschichte der ontologischen Gottesbeweise, die um den Gedanken notwendiger Existenz kreisen; die insbesondre im deutschen Idealismus aufkommende Frage nach der (Un-)Begreifbarkeit der Existenz; und schlielich die im engeren Sinne existenzphilosophische Beschaftigung mit personaler Existenz einschlielich ihrer ethischen Dimensionen. Existenz erweist sich am Ende dieses Gedankenweges als das begrifflich unhintergehbare Dass-Sein, das sich letztlich in Gestalt einer Welt personaler Existenz und der fur sie eigentumlichen zeitlichen und interpersonalen Verhaltnisse enthullt.
Das Recht ist heute am Besten durch das Paradigma unterschiedlicher Formen der Aushandlung zu erfassen. Dies hat Auswirkungen auf klassische Themen wie Legitimitat, Souveranitat, Freiheit, Gleichheit, aber auch Gerechtigkeit im nationalen und internationalen Rahmen. Als Kriterium erfolgreicher Aushandlung dient die Bewahrung und Sicherung der Menschenrechte, die daher im Zentrum dieses Buches stehen.
Warum schon bei Platon die Zahlen und ihr gutes Verstandnis einen speziellen Platz in der philosophischen Bildung einnehmen, ist zunachst ein Ratsel. Eine Aufhebung der zukunftsweisenden Leistungen der Pythagoraer besonders in der Harmonielehre gegenuber mystifizierendem Verstandnis eines Pythagoraismus ist daher nach wie vor interessant, auch noch im Blick auf Freges drittes Reich' abstrakter Gegenstande oder Cantors Mengenlehre. Zahlen sind von philosophischem Interesse durch ihr enges Verhaltnis zu den Formen von Rationalitat und Sprache - und wegen der Moglichkeit, Aussagen nicht blo uber Zahlen selbst, sondern auch uber andere Verhaltnisse durch Zahlen zu kodieren und dadurch zum Thema zu machen. Auf einfach nachvollziehbare Weise wird auerdem die Verschrankung von mathematischem Fortschritt, von Problemen und ihren Aufhebungen vorgefuhrt oder skizziert, etwa die Entdeckung inkommensurabler Groenverhaltnisse und das Rechnen mit infinitesimalen Groen, Cantors Stufen des Unendlichen, Brouwers Intuitionismus, Godels Unvollstandigkeitsatze, u.a.m. Die Philosophie der Mathematik wird zum Lehrstuck logischer Selbstreflexion uberhaupt.
Ist der Relativismus eine Herausforderung fur die Rationalitat von Philosophie, Wissenschaft und Kultur? Seit der Antike bis hin zu aktuellen philosophischen Debatten wird kontrovers diskutiert, ob die Relativierung von Geltungsanspruchen auf bestimmte Erkenntnisformen oder Deutungskontexte eine Gefahr fur die Objektivitat der Wahrheitsfrage darstellt, oder ob sie, genau umgekehrt, angesichts der heutigen Pluralitat von Denkformen und Weltbildern ein angemessenes Vorgehen ist, das epistemische Bescheidenheit ausdruckt und die Tolerierung unvereinbarer Uberzeugungen ermoglicht. Das vorliegende Buch ist die erste deutschsprachige Einfuhrung in die komplexe Thematik des Relativismus. Dabei geht es um den Begriff, die Entstehung und bekannte Entwurfe des Relativismus, um die Debatte uber den Wahrheitsrelativismus, aber auch um das Verhaltnis zwischen Pluralitat, Toleranz und Relativismus. Der Autor vertritt eine kritische Position zu Spielarten des normativen Relativismus, halt sich aber auch von Auffassungen fern, die im Relativismus eine generelle Gefahr fur unsere Kultur und Rationalitat sehen.
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