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Soll eine werdende Mutter die Möglichkeiten der Pränatalen Diagnostik umfassend nutzen? Wie soll eine Ärztin mit der Frau die damit einhergehenden Risiken diskutieren? Und wie teilt der Gynäkologe einem betroffenen Paar einen negativen Befund mit? Solche Fragen zeigen: Für die betroffenen Paare ist die Pränatale Diagnostik nicht nur ein willkommenes medizinisches Angebot, um ihrem Schicksal zu begegnen. Sie ist häüg auch eine beachtliche Bürde. Der Entscheidungsprozess wird durch den unweigerlichen Zeitdruck und die Ungewissheit, was eine bestimmte Diagnose für das ungeborene Kind bedeutet, belastet. Somit ist eine einfühlsame, wissenschaftlich korrekte und umfassende Beratung gefragt. Dieses Buch beleuchtet das Entscheidungsproblem der Pränatalen Diagnostik aus medizinischer, psychologischer, rechtlicher und philosophischer Perspektive. Es bietet Hilfestellung für betroffene Paare wie auch für Fachpersonen, welche im Bereich der Pränatalen Diagnostik arbeiten. Besondere Schwerpunkte bilden die Praxis der Beratung und die Analyse der grundlegenden Rahmenbedingungen, um die zuweilen schwierigen Entscheide im Bereich Pränataler Diagnostik zum Wohle aller Beteiligten treffen zu können.
Auf der neonatalen Intensivstation am Universitätsspital Zürich müssen tagtäglich für Kinder Lebensentscheide getroffen werden. Einerseits können heute dank der modernen Intensivmedizin viele Kinder leben, die früher gestorben wären, andererseits kann diese Überlebenshilfe dazu führen, dass die betroffenen Kinder schwerst geschädigt sind. Wie geht das Behandlungsteam mit dieser Entscheidungslast um? Während fünf Jahren hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe, bestehend aus Ärzten, Pflegenden, einer Spitalseelsorgerin und einer Ethikerin gemeinsam ein Entscheidungsmodell entwickelt, das weit herum Anerkennung findet und mit einem hoch dotierten Preis der Spitalleitung ausgezeichnet worden ist. Im Rahmen eines Nationalfondsprojekts wurde es erfolgreich evaluiert. Dieses Buch stellt das sogenannte «Zürcher Modell» vor und zeigt eindrücklich das Ringen des Behandlungsteams um einen angemessenen Entscheid für das Kind. Gastautoren hinterfragen das Entscheidungsmodell kritisch. Ausserdem werden rechtliche Fragen dazu erläutert.
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