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Patrick Oehler verbindet den Begriff der Demokratie mit der Profession der Sozialen Arbeit. Er knüpft damit an eine Traditionslinie der Pionierinnen und Pioniere der pragmatistischen Soziologie und Sozialen Arbeit an, die in Chicago um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts wirkten. Soziale Arbeit sollte sich, so die leitende These des Autors, in einer demokratischen Gesellschaft an einem Modell demokratischer Professionalität orientieren. Vor diesem Hintergrund geht er der Frage nach, wie sich demokratisches und professionelles Handeln in der Praxis der Sozialen Arbeit miteinander vereinbaren lassen, und rekonstruiert aus der Auseinandersetzung mit professions- und demokratietheoretischen Bezügen sowie theorie- und praxisgeschichtlichen Beiträgen Sozialer Arbeit eine Figur einer demokratischen Professionalität.
In dem Band werden über historische, empirisch-rekonstruktive und theoretische Bezüge differente Perspektiven auf Kinder und Kindheiten eröffnet, um sowohl deren Modulationen als auch die Bedingungen des Aufwachsens und die Gestaltung institutioneller Arrangements in den Blick zu nehmen. Thematisiert werden Fragen zu den subjektiven Konstruktionen und gesellschaftlichen Bezügen des Aufwachsens in Deutschland, Brasilien und Südkorea unter professionalisierungstheoretischen, kindheits-, sozial- sowie schulpädagogischen Perspektiven.Der Inhalt¿ Vorstellungen und Deutungen von Kinderarmut im frühpädagogischen Feld¿ Vorstellungen über Kinder und Kindheiten im Kontext der Bildungsorientierung der Kindertageseinrichtungen¿ Konstruktionen von Gemeinschaft im frühpädagogischen Alltag¿ Kinder im Leistungssport ¿ Leben zwischen Schule, Wettkampf und Erfolg¿ Überlegungen zum Zweck der Schule in Brasilien unter der Perspektive der Conditio Humana ¿ Konstruktionen des Kindes durch Fachkräfte eines Allgemeinen Sozialen Dienstes¿ Die Konstruktion des Kindes im Verfassungsrecht¿ Antizipierte Bedürfnisse von Kindern im öffentlich-medialen Diskurs um Social Freezing¿ Annäherungen an Bilder über Kinder und Kindheiten ohne Kinder?Die Herausgeber_innenIna Kaul, M.A., ist Dozentin am Ev. Fröbelseminar, Fachschule für Sozialpädagogik, in Kassel sowie Mitglied der Forscher_innengruppe ¿Empirie der Kindheit¿ des Fröbelseminars, Kassel; und der Universität Kassel.Desirée Schmidt, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ev. Fröbelseminar und Mitglied der Forscher_innengruppe ¿Empirie der Kindheit¿ des Fröbelseminars, Kassel; und der Universität Kassel. Werner Thole, Prof. Dr. phil., ist Hochschullehrer für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit und außerschulische Bildung an der Universität Kassel.
Sabrina Göbel untersucht in ihrer Studie, auf welche Art und Weise der Alltag in Kindertageeinrichtungen hergestellt bzw. reproduziert wird. Aus einer praxistheoretischen Perspektive und mithilfe videographischen Datenmaterials konzentriert sich die qualitativ-rekonstruktive Auswertung auf die Frage nach der Relevanz von wiederkehrenden Praktiken und Routinen für die Herstellung, Gestaltung und Modulation der frühpädagogischen Praxis. Dieses Vorgehen ermöglicht es, ein Verständnis für die sozialen Herstellungspraxen und -prozesse sowie für die dem Alltagsgeschehen zugrunde liegenden impliziten Logiken und Ordnungen der Praxis zu entwickeln.
Mischa Engelbracht untersucht freiheitsentziehende Maßnahmen in der Kinder- und Jugendhilfe. Über einen ethnografischen Forschungszugang stellt er verschiedene Formen von Freiheitsentzug in unterschiedlichen Institutionen dar und vergleicht diese miteinander. Mit der Thematik der freiheitsentziehenden Maßnahmen fokussiert der Autor einen immer wiederkehrenden und kontrovers geführten Fachdiskurs innerhalb der Sozialen Arbeit. Freiheitsentzug wird in seiner Studie jedoch nicht über die bestehenden polarisierenden Diskurse empirisch basiert diskutiert, sondern konkret über die Anwendung und die Realisierung von Zwang. Damit leistet die Studie einen empirischen Beitrag zu dieser umstrittenen Maßnahme und erzeugt rekonstruktiv ein konkretes Bild ihrer Ausgestaltungsvarianten.¿
In dem Band werden die Grundlagen, Entwicklungen, Diskurse und empirischen Wirklichkeiten familienanaloger Formen der Hilfen zur Erziehung diskutiert. Auf der Basis empirischer Befunde zum Alltag in familienähnlichen Arrangements werden Spezifika eines stationären Angebotes erörtert, das sich durch institutionelle wie familiale Anteile auszeichnet.
Miriam Mauritz untersucht das intergenerationale Erziehungs- und Beziehungsverhältnis zwischen Müttern und Töchtern als Akteurinnen der Kinderladenbewegung. Thematisch an der Schnittstelle zwischen Studenten-, Kinderladen- und Neuer Frauenbewegung liegt ihr Fokus dabei auf Emanzipationsprozessen. Die Autorin folgt der Annahme, dass sich biographische Emanzipationsprozesse rekonstruieren lassen und darüber sozialgeschichtliche Ereignisse individuell sichtbar werden. Sie führt empirische Analysen von biografischen Interviews durch, deren Ergebnisse an die Diskurse der Sozialen Bewegungen von 1968 rückgebunden werden. Neben einer begrifflichen Annäherung an den Emanzipationsbegriff, insbesondere aus der Perspektive der Kritischen Erziehungswissenschaft, bietet sie eine historische Analyse der ,Politisierung des Privaten'.¿
Franziska Heyden geht in ihrer Studie der Frage nach, wie sich die kindlichen Erziehungs- und Betreuungserfahrungen aus einem Kinderladen in der Biographie niederschlagen. Hierzu lässt sie die Protagonisten und Protagonistinnen zu Wort kommen, die als Kinder Teil dieses einzigartigen Erziehungsexperiments waren. Kinderläden verfolgten unter anderem das Ziel, mit einem antiautoritären Erziehungskonzept eine neue Form der Kindererziehung und Kinderbetreuung zu etablieren. Neben einer umfassenden Literaturanalyse zeitgenössischer grauer Literatur und neuerer Studien zur Kinderladenbewegung rekonstruiert die Autorin die Lebensverläufe der Kinderladenkinder mithilfe des narrativen Verfahrens nach Fritz Schütze. Dabei arbeitet sie vier verschiedene Muster einer Kinderladenkindheit heraus.
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