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Die stetig zunehmende Komplexität und Dynamik des finanzwirtschaftlichen Risikomanagements erfordern die Entwicklung konsistenter übergeordneter Bilanzierungsgrundsätze für Sicherungsbeziehungen. Zu diesem Zweck unterzieht Matthias Backes die Rechnungslegungsvorschriften zum Hedge Accounting nach IFRS und HGB einer normativen Analyse und identifiziert dabei Leitprinzipien für die Abbildung von Sicherungsstrategien. Im Rahmen einer rechtsvergleichenden Fallstudie werden die Anwendung und Implikationen dieser Grundsätze durch die systematische Ableitung zahlreicher Einzelproblemlösungen veranschaulicht.
Christina Reifschneider beleuchtet den kapitalmarktrechtlichen Anlegerschutz aus der Perspektive der Rechnungslegung in institutionenökonomischer Weise. Sie zeigt, dass durch eine sachgerechte Anwendung ökonomischer Modelle der Informationsverarbeitung an Kapitalmärkten Sanktionierungsprobleme zumindest teilweise zugunsten eines wirksamen informationellen Anlegerschutzes gelöst werden können.
Christoph Schober unterzieht die Eigenkapitalbilanzierung nach GoB und IFRS einer übergreifenden systematischen und normativen Auseinandersetzung. Auf Basis entwickelter Prinzipien ordnungsmäßiger Eigenkapitalabgrenzung, die bislang aus unterschiedlichen Gründen weder nach GoB noch nach IFRS hinreichend geklärt sind, leitet der Verfasser unter Einbeziehung gesellschaftsrechtlicher Wertungen Bilanzierungsgrundsätze für Derivate auf eigene Anteile und strukturierte Finanzinstrumente ab. Entgegen der beobachtbaren Abbildungsvielfalt insbesondere in der IFRS-Bilanzierungspraxis können dadurch eindeutige Problemlösungen vielfältiger Fallkonstellationen erzielt werden.
In den vorherrschenden Produktionsstrukturen bildet der Personalaufwand regelmäßig die bedeutendste Aufwandsart. Michael von Pock analysiert vor dem Hintergrund des BilMoG, welche Verpflichtungen des Arbeitgebers nach den handelsrechtlichen GoB zu passivieren sind. Er arbeitet heraus, dass sich für die Beurteilung einer wirtschaftlich rückständigen Leistung im Sinne eines Erfüllungsrückstands im Arbeitsverhältnis das Realisationsprinzip als bilanzzweckadäquater Maßstab anbietet und für die Bestimmung eines absatzmarktorientierten Verlustantizipationsmaßstabs die Ausgeglichenheitsvermutung in Folge der Ertragszurechnungsproblematik beim Arbeitsverhältnis eine wichtige objektivierende Funktion besitzt.
Thomas Stein gibt eine Gesamtschau der Entwicklung des Berichtsinstruments (Konzern-)Lagebericht und erarbeitet mögliche Handlungsempfehlungen an den Gesetzgeber, um eine aussagekräftigere (Konzern-)Lageberichterstattung zu erreichen.
Marc Weindel untersucht systematisch die unterschiedlichen Objektivierungskonzeptionen der Verlustantizipation durch außerplanmäßige Abschreibungen bei aktivischen Vermögensbestandteilen nach GoB und IFRS. Er entwickelt er einen Konkretisierungsrahmen für außerplanmäßige Abschreibungen von zur Veräußerung gehaltenen Vorräten und zur weiteren Nutzung bestimmten Vermögensbestandteilen.
Anke Müßig verknüpft die außerbilanzielle Risikoberichterstattung mit der bilanziellen Risikovorsorge und leitet die Anforderungen an die inhaltliche und formale Ausgestaltung des Lageberichts bzw. des Management Commentary aus der bilanziellen Risikovorsorgekonzeption ab. Die Umsetzung der konzeptionellen Anforderungen auf Normebene untersucht sie am Beispiel der Bilanzierung von Finanzinstrumenten und der außerbilanziellen Berichterstattung über Finanzinstrumente.
Vor dem Hintergrund der weiterhin kontrovers geführten Diskussion um eine zweckadäquate Goodwill-Bilanzierung untersucht Fabian Rauschenberg die diesbezügliche Berichterstattungspraxis innerhalb der IFRS-Konzernabschlüsse seit der Einführung des Impairment Only Approaches. Dabei werden unterschiedliche Voraussetzungen dafür identifiziert, dass Vermögenswerte in Konzernbilanzen ausgewiesen werden, deren wirtschaftlicher Nutzen zweifelhaft ist. Zur Veranschaulichung dieser Zusammenhänge werden Fallstudien konkreter Bilanzierungssachverhalte verwendet und das Potenzial der Goodwill-Berichterstattung im Rahmen der Steuerung und Überwachung von Unternehmen beleuchtet. Die gewonnenen Erkenntnisse münden in ein Konzept zur Erhöhung der Entscheidungsnützlichkeit der Rechnungslegung und zur Stärkung der Corporate Governance.
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