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Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Die historische Lexikographie des Deutschen, Niederlandischen und Englischen erfolgt aus vergleichbaren ideologischen Motiven: Sie intendiert in ihren Anfangen die Lenkung des Benutzers auf die eigene Vorgeschichte, auf patriotische bzw. nationale Identitatsbildung, auf Bewusstmachung literarischer Hohenkamme und damit auf bildungsburgerlich motivierte Kulturpadagogik. Neben diesen Anliegen stehen die Anforderungen der akademischen Disziplin Lexikographie. Diese zielt auf die Nennung des Wortschatzes einer Zeit, auf ihre semantische, syntaktische und pragmatische Beschreibung in einer hochgradig standardisierten Reihe von Informationspositionen. Der Band beschreibt, diskutiert und bewertet die Fullung dieser Positionen mittels fachlinguistischer Kriterien. Zur Sprache kommen: Das Lemma, die Morphologie, die Bedeutung, die Syntax, die Wortbildung, die Phraseme, die Pragmatik und die Belege, jeweils auf dem Hintergrund gesellschaftlich-ideologischer sowie fachlinguistischer Anliegen.
Das illustrierte Flugblatt des spateren 16. Jahrhunderts lasst tief in die Formen und Strategien der offentlichen Kommunikation dieser Jahre der Fruhen Neuzeit blicken. Es zeugt davon, wie auf der Basis zeitgenossischen Wissens Wirklichkeiten und Identitaten in diesem Fall: konfessionelle konstruiert und etabliert wurden. Nicht zuletzt durch seine unlosbare Kombination von Sprache und Bild ist das illustrierte Flugblatt ein relevanter Gegenstand fur eine kulturbezogen arbeitende Sprachgeschichtsforschung, die danach fragt, wie sich Menschen einer bestimmten Zeit und Gesellschaft ihre Welt mittels sprachlicher und nicht-sprachlicher Zeichensysteme deuteten und erklarten. Um die komplexen sprachlichen und bildlichen Formen der Bedeutungskonstitution im Flugblatt zu erfassen, werden in der Untersuchung Methoden verwendet, die im Wesentlichen der lexikalischen (kognitiven) Semantik, der Textlinguistik und der linguistischen Diskursanalyse entstammen. Dort wurden sie zur rein sprachbasierten Inhaltsanalyse entwickelt, sie lassen sich aber unter den Pramissen einer holistischen Framesemantikkonzeption auch zur Analyse semiotisch komplexer Texte einsetzen.
Karl Philipp Moritz (1756¿1793) ist bekannt als Autor des Anton Reiser und als Ästhetiker der Klassik. Heute vergessen hingegen ist der Arbeitsbereich, der ihm neben seiner Beschäftigung mit dem Schönen der wichtigste war: seine Auseinandersetzung mit der Sprache.Das vorliegende Buch zeigt Moritz als originellen Grammatiker und Sprachphilosophen vor dem Hintergrund der europäischen Geistesgeschichte. Und es beleuchtet, wie sich in den Sprachreflexionen diejenigen Denkfiguren entwickeln, die er später seiner Ästhetik zu Grunde legt: So wird das Theorem des ¿in sich selbst vollendeten Schönen¿ auf die Erklärung der Verba neutra zurückgeführt, die Figur des ¿Gesichtspunktes¿ auf die Erkenntnisse über die Taubstummensprache und das zentrale Theorem der ¿bildenden Nachahmung des Schönen¿ auf die Sprachursprungshypothese.Das Buch ergänzt damit die Disziplingeschichte der Linguistik um einen eigenwilligen Sprachforscher und erfüllt, indem es Moritz' Sprachschriften in den Kontext des Gesamtwerkes stellt, eine seit 20 Jahren erhobene Forderung der Moritzforschung. ¿Die Sprache und das Schöne¿ zeigt Moritz in einem neuen Licht.
Die Arbeit geht der Frage nach, inwieweit ein motivierter Zusammenhang zwischen der expliziten Derivation und der Kategorie Genus, definiert als Dimension nominaler Quantifikation, festzustellen ist. Dazu werden sprachtheoretische Grundlagen und Erkenntnisse aus der Sprachtypologie auf die Diachronie der Suffigierung und verwandter Phanomene (etwa der Zirkumfigierung) des Deutschen angewendet. Da die wortbildenden Suffixe im Gegensatz zum Gegenwartsdeutschen in fruheren Sprachstufen oft Substantive mit mehreren Genera bildeten, wird die Frage erortert, inwieweit die Suffixe zunehmend paradigmatischer wurden, d.h. Entwicklungen zeigen, die typisch fur einen Aufbau von grammatischer Komplexitat sind, bzw. wie sich der Aufbau von Komplexitat vollzog. In diesem Zusammenhang lasst sich diachron eine Spezialisierung von Suffixen auf ein bestimmtes Genus feststellen. Das bedeutet, dass eine Korrelation zwischen der expliziten Derivation bzw. entsprechender Suffixe und der Kategorie Genus in fruheren Sprachepochen nicht bzw. nicht im selben Mae bestanden hat. Somit lasst sich ein Sprachwandelprozess im Sinne einer Grammatikalisierung von Quantifikation durch Genussuffixe feststellen.
Das Buch beschaftigt sich mit den doppelten Perfektbildungen des Deutschen. Grundlage der Untersuchung bildet ein umfangreiches Korpus doppelter Perfektbildungen aus acht Jahrhunderten, das sowohl die geschriebene Sprache (Distanzdimension) als auch die gesprochene Sprache (Nahedimension) berucksichtigt. Ausgehend von den vorgefundenen empirischen Daten widmet sich die Arbeit insbesondere der Frage nach der Herausbildung, des diachronen Gebrauchs und der diachronen Bedeutung der doppelten Perfektbildungen. Zur Bedeutungsermittlung greift die Arbeit auf die Reichenbach'schen Parameter zuruck, um die in der einschlagigen Forschung kontrovers diskutierte Frage nach aspektueller vs. temporaler Interpretation der doppelten Perfektbildungen zu beantworten. Aufgrund der ermittelten Bedeutungen pladiert die Arbeit dafur, weder die aspektuelle noch die temporale Bedeutung als Grundbedeutung der doppelten Perfektbildungen anzunehmen. Die Analyse konnte nachweisen, dass bei der Frage nach der aktuellen Bedeutung einer doppelten Perfektbildung der jeweilige Kontext eine beachtliche und bisher unterschatzte Rolle spielt.
Die Frage nach den Bedingungen, Formen und Wirkungen gelungener Gesprache ist im 20. Jahrhundert in den verschiedensten wissenschaftlichen Disziplinen wie Philosophie, Soziologie, Padagogik, Theologie und Sprachwissenschaft gestellt und ganz unterschiedlich beantwortet worden. Das Buch untersucht solche normativen Gesprachstheorien des deutschsprachigen Raums im Hinblick auf die in ihnen zum Ausdruck kommenden Idealvorstellungen des Gesprachs, die als Manifestationen eines mit der kommunikativen Wirklichkeit in Wechselwirkung stehenden Sprachbewusstseins aufgefasst werden. Die untersuchten Gesprachstheorien, die von dialogphilosophischen Entwurfen uber padagogische Konzepte der Gesprachserziehung bis hin zur diskursethisch gepragten Idee eines Dialogs der Kulturen reichen, werden sozialhistorisch kontextualisiert und somit als kulturelle Hervorbringungen betrachtet. Die begriffs- und diskursgeschichtlich angelegte Untersuchung erganzt die historische Erforschung von Sprachreflexion und Sprachbewusstsein um dezidiert gesprachsbezogene Aspekte und liefert somit auch einen bisher ausstehenden Beitrag zur Geschichte des Gesprachs.
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Die Studie ist am Schnittpunkt von Geschichts-, Sprach- und Kulturwissenschaften angesiedelt und behandelt die Jahre 1893-1933. Anhand einschlagiger Alltagsquellen werden liberaljudische, zionistische und antisemitische Einstellungen zu Sprache generell sowie zu den Einzelsprachen Deutsch, Jiddisch und Hebraisch im diskursiven Spannungsfeld von Angriff und Apologie untersuchtAusgehend von der Fragestellung, von welchen sprachphilosophischen, politisch-nationalen oder biologistischen Konzepten und Konstrukten diese Topoi beeinflusst wurden, zeigt sich das deutsch-judische Verhaltnis als Konflikt zweier differenter Sprachentwurfe: Sahen die judischen Liberalen im Anschluss vor allem an Herder und Humboldt das Konzept der sprachbestimmten deutschen Kulturnation bis zuletzt als soziale Integrationschance, so konterkarierten die volkischen Antisemiten diese fur sie gefahrliche Traditionslinie, indem sie Sprache zunehmend als peripheres Phanomen der Rasse gegenuber abwerteten. Die deutschen Zionisten wiederum griffen das sprachzentrierte Nationenkonzept auf, tauschten aber in ihrer idealistischen Zielsetzung die Sprachobjekte: Nicht Deutsch oder Jiddisch, sondern allein die Ursprache Hebraisch werde die kunftige judische Nation konstituieren. Insbesondere die liberalen, akkulturierten deutschen Juden sahen sich damit Angriffen aus zwei Richtungen ausgesetzt: Diffamierten die Antisemiten ihren Umgang mit der deutschen Sprache als minderwertig, so verurteilten die Zionisten ihr Abrucken von der hebraischen Ursprache als Verrat am Judentum. Die Studie verbindet genuin sprachhistorische mit mentalitatsgeschichtlichen Erkenntnisinteressen, indem sie Deutsche und Juden als ein cultural pair deutet: als ein kulturelles Paar, das sich weniger fremd als nah war - und vielleicht gerade darin die Extreme von Anziehung und Abstoung generierte.
Das Buch enthalt eine ohne Spezialkenntnisse verstandliche Einfuhrung in die problematische Geschichte der Laryngaltheorie, ferner ausfuhrliche Einfuhrungen in die phonologischen, indogermanistischen und germanistischen Grundlagen. Der Hauptteil bespricht die in den germanischen Sprachen Spuren hinterlassenden, Laryngale betreffenden Lautwandel der vor- und fruhgermanischen Zeit, geht ihren Auswirkungen auf die germanische Phonotaktik und Morphologie nach und fuhrt eine groe Zahl von Beispieletymologien an. Durch die auch in der Germanistik wunschenswerte Berucksichtigung der Laryngaltheorie konnen und sollten manche Lautgesetze, Etymologien und morphologischen Entwicklungen genauer oder neu formuliert werden.
Die diskursanalytische Arbeit untersucht die Konstituierung einer nationalen Kunstgeschichte auf dem Wege ihrer sprachlichen Konstruktion und Vermittlung. Analysiert werden die lexikalische Perspektivierung, die syntaktische Integration und die thematische Entfaltung der zentralen Konzepte von Geschichte',Kunst' und Nation' in Geschichten der deutschen Kunst. Dabei werden Routinen der Nomination, Attribution, Pradikation und Vertextung aufgezeigt und auf ihre Sinnbildungsleistung insbesondere ihr Potenzial zur Pragung nationaler Identitat hin interpretiert.Erkenntnisleitend ist die These, dass Geschichte' als gesellschaftlich wirksame Vorstellungsgestalt immer an die Form ihrer Prasentation im historischen Diskurs gebunden ist. Der Diskurs aber formt sich in einem dichten Beziehungsgefuge von Sachbezug, Formulierungstradition, sozialer Rolle, Berucksichtigung der uberdachenden Weltanschauung und individueller Aussageintention des jeweiligen Autors aus.Die Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Textlinguistik, Begriffsgeschichte und Wortgeschichte und leistet einen wichtigen Beitrag zur Methodendiskussion der Diskursanalyse sowie zur nationalen Bewusstseinsgeschichte.
Wie denken deutsche Sprachgelehrte im 17. und 18. Jh. uber das Lateinische als internationaler Lingua franca der Wissenschaft und uber die beiden anderen alten Bildungssprachen Griechisch und Hebraisch? In dem vorliegenden Werk wird die zeitgenossische Diskussion uber Genealogie und Typologie der drei Sprachen, deren Merkmale und ihre Bewertung, Entlehnung und Purismus sowie Gebrauch und Didaktik von Fremdsprachen aufgearbeitet. Diese Aufarbeitung erfolgt zum einen anhand einer ausfuhrlichen Dokumentation zahlreicher Quellen und Belege und zum anderen mittels einer textnahen Interpretation, welche einen Anschluss der Ergebnisse an weitere Befunde und Fragen der deutschen Sprach- und Kulturgeschichte erlaubt. Auf diese Weise wird eine wichtige Lucke der Germanistik geschlossen und gleichzeitig eine Grundlage fur weitere Forschungen geschaffen.
Seit 130 Jahren bemuht sich die sprachwissenschaftliche Forschung vergeblich um eine plausible Erklarung des sog. Prateritumschwunds"e;: dem Verlust der Prateritumformen im gesprochenen Deutsch. Die vorliegende Arbeit setzt an diesem Desiderat an und fuhrt in innovativer Weise Theoriebildung, Erkenntnisse und Methoden aus unterschiedlichen linguistischen Disziplinen - Dialektologie, Sprachgeschichte, Grammatikforschung, Tempus & Aspekt-Forschung - ertragreich zusammen. Die Studie liefert zum einen eine umfassende Dokumentation des Prateritumschwunds in Raum und Zeit. Dazu werden in Form einer Metanalyse zahlreiche Dialektgrammatiken, Sprachkarten und Korpusstudien ausgewertet und zu einem Gesamtbild zusammengefugt. Die gestaffelte Verteilung von Prateritumformen im Raum sowie die historische Entwicklung lassen auf eine sukzesssive und prinzipiengeleitete Verdrangung der Prateritumformen durch die expandierende Perfektform schlieen. Zum anderen wird auf Basis von modernen theoretischen Konzepten eine Erklarung erarbeitet, die neben der Ursache des Prozesses auch weitere Faktoren des Prateritumschwunds bestimmt und eine europaische Perspektive eroffnet.
Das Buch beschaftigt sich mit den verschiedenen Verwendungsweisen des Pronomens es. Grundlage der Analysen bildet ein Korpus, das Nahetexte aus dem Zeitraum zwischen 1650 und 2000 beinhaltet. Im ersten Teil der Arbeit wird das phorische es behandelt. Es werden implizite und explizite Verweise durch es unterschieden. Groer Wert wird dabei auf die ausfuhrliche semantische und morphosyntaktische Beschreibung der einzelnen Subtypen von es gelegt. Bei der Beschreibung des Korrelat-es wird vor allem auf den Begriff der Integration zuruckgegriffen und vor diesem Hintergrund ein Stufenmodell korrelativer Satzverbindungen mit es erarbeitet. Der zweite Teil der Arbeit widmet sich der Frage nach dem grammatiktheoretischen Status des nicht-phorischen es. Es wird dafur pladiert, der Beschreibung und Erklarung der verschiedenen Untertypen des nicht-phorischen es valenztheoretische und konstruktionsgrammatische Erkenntnisse zugrunde zu legen.
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Es sind sprachliche Zuschreibungen, die aus einem Brandfleck eine Brandmarkung machen, aus einem Leberfleck ein Hexenmal und aus einer Person mit einem gelben Hut einen stigmatisierten Juden, dem man dann sofort ansieht, dass er als typischer Vertreter einer Gruppe mit bestimmten Eigenschaften ausgestattet ist. Kurzum: Das symbolische Zeichensystem Sprache schafft die grundlegende Inhalts- und Bewertungssozialisation, ohne die weder Indices und Ikone noch andere nonverbale Symbole verstanden oder kommunikativ eingesetzt werden konnen. Die Sprache ermoglicht die Gesamtvernetzung aller verbalen und nonverbalen Zeichensysteme, deren gegenseitige Identifizierbarkeit, vor allem die positive wie negative Bewertung. Zusammen mit anderen Zeichentypen schafft sie nicht nur Normen, sondern legt auch fest, was oder wer dieser Norm wie entspricht. Die vorliegende Arbeit zeigt, auf welche Weise sprachliche Zeichensetzungshandlungen im spaten Mittelalter und der Fruhen Neuzeit dazu genutzt wurden, andere Menschen oder Menschengruppen zu beleidigen, zu stigmatisieren und auszugrenzen.
Die Reihe Studia Linguistica Germanica (SLG), 1968 von Ludwig Erich Schmitt und Stefan Sonderegger begrundet, ist ein renommiertes Publikationsorgan der germanistischen Linguistik. Die Reihe verfolgt das Ziel, mit dem Schwerpunkt auf sprach- und wissenschaftshistorischen Fragestellungen die gesamte Bandbreite des Faches zu reprasentieren. Dazu zahlen u. a. Arbeiten zur historischen Grammatik und Semantik des Deutschen, zum Verhaltnis von Sprache und Kultur, zur Geschichte der Sprachtheorie, zur Dialektologie, Lexikologie/Lexikographie, Textlinguistik und zur Einbettung des Deutschen in den europaischen Sprachkontext.
Die Studie beschreibt die Stellung Grimmelshausens zum sprachpatriotischen Diskurs des 17. Jahrhunderts. Dabei wird Grimmelshausens Auenseiterstellung im literarischen wie in den sprachreflexiven Diskursen ebenso berucksichtigt wie die satirische Schreibart, die seine Schriften pragt. In der Analyse des sprachpatriotischen Diskurses werden zahlreiche diskurskonnektive Metaphern (z. B. Kleidermetaphorik), Topoi (z. B. Ascenas als Stammvater der Deutschen, der Turmbau zu Babel) und diskurssemantische Grundfiguren (z. B. hohes Alter der Sprache, lexikalischer Reichtum) aufgezeigt und beschrieben und damit fur die Analyse von Grimmelshausens sprachkritischem Traktat De Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Geprang mit seinem Teutschen Michel"e; fruchtbar gemacht. In dieser Analyse wird schlielich Grimmelshausens Auseinandersetzung mit dem sprachpatriotischen Diskurs und dem Sprachverhalten seiner Zeitgenossen minutios nachgezeichnet. Das Buch versteht sich gleichermaen als Beitrag zur Sprachgeschichtsschreibung wie zur Sprachwissenschaftsgeschichte, richtet sich aber auch an Vertreter der linguistischen Diskursanalyse und an Literaturwissenschaftler.
Wackernagels Gesetz verdeutlicht die globale Ahnlichkeit naturlicher Sprachen. Bestimmte Worter sowohl indogermanischer als auch nicht-indogermanischer Sprachen haben die Tendenz, in zweiter Position im Satz zu stehen - allgemeiner: Sie stehen so nahe am Satzanfang wie moglich. Wackernagels Gesetz im Deutschen bespricht das Gesetz fur die deutsche Sprache und beschreibt es als Ergebnis von Interaktionen zwischen Syntax, Phonologie und Informationsstruktur. Basis der Untersuchung ist eine elektronische Datenbank (SQL) mit Texten ab dem 8. Jahrhundert. Die Daten zeigen, dass es sich bei Wackernagels Gesetz nicht um ein Phanomen, sondern um eine Vielzahl von Phanomenen handelt, die zu einem ahnlichen Ergebnis fuhren. Die Kategorien wurden mit Blick auf eine sprachubergreifende Anwendbarkeit der Beschreibung (Wackernagels Gesetz, Tobler Mussafia, Initial- vs. Finalstellung von Wackernagelelementen, Serialisierung, Sprachwandel) uber Interaktionen linguistischer Subsysteme formuliert. Die Darstellung verbindet Korpuslinguistik und philologische Analyse und diskutiert das Gesetz als wissenschaftstheoretisches Konzept. - Ein Beitrag zu Typologie und Sprachwandeltheorie.
Zur Adjektivderivation im Deutschen gibt es zum einen diachrone Studien einzelner Suffixe, zum anderen synchrone Studien des Gesamtsystems. Auf der Basis eines funf Jahrhunderte umfassenden Korpus zeichnet diese Studie nun die langfristige Entwicklung der adjektivischen Suffixderivation nach. Gegliedert nach den Domanen der wichtigsten Suffixe (-lich, -ig, -isch) zeigt der empirische Teil erstmals die genauen Produktivitatsverlaufe auf und analysiert sie in ihrer gegenseitigen Bedingtheit. Dabei werden die Parameter herausgearbeitet, die im Konkurrenzgefuge den Aufstieg oder Fall der einzelnen Muster bedingen. Neben systeminternen Faktoren spielen hier auch sprachgeschichtliche Entwicklungszuge wie die zunehmende Schriftsprachlichkeit mit ihrer Tendenz zur nominalen Verdichtung eine wichtige Rolle. Die Implikationen der Befunde fur die morphologische Theoriebildung werden im Rahmen eines konstruktionsgrammatischen Ansatzes diskutiert.
Am Beispiel dreier deutscher Nominalisierungsmuster - der ung-Nominalisierung, der Infinitivkonversion und der impliziten Derivation - entwirft diese Monographie eine kognitiv-linguistisch und konstruktionsgrammatisch orientierte Theorie des Wortbildungswandels. Auf Grundlage umfangreicher korpusbasierter Studien wird gezeigt, dass diachrone Veranderungen im Bereich der Derivationsmorphologie als Konstruktionalisierungs- und Konstruktionswandelprozesse gefasst werden konnen. Zudem werden methodische Ansatze diskutiert, mit deren Hilfe Wortbildungsmuster nicht nur isoliert betrachtet, sondern vielmehr Interaktions- und Konkurrenzverhaltnisse zwischen unterschiedlichen Wortbildungsmodellen empirisch erfasst werden konnen. Damit eroffnet die Arbeit neue Perspektiven fur eine dezidiert empirisch ausgerichtete diachrone Morphologie wie auch fur eine konstruktionsgrammatische Theorie des Sprachwandels im Allgemeinen.
Warum welche Form der kausalen Verknupfung im Deutschen gewahlt wird, ist nicht uberzeugend geklart. Ob man auf Konnektoren wie weil, denn, darum, deshalb oder Prapositionen wie wegen zuruckgreift, hangt mit den pragmatischen Eigenschaften dieser Ausdrucke zusammen. Sie erlauben namlich dem Sprecher in unterschiedlicher Weise, seine Einstellung zu verdeutlichen. Modalisierungen dieser Art erklart der Ansatz von Eve Sweetser, nach welchem etwa kausale Verknupfungen auf drei pragmatischen Ebenen verstanden werden konnen: der Sachverhaltsebene, der epistemischen und der Sprechaktebene. Im Rahmen einer korpusbasierten Untersuchung wird nahezu das gesamte kausale Feld des Fruhneuhochdeutschen in den Blick genommen. Die Erstellung eines hochdifferenzierten und nach Dialogizitatsgrad gestaffelten Textkorpus aus Originaltexten aus der Zeit zwischen 1472 und 1680 sowie die Engfuhrung alterer und jungster Forschungsansatze ermoglichen eine exakte Parametrisierung der Modalitat. Sie liefern interessante Detailergebnisse zu den kausalen Konnektoren und Prapositionen des Fruhneuhochdeutschen, erfassen deren modales Verknupfungspotential und geben Aufschluss uber die Grammatikalisierungsprozesse und den heutigen Gebrauch jener Kausalmarker.
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