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Das hebräisch-schriftliche Buch, handgeschrieben oder gedruckt, ist das Anliegen vorliegender Darstellung, denn anhand dieser gesellschaftsbildenden und kulturdokumentierenden Objekte zeigt sich das Leben der Juden aus verschiedenen Orten und Zeiten. Die über 120 bebilderten Beispiele stammen aus dem reichhaltigen Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek München, einer der weltweit bekanntesten Sammelstätten dieser Art. Bücher sind das Gedächtnis der Menschheit: Von der Bibel und dem Talmud über naturwissenschaftliche Schriften bis hin zur Unterhaltungsliteratur werden Alltag und Vielfalt der Bräuche nachgezeichnet. Mit Hilfe der beschriebenen und abgebildeten Bücher können wichtige kulturelle und wirtschaftliche Traditionen der europäischen Juden über die vergangenen 600 Jahre gezeigt und erläutert werden.
Diese Anthologie stellt ein vergessenes Kapitel der Holocaustliteratur vor: Die jiddische Literatur der jüdischen Displaced Persons im besetzten Deutschland. Die hier erstmals ins Deutsche übertragenen Gedichte und Prosastücke zählen zu den frühesten Versuchen jüdischer Überlebender, sich der erlittenen Katastrophe literarisch zu nähern. Der Churbn, wie der Holocaust auf Jiddisch genannt wird, umfasste für die Verfasser nicht nur den nationalsozialistischen Genozid, sondern auch unterschiedliche Kriegserfahrungen, die traumatische Begegnung mit der Zerstörung und den Verlust von Familie und Heimat. Darüber hinaus zeugen diese Texte von der unmittelbaren und schmerzlichen Begegnung zwischen Tätern und Opfern im besetzten Nachkriegsdeutschland und zählen damit zu den frühesten Dokumenten einer deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte.
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