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Der Band liefert eine Zustandsbeschreibung des Journalismus in einer Zeit, in der Medieninstitutionen ökonomisch unter Druck stehen und journalistische Autoritäten zunehmend hinterfragt werden. Das Buch berichtet Ergebnisse einer Befragung von über 2500 Journalist*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Im Zentrum stehen die soziodemografischen Profile der Journalist*innen, die Anstellungsverhältnisse und Tätigkeitsbereiche, ihre beruflichen Rollenverständnisse und ethischen Orientierungen, ihr Vertrauen in gesellschaftliche Institutionen sowie die Wahrnehmung von redaktioneller Autonomie und Einflüssen auf ihre Arbeit.
Das Buch befasst sich mit der Rolle von Medien in einem politischen Ausnahmezustand. Bettina Haasen hat in Burundi Journalistinnen und Journalisten zu ihrem beruflichen Rollenselbstverständnis befragt und diese Aussagen unter Berücksichtigung ihrer sozialen Herkunft und den Zielen der internationalen Medienentwicklungszusammenarbeit (MEZ) kritisch in den Blick genommen. Mit dem gescheiterten Putsch im Jahr 2015 hat das Mediensystem in Burundi einen grundlegenden Wandel erlebt: Medienhäuser wurden vollständig zerstört, Hunderte von Journalisten leben im Exil und die Meinungsfreiheit wurde begraben. Der interdisziplinäre Charakter der Arbeit zwischen Transformations-, Journalismus- und Traumaforschung ermöglicht einen tiefen Einblick in einer zugespitzten Konfliktsituation.
Marlen Bartsch analysiert das Spannungsverhältnis zwischen den Interessen und Strategien des multinational ausgerichteten Bertelsmann-Konzerns und der als protektionistisch bezeichneten Medienpolitik des Nationalstaats Frankreich. Basierend auf dem theoretischen Modell der Akteurtheorie des Soziologen Uwe Schimank untersucht sie die französische Medienpolitik und die Aktivitäten und Strategien des Medienkonzerns weltweit sowie mit Fokus auf Frankreich. Inhaltsanalysen der Medienberichterstattung und der parlamentarischen Debatten in Frankreich verdeutlichen eine parteipolitische Relevanz in der Interpretation des Verhältnisses. Die Autorin bietet neben der Analyse von Makro-, Meso- und Mikroebene der Kommunikation zusätzlich neue Ansätze für ein erweitertes Verständnis und eine Neubewertung der französischen Medienpolitik.
Die vorliegende Studie untersucht, welche Rolle Massenmedien in der politischen Transformation im Irak nach 2003 gespielt haben. Dabei diskutiert Anja Wollenberg zunächst, ob und in welcher Weise politischer Wettbewerb, Partizipation, Kritik und Kontrolle von irakischen Rundfunkmedien ermöglicht und mobilisiert wurden. Die Untersuchung von klassisch-demokratischen Kernfunktionen wird erweitert um die Frage nach den spezifischen Merkmalen von Öffentlichkeit im Kontext von fragiler Staatlichkeit. Das Spannungsverhältnis zwischen Stabilisierung und Demokratisierung sowie die Überlagerung alter und neuer Verhaltensmuster in der journalistischen Praxis rücken damit in den Fokus der Untersuchung.
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