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Der Prozess der Entstehung und dogmatischen Fixierung christlicher Glaubensbekenntnisse (Kurzfassungen zentraler Glaubensinhalte wie im Apostolicum, Nicaeno-Konstantinopolitanum u.a.) ist fruhestens zu Beginn des 7. Jh. abgeschlossen. Bisher v. a. unter ereignisgeschichtlich-genetischen Gesichtspunkten (Text- und Sinnabhangigkeiten) untersucht, geht diese Arbeit den hermeneutisch-generativen Grundstrukturen des Bekenntnisbildungsprozesses nach (Beweggrunde). Dabei zeigt sich ein eindeutig heilsgeschichtliches Anliegen fruhchristlicher Bekenntnisbildung: die Selbst-Erschlieung Gottes zwischen Schopfung, Erlosung und Erfullung.
Hamanns Autorschaft ist stark auf die Rezipienten ausgerichtet. Seine ausgepragte Dialogizitat wird in Untersuchungen zur Intertextualitat, zu Briefgesprachen, Metaphorizitat und Rhetorizitat exemplarisch an drei Werken (Versuch einer Sibylle uber die Ehe, Konxompax und Schurze von Feigenblattern) nachgewiesen. Dabei ist Hamann zentral durch den Kondeszendenzgedanken beeinflusst: So wie sich Gott in Natur, Geschichte und Schrift offenbart, um eine Beziehung zum Menschen zu ermoglichen, will auch Hamann mit seinen Zeitgenossen in einen Dialog treten.
Die grundlegende Monographie uber das Gebet bei Luther hat als Quellenbasis Luthers bislang in der Forschung als Ganze wenig beachtete dritte Psalmenvorlesung. Sie wird als ein gleichsam interaktiver, rechtfertigungstheologisch verankerter Dank- und Bittgebetsvollzug erfasst. Ihre Pointe erhalt die Arbeit durch die thematische Fokussierung auf die von Luther im programmatischen ersten Satz benannten Gebetsakte des Lobens und Dankens. Es wird plausibel, dass die Vorrangstellung des Lob- und Dankgebets vor dem Bittgebet rechtfertigungstheologisch begrundet ist. Die Arbeit eroffnet mit ihrer speziellen Verfahrenstechnik einen neuen Zugang zur Theologie Luthers und beansprucht nicht weniger als gesamttheologische Relevanz.
Schleiermachers fruhe Religionstheorie von seiner Spinozarezeption her verstandlich zu machen, ist die Absicht dieser Monographie. Der Leitbegriff der Religion als Anschauung des Universums"e; in den epochemachenden Reden "e;Uber die Religion"e; hat seine Grundlagen in dem vielschichtigen Proze einer kritischen Aneignung spinozanischer Gedanken. Vor dem Hintergrund der Philosophie Spinozas wird die gedankliche Genese von Schleiermachers Religionsbegriff anhand der Jugendmanuskripte herausgearbeitet und fur eine systematische Gesamtinterpretation der Reden fruchtbar gemacht.
This study aims to make a contribution to the foundations of theological apologetics. In this, it seeks to determine the boundaries and possiblities of the apologetical process by orientating it to the quadruplicity of divine working.
In a dialogue with philosophical phenomenology, philosophy and sociology of religion this interdisciplinary collection of articles tries to investigate the relevance of scientific endeavour into lifeworld for systematic as well as for practical theology.
This doctoral thesis from Tubingen presents a reflection on the topic of sin, in the form of a discussion of Julius, "The Christian Doctrine of Sin" (first published in 1939-44). An appendix documents the relevant diary passages on Julius Muller.
This collection of essays stages a dialogue between Friedrich Schleiermacher and Alfred North Whitehead on significant features of 'open' system. The volume offers new options for rehabilitating system for future theological and philosophical thinking by opening system to a flexible relation with changing reality.
Die Studie erortert Darstellung und Pragung raumlicher Erfahrung im religiosen sowie im kognitionspsychologischen Kontext. Dazu werden "e;religiose"e; und "e;technische"e; Erfahrung anhand des Ansatzes von Kuno Lorenz zum Erwerb von Handlungskompetenzen (im Anschluss an C.S. Peirce) verglichen, Zeitlichkeit personaler Identitat nach Paul Ricoeur mit einem "e;narrativen Schematismus"e; beschrieben und dieses Modell der Mimesis, ausgehend von dem "e;Satz vom Widerspruch"e;, auf die Raumlichkeit und Widerstandigkeit der Person hin erganzt. Die "e;narrative Mimesis"e; lasst sich als fur den religiosen Kontext typische Form der Darstellung und Pragung verstehen. Analog wird die "e;Simulation"e; als fur die Kognitionspsychologie charakteristischer "e;topischer Schematismus"e; behandelt. Fallstudien (Dtn 26,5-9; Ex 1,1-20; "e;States of being Conscious"e;) verdeutlichen die Konkurrenz, die bezuglich des Anspruchs auf Erfahrung minimaler Widerstandigkeit besteht.
Diese umfassende Untersuchung der Subjektivitatstheorie und Religionsphilosophie Schleiermachers leistet einen wichtigen Beitrag zum Verstandnis moderner Theologie und Philosophie. In Anknupfung an neuere Idealismus- und Romantikforschung sowie unter Verwendung kontextuell orientierter historischer und systematischer Methoden gelangt der Autor zu neuen Einsichten in Schleiermachers Auseinandersetzung u.a. mit Kant, Reinhold, Fichte und Fr. Schlegel - und so zu einer gesicherten und prazisen Interpretation seiner fruhen sowie der reifen religionsphilosophischen Arbeiten.
Die Arbeit fragt in systematisch-fundamentalethischer Perspektive nach den konvergenten Linien in der Grundlegung der Ethik bei Friedrich Schleiermacher und Thomas von Aquin. Trotz des so unterschiedlichen Umfelds - der eine der Epoche "e;nach Kant"e; verbunden, der andere eingebettet in die Scholastik - sind die Gemeinsamkeiten beider auf ihre Weise tonangebenden Ethiker beachtlich. Von der Theologie gelehrt, von Aristoteles beraten, entfalten beide eine Ethik, der es um eine Einheit von Natur und Vernunft geht, die im Handeln des Menschen konkrete Gestalt gewinnt.
Der Autor bietet eine Studie zur seinsgeschichtlichen Entfaltung der christlichen Zentralbotschaft von der Liebe Gottes. Ausgehend vom Begriff der Agape"e; wird die kirchliche Wirklichkeit in ihrer Spannung zwischen Ganz-Sein und Seins-Krise erschlossen. Indem dabei die Moglichkeiten der Agape voll ausgelotet werden, lasst der Autor die Vision der originalen christlichen Seins-Alternative wieder aufleben. Als die Versohnungsbereitschaft Gottes weist die Gottesliebe insbesondere der Okumene einen verheiungsvollen Weg und lasst erkennen, wie das Christentum zu neuer Glaubhaftigkeit und Zukunftsfahigkeit finden kann.
Mit Hilfe des kulturanthropologischen Verstandnisses von einer Okonomie der Gabe' (Reziprozitat) wird anhand von Texten Martin Luthers - vor allem aus den Jahren zwischen 1518 und 1522 - gezeigt, wie dessen Rechtfertigungslehre ohne einen Gedanken der wieder etablierten Gegenseitigkeit zwischen Gott und Mensch gar nicht formulierbar ist. Luthers neu gewonnenes Verstandnis von Gegenseitigkeit ist die Voraussetzung fur sein positives Verstandnis vom Christenmenschen und fur seine haufige Parallelisierung von Christologie und Anthropologie.
Diese erste umfassende Studie uber das Werk Friedrich Schleiermachers in gendertheoretischer Perspektive untersucht die Entwicklung seines Denkens im Blick auf die zeitgenossische Geschlechterdebatte. Sie arbeitet heraus, dass Schleiermachers Konzept der egalitaren Geschlechterkomplementaritat grundlegende Bedeutung fur seine philosophische Ethik wie auch fur seine Theologie besitzt. Die Analyse zentraler Texte Schleiermachers zeigt, wie dieses Geschlechterkonzept seine Anthropologie und Ehetheologie pragt und wie die Verbindung von Geschlechterkonzept und Religionstheorie zu einer weiblichen Kodierung des Religiosen fuhrt, die Schleiermacher zum theoretischen Vorlaufer einer Feminisierung der Religion im Rahmen der burgerlichen Geschlechterordnung des 19. Jahrhunderts macht.
This book contains a systematic description of the theologies of Colin E. Gunton (1941 2003) and Oswald Bayer (b. 1939). Their use of the doctrine of creation in systematic theology has remarkable consequences for late-modern theological ethics. This book explores those consequences from the example of the theological doctrine of marriage. The author also contributes to the ecumenical debate by building on the Neo-Calvinist theological heritage.
Das Verhaltnis zwischen wissenschaftlicher Theologie und Kirche ist in der Moderne zu einem Grundproblem geworden. Theologische Entwurfe versuchen ihm mit verschiedenen Auffassungen von Wissenschaftlichkeit und Kirchlichkeit der Theologie gerecht zu werden. Im Ergebnis unterscheiden sie sich stark - je nach vorausgesetzter Bestimmung des Gegenstands, des Wissenschaftsbegriffs und des Verhaltnisses der Theologie zu Kirche, Gesellschaft und Universitat. Die Empfehlungen reichen von einer praktischen Disziplin zur Optimierung der Kirchenleitung und einer Explikations- und Prufungsinstanz christlicher Glaubenspraxis bis zu einer hermeneutischen Religions- und Kulturwissenschaft. Die Untersuchung skizziert und evaluiert in wissenschafts- und fundamentaltheoretischer Hinsicht ausgewahlte Positionen der modernen protestantischen Theologie. Die vorgestellte eigene Verhaltnisbestimmung zielt auf eine Theologie, die inhaltliche Positionalitat mit einem revidierten Verstandnis von Funktionalitat und Kirchlichkeit und mit interdisziplinarer Kommunikationsfahigkeit zu verbinden wei. So vermag sie ihre Verantwortung fur die Welt von Religion und Kultur wahrzunehmen und einen konstruktiv-kritischen Beitrag zum universitaren System der Wissenschaften zu erbringen.
although Hans Urs von Balthasar's earliest publication is from 1925, and although he was a mature forty years old in 1945, there is a deficiency in the secondary literature regarding his early literature, its historical backgrounds and non-theological sources. In this study Balthasar is presented in relation to the various contexts in which he was both drawing upon and responding to from the 1920s to the 1940s. The major contexts analyzed here are the broad central European Germanophone cultural context, the Germanophone Catholic cultural context, the German studies context, the French Catholic renewal literature and theology of the early 20th-century, the popular journal Stimmen der Zeit, Neo-Scholasticism, early 20th-century French Catholic culture, Swiss fascism, National Socialist literature, the Renouveau Catholique, the George-Kreis and many others. Balthasar's early anti-Semitism and some of the problematic aspects of his early work are also addressed in this study. His understanding of the modern age, his relationships with some key intellectual figures and his later reflections on his early work are also introduced. The book offers a comprehensive study of Balthasar's early intellectual development.
Die Universalitat der Menschenrechte wird seit Jahren zwischen den verschiedenen Kulturkreisen kontrovers diskutiert. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, ob ethische Normen, wie z.B. die Menschenrechte, universal oder nur partikular (fur eine bestimmte Wertgemeinschaft) begrundbar sind. Zur Klarung werden Beitrage aus dem Protestantismus (u.a. W. Herrmann, E. Troeltsch, K. Barth und T. Rendtorff) und der Philosophie (Naturrechtstradition, R. Alexy, O. Hoffe) analysiert. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, da ethische Normen immer in einem bestimmten, etwa dem christlichen, Menschenbild fundiert sind, aber zugleich auf universale, im Weltanschauungsdiskurs zu erweisende Plausibilitat zielen.
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