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Daß Lachen und Komik der Klerikermoral und Mönchsaskese des Mittelalters suspekt gewesen seien und sich nur als Ausbruch volkstümlich-karnevalesker Gegenkultur zu artikulieren vermocht hätten, gehört zu den Vorurteilen über das auch in diesem Sinne als «finster» geltende Zeitalter. Die Beiträge dieses Bandes zeichnen ein etwas anderes Bild. Sie konzentrieren sich auf das bemerkenswerte und für modernes Empfinden geradezu schockierende Nebeneinander von Komik und Sakralität in zahllosen Zeugnissen mittelalterlicher Literatur, Kunst und Lebenswelt. Es wird gezeigt, daß man darin nicht etwa eine Ausnahmeerscheinung und subversive Regelverletzung zu sehen hat, sondern vielmehr den Ausdruck einer theologisch und anthropologisch fundierten Ästhetik, die den Paradoxien der conditio humana Rechnung trägt.
Imago exemplaris, «sichtbares Abbild eines transzendenten Urbilds», ist eines der mittelalterlichen Äquivalente für den neuzeitlichen Begriff des ¿Ideals¿. Als Maßstab und Postulat der Vervollkommnung im moralischen oder ästhetischen Sinne kann sich das Ideal sowohl in realen und fiktiven Personen ¿ Jesus, die Heiligen, Helena, Artus ¿ verkörpern, wie auch als Rollenkonstrukt und Anforderungsprofil von Amt und Stand ¿ König, Bischof, Mönch, Künstler ¿ darstellen. In der Verklärung bestimmter Lebensformen und -räume ¿ Goldenes Zeitalter, Arkadien und die Welt der Hirten ¿ berührt sich das Ideal mit der Utopie. Die 18 Beiträge dieses Bandes beleuchten die Phänomenologie und Funktionalität von Idealen in Mittelalter und Früher Neuzeit aus historischer, literatur- und kunstwissenschaftlicher sowie philosophischer Perspektive.
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