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In den Jahren 1914¿1918 machte eine Vielzahl von Printmedien die Kinder auch im Deutschen Kaiserreich mit dem Weltkrieg vertraut. Auf einem bild- und erfahrungsgeschichtlichen Ansatz aufbauend untersucht diese Studie am Beispiel der illustrierten Kriegskinderliteratur die sogenannte Kriegskultur, deren Visualität und deren Ursprünge in der Zeit vor 1914. Sie geht auch der Frage nach den möglichen Folgen dieser kulturellen Mobilisierung der Jüngsten nach. Insbesondere die Kinder des Bürgertums, die die wichtigste Zielgruppe dieser Kriegsbücher waren und später Führungspositionen im NS-Regime bekleideten, stehen im Mittelpunkt der Untersuchung. Diese Studie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Kultur- und Erfahrungsgeschichte des Ersten Weltkriegs sowie zur Geschichte der Kriegs- und Nachkriegsjugendgenerationen.
«Generation» ist in Frankreich und Deutschland ein inflationär gebrauchter Alltagsbegriff. Als Modewort lenken «génération Macron» oder «Generation beziehungsunfähig» Aufmerksamkeit auf scheinbar bedeutsame gesellschaftliche Gruppierungen oder Phänomene. Der wissenschaftlich präzisierte Kollektivbegriff «Generation» dieses Bandes wird auf politisch-gesellschaftliche Bewegungen und Institutionen, auf stilbildende Zeitschriften und künstlerische Strömungen und nicht weniger auf deren prägende Einzelpersönlichkeiten und ihre Netzwerke angewandt.« Génération » est aujourd¿hui un terme largement galvaudé en Allemagne comme en France. Des expressions à la mode comme « génération Macron » ou « génération Tanguy » focalisent l¿attention sur des groupes ou des phénomènes sociétaux qui semblent dignes d¿intérêt. Dans ce volume, cette notion générique est précisée dans son acception scientifique pour analyser des phénomènes et institutions socio-politiques, ainsi que des mouvements ou tendances artistiques à travers quelques-uns de leurs personnalités marquantes et leurs réseaux.
Am 23. Januar 1930, drei Jahre vor der sogenannten Machtergreifung, trat in Thüringen die erste Landesregierung mit nationalsozialistischer Beteiligung zusammen. Die Autorin wirft erstmals einen Blick hinter die Kulissen der Baum-Frick-Regierung und offenbart ihre eigentlichen Entscheidungsträger: die fünf «völkischen Vorkämpfer» Adolf Bartels, Max Robert Gerstenhauer, Hans F. K. Günther, Paul Schultze-Naumburg und Hans Severus Ziegler. Es waren ihre im Deutschbund, dem Saalecker Kreis und dem Kampfbund für deutsche Kultur ausgearbeiteten Konzepte, die in Thüringen zum Einsatz kamen. Die Baum-Frick-Regierung entwickelte sich durch ihren Einfluss zu einem Ort völkisch-nationalsozialistischer Zusammenarbeit, von dem aus die nationalsozialistische Kultur- und Rassenpolitik ihren Anfang nahm.
Aus der Perspektive der Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft nehmen die Beiträge des Bandes das Zusammenspiel von Rhetorik und Kulturen vom 8.¿21. Jahrhundert in den Blick. Rhetorische Konstruktionen tradieren, modifizieren und verweben kulturelle Strömungen als eine spezifische Kompetenz von kulturellem Ausdruck. Die Beiträge sind theoretisch und methodisch vielfältig ausgerichtet. Einige stellen empirische Analysen rhetorischer Gepflogenheiten bereit, die synchron innerhalb eines Systems Bestand haben und dieses konturieren, oder die diachron im Wechsel kultureller Strömungen auftauchen oder verschwinden.
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