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Im Materialismus-Streit der 1850er Jahre prallen die oft provokativ vorgetragenen Positionen des naturwissenschaftlich-weltanschaulichen Materialismus (vor allem Carl Vogts, Jacob Moleschotts und Ludwig Büchners) auf Positionen, die die Naturwissenschaften mit den traditionellen religiösen Überzeugungen bruchlos verbinden zu können glauben (insbesondere diejenige Rudolf Wagners). Mit den wissenschaftlichen Überzeugungen verbinden sich zudem politische Optionen. Jenseits aller lautstarken Polemik werden in diesem Streit die Erklärungskompetenzen der Religion, der Philosophie und der Naturwissenschaften neu gegeneinander abgegrenzt ¿ wobei der Philosophie (in ihren Vertretern I. H. Fichte und F. A. Lange) eine vermittelnde Rolle zufällt.
Für das moderne Nachdenken über Geschichte ist es keine beunruhigende Vorstellung, daß die Anfänge der Geschichte "im Dunkeln" liegen. Geschichte ist für die moderne kritische Geschichtswissenschaft nur als zeitlicher Ausschnitt der Totalität vergangenen Geschehens faßbar. Bereits im 18. Jahrhundert war der Anfang der Geschichte kein "vorsintflutliches" Thema, sondern vielmehr ein Ort angespannten Nachdenkens, an dem sich theologische, philosophische, juristische, philologische und politische Fragestellungen und Interessen überkreuzten. Zur Verhandlung standen die Entstehung des Kosmos, der Ursprung des Menschen, die Ursprünge der Gesellschaft, Zivilisation und Kultur sowie der Wissenschaft und Philosophie.In dieser Ursprungsdebatte erlangten Politik, Geschichte, Kultur und Philosophie Selbständigkeit und fachliche Eigenständigkeit gegenüber der Theologie. Durch die Auseinandersetzung mit der "historia sacra" erhielten sie jeweils ihre moderne, noch heute überzeugende Gestalt in der Philosophie-, Welt- und Kulturgeschichte. An diesem speziellen Gesichtspunkt des Anfangsproblems verfolgt Helmut Zedelmaier die Entwicklungsgeschichte des modernen historischen Bewußtseins und verleiht der Historizität der Moderne ein schärferes Profil.
Eine Reflexion aus Kants handschriftlichem Nachlass, in der von einer »anthropologia transcendentalis« die Rede ist, löst Verwunderung aus. Bei allen Vorbehalten wegen der Singularität dieser Formulierung im Kant'schen Werk besitzt die Stelle jedoch eine wichtige Bedeutung und erfordert eine genauere Analyse. Denn in dieser Reflexion erklärt Kant auch, dass ein Gelehrter vermeiden müsse, ein »Cyclop« zu werden, das heißt die Phänomene mit nur einem Auge zu betrachten. Jeder Arzt, Theologe, Jurist, selbst Geometer hat Kant zufolge »noch ein Auge nötig, welches macht, dass er seinen Gegenstand noch aus dem Gesichtspunkte anderer Menschen ansieht«.
Cassirer legt in seinen Nachgelassenen Manuskripten und Texten besonderes Augenmerk auf die Begriffe "Geist", "Leben" und "Form". Der Schatz, der in diesem Nachlass steckt, kann im Hinblick auf den historischen und systematischen Ertrag sowie auf die aktuelle Anschlußfähigkeit seiner Überlegungen noch lange nicht als gehoben gelten. Der neue Band der Cassirer-Forschungen zeigt, dass mit Cassirers 'Philosophie der symbolischen Formen' und der ihr zugehörigen Metaphysik bedeutsame, noch unbegangene Wege für die Philosophie eröffnet sind.
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