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Mit der Abhandlung "Über das Fundament philosophischen Wissens" (1791) macht der Band eine Schrift Reinholds wieder zugänglich, von der Fichte in einem Brief an deren Verfasser erklärte, er habe sie "mehrere Male gelesen und sie immer für das Meisterstück unter Ihren Meisterstücken gehalten". Reinhold unternimmt darin den Versuch, durch die Explikation eines ersten, nicht nur wahren, sondern zugleich auch evidenten Prinzips die Philosophie als "strenge Wissenschaft", als ein ganzes und unteilbares System, zu begründen. Diese "Elementarphilosophie" bildet die Voraussetzung dafür, daß auch die besonderen, abgeleiteten philosophischen Grundsätze der Religion, der Moralität und des Rechts bestimmt und allgemeingeltend werden können. Der zweite Text, "Über die Möglichkeit der Philosophie als strenge Wissenschaft", erschien ein Jahr zuvor in den "Beyträgen zur Berichtigung bisheriger Mißverständnisse der Philosophen" und verdeutlicht den im "Fundament des philosophischen Wissens" nur knapp dargestellten Zusammenhang zwischen Reinholds Forderung nach einem ersten Grundsatz der Philosophie und seinem Philosophiebegriff.
"Kant - zeitlebens naturwissenschaftlich engagiert - hat in seinen Arbeiten gleichsam nebenbei Erkenntnisse der Naturwissenschaften des 19. und 20. Jahrhunderts vorweggenommen. Die vorliegenden Aufsätze sind jedoch nicht nur im Hinblick auf die Naturwissenschaften und ihre Geschichte aufschlussreich, sondern auch für Kants Philosophie und Persönlichkeit; sie zeigen seine Universalität und den naturwissenschaftlichen Hintergrund seiner Philosophie.Aus dem Inhalt:Über die Veränderung der Achsendrehung der Erde (1754) Ob die Erde veralte ... (1754) Von den Ursachen der Erderschütterungen (1756) Geschichte und Naturbeschreibung des Erd-bebens (1756) Betrachtung der Erderschütterung (1756) Theorie der Winde (1756) Entwurf der physischen Geographie (1757) Neuer Lehrbegriff der Bewegung und Ruhe (1758) Theorie der Feuerkugel (Rez. Silberschlag, 1764) Von dem Unterschiede der Tiere und Menschen (Rez. Moscati, 1771) Anzeige des Lambert'schen Briefwechsel (1785) Nachricht an Ärzte (1782) Über die Vulkane im Monde (1785) Etwas über den Einfluß des Mondes auf die Witterung (1794) Anhang, Register."
Tetens und Herder stehen beide zwischen den radikalen Polen rein empirischer Sprachforschung und theologischer bzw. transzendentaler Sprachphilosophie. Tetens vertritt verschiedener als Herder eine empirische, weitgehend psychologische Methode. Seine Versuche zeigen paradigmatische Züge dieser Einstellung zum Sprach- und besonders zum Ursprungsproblem, die von allgemeinem Interesse auch für die gegenwärtige Problemlage sind.
Seit zunächst Walter Benjamin, dann Werner Kraft die kulturkritischen Schriften des Livländers C. G. Jochmann (1789 ¿ 1830) der Vergessenheit entrissen haben, findet besonders dessen Abhandlung 'Die Rückschritte der Poesie' zunehmend Interesse. Gegen den Zeitgeist, insbesondere gegen die Kunstauffassung der Romantik, verteidigt Jochmann ¿ in gesellschaftskritischer und kunsttheoretischer Hinsicht ¿ den Fortschrittsgedanken der europäischen Aufklärung. Im Anschluß an Hamann, Herder und Rousseau, besonders aber an Vico, begreift Jochmann den Verfall der früheren Hochformen der Dichtkunst als das entwicklungsgeschichtlich notwendige Resultat des zivilisatorischen Fortschritts, als Folge der Emanzipation der Phantasie zur wissenschaftlichen Vernunft. Darin liegt für Jochmann jedoch keine Aufforderung zur Preisgabe der Kunst, sondern zur Anerkenntnis des geschichtlichen Wandels, dem Formen und Aufgaben der Kunst unterliegen. Benjamin sagte über den Text, daß ihm 'was die sprachliche Gestalt anbetrifft, in seiner Zeit weniges, was seinen Gehalt angeht, im 19. Jahrhundert nichts an die Seite zu stellen ist.'
Die Freiheitsabhandlung, 1839 preisgekrönt, aber bis heute als eine Gelegenheitsschrift vernachlässigt, ist die Summe einer kritischen Freiheitsanalyse der Tradition und zugleich der Ausgangspunkt jeder neueren Freiheitstheorie, die wissenschaftlichen Kriterien genügen will. Schopenhauers Verwerfung der These von einer Freiheit des Willens eint als sinnvolle Arbeitsvoraussetzung empirischer Forschung selbst Psychoanalyse und Behaviorismus. Seine Begründung zu verfolgen scheint gerade dann geboten, wenn eine 'Ethik ohne Metaphysik' möglich sein soll: Die Hauptthese der Unfreiheit des Willens verteidigt Schopenhauer unabhängig von seiner spekulativen Philosophie und mit dem strengen Anspruch auf Überprüfbarkeit.
In Deutschland ist die Philosophie Nicolas Malebranches (1638¿1715) über den anderen großen nachcartesianischen Systemen fast vergessen. Dabei hat seine eigenständige Synthese der Ideen Descartes¿ mit theologischen Positionen, vor allem Augustins, in der Folgezeit großen Einfluß ausgeübt. In seinem Hauptwerk, der Recherche de la vérité, entwickelt Malebranche als erster die cartesische Philosophie zu einem einheitlichen, in sich geschlossenen System weiter. Von den sechs Büchern der Recherche ist das wichtigste - und zugleich der Höhepunkt der Philosophie Malebranches - das hier dargebotene dritte Buch vom Verstand oder vom reinen Geist. Eine ausführliche systematische Einleitung des Herausgebers und umfangreiche Sachanmerkungen erschließen den Text.
Brentano behauptet in seiner kleinen Schrift "Vom Ursprung sittlicher Erkenntnis" (1874), dass es im Bewußtsein des Menschen einen unmittelbaren Maßstab für richtiges Fühlen, Wollen, Vorziehen und Fürguthalten gibt. Seine Ethik fußt also auf einer Lehre von ¿evidenten¿ Urteilen und mündet in eine Wertaxiomatik, die in der Folge großen Einfluß auf die Werttheorie etwa bei Scheler und Hartmann ausgeübt hat.
Die Auseinandersetzungen um den Philosophiebegriff durchziehen die gesamte Philosophie und Literatur des Vormärz. Eine Ihrer wichtigsten Linien stellt der Streit um die Romantik dar: um ihre ästhetische Bedeutung und ihre politischen Implikationen. Verhandelt wurden die Fragen nach der politischen Verantwortung der Philosophie, der notwendigen Veränderung der Philosophie sowie der Veränderung der Gesellschaft durch die Philosophie. Der Quellenteil bietet Texte von v. Eichendorff, Hegel, Heine, Feuerbach, Fichte, Schlegel u.a. ¿ etliche davon zum ersten Mal seit ihrem ersten Erscheinen. Der Kommentarteil diskutiert den Zusammenhang von Philosophie und Literatur an diesem herausragenden Beispiel. Zusätzlich aufgenommen wurden Beiträge, die das gesellschaftliche und das theologische Umfeld der Auseinandersetzung thematisieren und so dazu beitragen, ihren Hintergrund zu erhellen.
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