Join thousands of book lovers
Sign up to our newsletter and receive discounts and inspiration for your next reading experience.
By signing up, you agree to our Privacy Policy.You can, at any time, unsubscribe from our newsletters.
Am Wiener Kreis scheiden sich die Geister, trat er doch mit dem dezidierten Anspruch auf, mit den Mitteln der modernen Logik den metaphysischen Schutt von Jahrtausenden aus dem Weg zu räumen. Statt einer homogenen Bewegung, die sich empiristischen Dogmen verschrieb, erscheint der Wiener Kreis in der philosophischen Forschung jedoch heute als eine heterogene Gruppe von eigenständigen Denkern, die gemeinsam die Grundlagen der modernen Wissenschaftstheorie legten. In jeweils spezifischer Weise setzten sie sich von der philosophischen Tradition ab oder versuchten, einzelne Teile davon in die wissenschaftliche Weltauffassung zu integrieren.Der Band enthält eine repräsentative Auswahl von Aufsätzen der Mitglieder des Wiener Kreises. Sie beschränkt sich mit Ausnahme dreier Frühschriften der Gründer bewußt auf die Jahre des historischen Kreises vom Beginn der Treffen 1924 bis zur Ermordung Schlicks 1936, obwohl einige der Hauptideen erst in den USA ihre volle Wirkung entfalteten und von dort Ende der sechziger Jahre wieder in die deutschsprachige Philosophie zurückwirkten.In ihrer Einleitung skizzieren die Herausgeber die historische Entwicklung des Kreises und erläutern die zentralen thematischen Fragestellungen. Die Anmerkungen identifizieren die internen wie externen Opponenten und erklären den Kontext der zeitgenössischen Wissenschaft.
Die in diesem Band zusammengefassten Schriften geben einen repräsentativen Einblick in den sprachphilosophischen Ansatz Johann Gottfried Herders (1744¿1803), den sie sowohl in systematischer Hinsicht als auch in seiner historischen Entwicklung deutlich werden lassen.
Die zweiunddreißig Beiträge dieses Bandes zeichnen ein zusammenhängendes Bild von Cassirers Philosophie. Sie sind Resultat der wechselseitigen Befruchtung der Editions- und Forschungstätigkeit des Autors, der sich als Editor und Herausgeber lange Zeit mit dem Nachlass Cassirers befasst hat. In diesem Sinne versteht sich die Sammlung als an die internationale Cassirerforschung gerichteter Weckruf >An den NachlassUnterbauung< der Philosophie der symbolischen Formen durch eine Theorie der Basisphänomene (III.); Cassirers Zentralbegriffe Symbol, Symbolisierung, symbolische Form und symbolische Prägnanz (IV.); sowie abschließend erstmals in der Cassirerforschung die Beziehung der Begriffe System und Struktur bei Cassirer.
Der dreibändige Mikrokosmos, 1856-1864 mit dem Untertitel »Versuch einer Anthropologie« erstmal erschienen, gehörte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu den meistgelesenen philosophischen Werken. Sein Verfasser, der Mediziner und Philosoph Rudolph Hermann Lotze (1817-1881), entwirft darin während der Dekade des Materialismusstreits eine Position, die einerseits den Erkenntnissen der Naturwissenschaft oberste Priorität einräumt, andererseits aber aufzeigt, dass die Konstanten der althergebrachten Metaphysik - die Seele, Gott, ein höherer Sinn- und Zweckzusammenhang - durch sie nicht hinfällig werden. Lotzes Bestreben nach grundlegender Analyse der Divergenzen »zwischen den Bedürfnissen des Gemütes und den Ergebnissen menschlicher Wissenschaft« führt dazu, dass er erstmalig die Leitfrage der modernen Philosophie des Geistes stellt: Wenn es empirisch ergründbare materielle Bedingungen sind, durch die subjektives Erleben überhaupt möglich wird, wie lässt sich dann das wechselseitige Verhältnis dieser beiden Größen sinnvoll bestimmen? Im Mikrokosmos findet sich hierzu eine Reihe von Argumenten, die die Körper-Geist-Debatten des 20. Jahrhunderts in wesentlichen Punkten antizipieren und mit denen sich auch heute noch deutlich machen lässt, wieso die Schlichtheit des naturalistischen Monismus schwerlich mit der Komplexität des »Leib-Seele-Problems« in Einklang zu bringen ist.
Stehen sich Kants Ethik und die mit Edmund Husserl beginnende phänomenologische Bewegung tatsächlich in Form eines Antagonismus gegenüber? Noch immer wird diese Frage nicht selten bejaht.Die Hypothese der vorliegenden Studie ist jedoch, dass die Behauptung eines solchen Antagonismus letztlich weder aus der Perspektive der kantischen Schriften noch aus der Entwicklungsgeschichte der Phänomenologieheraus aufrecht erhalten werden kann. Denn gibt es nicht in Kants Ethik und ihrer Grundlegung Perspektiven, die den Vorwurf des abstrakten, lebensfernen Formalismus bereits entkräften? Und findetsich im Nachgang zu den materialen Wertethikern nicht innerhalb der phänomenologischen Bewegung der Versuch einer Erneuerung gerade der formalistischen Tendenz der kantischen Ethik?Die systematische Perspektive, die aus dieser Untersuchung hervorgeht, ist eine Ethik des Begehrens der reinen praktischen Vernunft, in der sich das individuelle Begehren angesichts einer gebietenden Vernunftauf je eigenem Wege konkretisiert, einer reinen praktischen Vernunft, deren Aufkommen allerdings mit Levinas als genuin intersubjektiv verstanden wird.
Die Davoser Disputation zwischen Martin Heidegger und Ernst Cassirer (1929) gehört zu den Schlüsseltexten der Philosophie des 20. Jahrhunderts. Hinter ihrem offiziellen Thema - Kant und die Kant-Interpretation des Neukantianismus - stand ein grundsätzlicher Konflikt über Paradigmen philosophischer Theoriebildung - Existenz versus Kultur, Geschick versus Geschichte, die >Bereitschaft< zu Angst und Tod gegen die »befreiende Kraft der symbolischen Formgebung«. Die Entscheidung der Deutschen für Hitler und den politischen Totalitarismus war ausdrücklich eine Entscheidung gegen Programme und Orientierungen, die in der Cassirerschen Philosophie mit positiven Werten besetzt sind: Autonomie des Menschen und Humanität der Kultur. Aus diesem Grunde bleibt Davos gerade für das Verständnis auch der deutschen Kulturgeschichte und ihrer politischen Bedeutung im 20. Jahrhundert signifikant.
Worin liegt der "andere" Sinn von Sein und Wesen und des Wesens des Menschen bei Heidegger? Werner Marx untersucht eingehend die Frage und gibt eine systematische und kritisch untersuchende Einführung in den "Bauplan" der Grundbestimmung des Seins bei Heidegger. Diesen Untersuchungen geht ein längerer problemgeschichtlicher Teil voraus, der zeigt, wie die Grundbestimmungen des Seins und Wesens zu Beginn der Tradition (Aristoteles) und wie sie zum Ende der Tradition (Hegel) aufgefasst wurde.
Der vierte Band der Reihe nimmt die Entwicklung der Systembegriffe nach 1800-1809, fokussiert auf das Thema >Systeme in Bewegung
Der fünfte Band der Reihe »System der Vernunft - Kant und der Deutsche Idealismus« thematisiert die diversen Konzeptionen des Systembegriffs in der Zeit zwischen dem sogenannten Theismusstreit 1811/12 und dem Erscheinen von Hegels >Rechtsphilosophie< im Jahre 1821. Der zwischen Jacobi und Schelling ausgetragene Theismusstreit gehört neben dem Pantheismusstreit zwischen Jacobi und Mendelssohn sowie dem Atheismusstreit um Fichte zu den wichtigsten theologisch-philosophischen Kontroversen in der »Sattelzeit der Moderne« (Reinhart Koselleck). Im Unterschied zu den vorangegangenen Streitsachen steht jetzt der Gottesbegriff selbst zur Debatte. Problematisch wird freilich auch die Frage nach der Grundlegung eines Systems der Philosophie. Im Streit um die göttlichen Dinge werden die Defizite der systematischen Begründung eines Systems des Wissens offensichtlich. Fortan ist die Konstruktion eines Systems mit höheren Begründungsanforderungen konfrontiert.
Philosophische Konzepte sind keine Einheiten, die für sich stehen und Satz für Satz entwickelt werden können, sondern sie beruhen auf Prinzipien, die ihrer äußeren Form zugrunde liegen. Hegel hat sie in der 'freien Tat' verortet, in der philosophisches Denken sich selbst begründet. Alte und neue, aber auch miteinander konkurrierende philosophische Ansätze stehen nicht beziehungslos nebeneinander, sondern verweisen auf ihr genetisches Prinzip, das darauf angelegt ist, statt in absoluter Reinheit in einer Vielfalt unterschiedlicher Realisierungsgestalten zur Erscheinung zu kommen.Die Annäherung an die Welt der antiken Philosophie wird in diesem Werk also über die 'freie Tat' des Gedankens und die in ihr begründeten Regeln gesucht. Reckermann belegt, daß diese Regeln dem Aufbau des 'Reichs' begrifflicher Formen zugrunde liegen und es ermöglichen, die Wirklichkeit als Zusammenhang differenzierter Ordnung zu denken. In der Bewegung ihrer Selbstkonstitution bestimmt die Philosophie aber nicht nur, was in Wahrheit ist, sondern auch ihr Verhältnis zur Welt des Handelns und zeigt so auf, wie sich die Frage nach der besten Form des Lebens mit der nach dem 'Anfang aller Dinge' verbindet. Um diese Selbstkonstitution eines genuin philosophischen Wirklichkeitsverständnisses nachvollziehbar zu machen, stützt sich Reckermann durchgängig auf die beigefügten Auszüge aus Originaltexten, die auch als Verstehenshilfe für eine strukturierte, umfassendere Lektüre dienen können. Die Auswahl der Auszüge erfolgte so, daß sich daraus das prinzipientheoretische Konzept des jeweiligen Autors in seinen Grundzügen und wichtigsten systematischen Konsequenzen erschließen läßt.
Der Lehrer ist für Thomas von Aquin (1225-1274) eine Person, die - selbst im Besitz von Erkenntnis - einem anderen zu seiner eigenen oder einer weitergehenden Erkenntnis verhilft, und zwar so, daß der andere selbständig das erkennt, was es zu erkennen gilt. Lehre ist damit eine Tätigkeit, die es dem anderen ermöglicht, vollziehendes Subjekt von Erkenntnis zu werden und auf diesem Wege zugleich Selbsterkenntnis zu erlangen. Um sein Ziel zu erreichen, das heißt, um dem Schüler das selbständige Erkennen, das Lernen heißt, zu ermöglichen, stehen dem Lehrer zwei Wege offen: die mündliche Unterweisung, und sie ist für Thomas die vorzügliche Form der Lehre, und die augenfällige Demonstration. Für das Verständnis dessen, was Lehren und Lernen bedeutet, kommt es aber weniger auf diese zwei Wege an, als darauf, wie auf dem einen und auf dem anderen Wege die geistige Eigenaktivität des Lernenden erreicht wird, die ihm das Lernen ermöglicht.Dieser Ansatz steht quer zu dem, was heute Didaktik genannt und als Didaktik gepriesen wird - und ist gerade darum (man bedenke: es handelt sich um einen Text aus dem Mittelalter!) höchst aktuell: Lehre ist nur dann erfolgreich und sinnvoll, wenn sie den Lernenden dazu motiviert, aus eigenem Interesse lernen zu wollen.Die Ausgabe bietet den vollständigen Text der Quaestio XI (Über den Lehrer) aus den "Quaestiones disputatae de veritate" und - ergänzend - den ersten der vier Artikel der "Summa theologiae, Teil 1, Quaestio 117" in einer parallelgeführten lateinisch-deutschen Edition mit einer sachgerechten Einleitung und einem umfassenden Kommentar.
Die Lehre vom einwandfreien logischen Schluß, die Aristoteles in der Ersten Analytik entwickelt, gilt als sein Meisterstück. Mit diesem "Gesetzbuch des korrekten Denkens" hat er nicht nur die Logik als Wissenschaft begründet, sondern grundsätzlich vollendet.In der Zweiten Analytik erklärt Aristoteles die Entstehung des Wissens aus der Sinneswahrnehmung und legt den Grundstein für den Auf- und Ausbau des Gebäudes der strengen, analytischen Wissenschaften im Denken des Abendlandes.
Sign up to our newsletter and receive discounts and inspiration for your next reading experience.
By signing up, you agree to our Privacy Policy.