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Das Reden über Geschlechterverhältnisse, Familie und Kindeswohl nimmt seit jeher einen prominenten Raum in neurechten Debatten ein und verschafft diesen eine erhebliche Reichweite, weit über ihr Kernklientel hinaus. Die vorliegende Studie widmet sich diesem Phänomen und analysiert aus diskursanalytischer Perspektive die Berichterstattung der neurechten Wochenzeitung Junge Freiheit. Anhand ihrer Berichterstattung über die Kölner Silvesternacht 2015/16 und zur Reform des Bildungsplans in Baden-Württemberg ab 2014 wird exemplarisch gezeigt, wie ambivalente Argumentationsmuster rassistische und diskriminierende Positionen mit scheinbar feministischen oder liberalen Standpunkten verbinden. Diese uneindeutigen Argumentationen können als Teil einer diskursiven Strategie interpretiert werden, welche die Standpunkte der Neuen Rechten in den Debatten des gesellschaftlichen Mainstreams verankern soll. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Bedeutung von geschlechtspolitischen Themen der Neuen Rechten nicht weiter zu unterschätzen.
Der Antifeminismus formierte sich im deutschen Kaiserreich im Kampf gegen das Wahlrecht von Frauen und hat somit eine historische Kontinuität. In der Sozialforschung und in feministischen Bewegungen hat sich seit den 1990er Jahren der Begriff zunehmend etabliert, aber was und vor allem wer ist darunter zu fassen? Rebekka Blum schlägt die Brücke zwischen der Forschung zum historischen und gegenwärtigen Antifeminismus und arbeitet die Bedeutung von Antifeminismus als ideologische Klammer konservativer, christlich-fundamentalistischer und (extrem) rechter Strömungen heraus. Hierzu untersucht sie die Ergebnisse einschlägiger geschichts- und sozialwissenschaftlicher Forschung der Gegenwart und liefert so einen systematischen Überblick zur Entwicklung des Phänomens, seinen AkteurInnen und Diskursen sowie Erklärungen für das Erstarken antifeministischer Bewegungen. Auf diesem Weg gelingt es ihr, eine gebündelte Definition vom Begriff des Antifeminismus zu entwickeln, um von dort aus den Blick auf mögliche feministische Interventionen zu richten. Die Studie von Rebekka Blum eignet sich sowohl als Einstiegslektüre als auch zur Vertiefung zum Thema Antifeminismus.
Die Frauenbewegung als eine soziale Bewegung gilt als die Agentin der Frauenemanzipation und als Symbol des Freiheitskampfes von Frauen schlechthin. Der gleichberechtigte Zugang zu Erwerbsarbeit und Bildung, basale Staatsbürger_innenrechte wie das Stimmrecht, Recht auf den eigenen Körper und körperliche Unversehrtheit, aber auch die formale Gleichstellung in der Gesetzgebung generell waren und sind wichtige Themen, die damals und bis heute noch von Frauenbewegungen erkämpft wurden und werden.Dabei nutzten die Akteur_innen der Frauenbewegung immer auch neue Formen der Mobilisierung und des Protestes, um ihre Anliegen öffentlichkeitswirksam auf die politische Agenda zu bringen. Ein historisches und von Protestaktiven bis heute imaginiertes Bild einer Einheitlichkeit in sozialen Bewegungen wird innerhalb der Bewegungsforschung durch das Theorem der kollektiven Identität gestützt. Diese Idee impliziert denn auch, dass sich Protest aus relativ homogenen Ideen und politischen Spektren bildet. Zweifelsohne ist die demonstrative Darstellung von Einheitlichkeit und Einigkeit ein wichtiger Prozess der Mobilisierung und in konkreten Aktionsformen ein stilistisches Mittel der Protestinszenierung.Eine eingehendere empirische Analyse der frühen Frauenbewegung zeigt jedoch die Grenzen der Idee kollektiver Identitäten auf. Vielmehr war (und ist) die Frauenbewegung selbst eine Produzentin und Trägerin sozialer Kämpfe in Bezug auf geschlechts- und klassenspezifischer Ungleichheitskonfigurationen. Das bedeutet, dass Konflikte und Brüche ein bedeutender Teil der Frauenbewegungsgeschichte darstellen, welche sich in konkreten Diskriminierungen und Ausschlüssen, hegemonialen Geschlechtervorstellungen und auch Legitimationen der Klassenspaltung, als auch neuen Formen solidarischen Handelns, neue Koalitionen, Protestformen und neuer Zielausrichtungen ausdrückt. Diese Fragilität und Heterogenität sowie die Versuche der Protestakteur_innen diese auszubalancieren, bildeten eine wesentliche Ressource, um neue Bündnisse und Solidaritäten innerhalb der Frauenbewegung selbst aber auch mit derzeit aktiven anderen Protestbewegungen zu generieren.Auf der Folie einer intersektionalen Lesart von Geschlechter- und Klassenrelationen, führt "Fragile Solidaritäten" durch die Geschichte und Diskurse der deutschen und britischen Ersten Frauenbewegung und bietet damit einen umfassenden Einblick in das relational vermachtete Feld feministischer Bewegungsströmungen.
Eine selbstbewusste, internetaffine Frau um die 50 trifft sich aus purer Abenteuerlust mit einem populären Blogger, der verhaltensauffällig ist und mindestens ein Suchtproblem hat. Ihr Date endet weder mit Sex noch mit einer Beziehung, doch durch das Treffen wird sie inspiriert. Sie plant einen großen Coup am Tag X gegen die stetig wachsenden Facebook-Fangruppen der AfD vor der Bundestagswahl 2017. Trotz ihrer unterschiedlichen politischen Ansichten zeigt sie Emphatie bei dem Niedergang des Mannes. Und gleichzeitig ist sie Strategin: Sie beschreibt ihren Weg, die Hetze und die Fake News der AfD bei Facebook abzuschalten - wenigstens zeitweise.
Intim und zugleich allgemein: Katharina Körting versucht, ihren Weg durch die Leistungsgesellschaft zu pflügen, stellt fest, wie sie sich dabei verletzt, auf falsche Stimmen hört, die richtigen überhört bzw. die Unterscheidung nur noch theoretisch treffen kann. Die Sehnsucht, weniger gut funktionieren zu dürfen, kämpft mit der Sehnsucht nach "Erfolg", so dass es sie zerreißt. "Ich funktioniere so gut, dass ich vergesse, wer ich bin. Dann falle ich aus: Ich ticke zu schnell. Die Schnelligkeit um mich herum spiegelt sich in meiner eigenen, beide blenden mich. Verblendet funktioniere ich. Manchmal tut es gut, meistens tut es weh - wie bei jedem Heldentum."
Selten geben Menschen mit Schizophrenie Einblick in ihr Leben, ihr Fühlen und Denken. Reni Wagner ist Anfang 30, in einer glücklichen Beziehung und Mutter einer sechs Monate alten Tochter, als die Krankheit plötzlich bei ihr ausbricht. Es dauert, bis sie und ihr Partner akzeptieren, dass das Leben vor der Erkrankung vorbei ist und nur Medikamente helfen, die Schizophrenie in Schach zu halten. Scham und Schuldgefühle bei den Erkrankten und zu geringes Wissen in der Gesellschaft verhindern oft, das an Schizophrenie Erkrankte offen mit ihrer Erkrankung umgehen können. Dieses Buch möchte ein bißchen zur Enttabuisierung beitragen.
Ulrike Gramann, geboren 1961, aufgewachsen in Thüringen, freie Journalistin und Schriftstellerin in Berlin. Als Erzählerin recherchiert und schreibt sie mit Sinn für geschichtliche und lebensgeschichtliche Gründe und Hintergründe. Reportage, Bericht, Meinung mit feministischem Blick. Gemeinschaftsprojekte mit Künstlerinnen.
Feministische Wissenschaftlerinnen haben in den letzten Jahren Wissenswertes zum Thema Vulva publiziert. Aber diese Autorinnenstimme fehlte noch! Als Frauenärztin hat die Autorin viele "Patientinnen" in ihrer Praxis erlebt. Sie stellt fest, dass Mädchen und Frauen ihre primären äußeren Geschlechtsorgane immer noch oft nur verschämt oder vermeidend als "das da unten" bezeichnen, statt selbstbewusst und kreativ Namen oder Bezeichnungen zu probieren, um sich ihrer Vulva und ihrem Frausein positiv bewusst zu sein. Welche Kräfte der Menstruation oder den Wechseljahren inne wohnen, welche Mythen und Tabus uns in unserer Kraft blockieren können und wie schön überhaupt Vulven sind - das ruft uns die Autorin (manchmal in etwas salopper Art) wieder ins Gedächtnis. Sollten wir selbst als Mädchen und Frauen oder unsere Töchter, Nichten, Schwestern oder Freundinnen - egal wie alt - zu diesem Thema wieder etwas Aufmunterung und Wissen benötigen, ist dieses Buch genau das richtige! Die Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit zu unserer Vulva sollte ein ganz selbstverständlicher Teil unserer Selbstliebe sein.
Die für die deutsche Wehrmacht errichteten Bordelle sind ein bislang wenig erforschtes Gebiet der Geschichte. Die in sie verschafften Frauen sind bis heute nicht als Opfergruppe anerkannt. Nicht selten wurde den jungen Frauen vorgeworfen, sich freiwillig für die Bordelle gemeldet zu haben. Auch in der Kriminalpolizei-Akte der polnischen Verkäuferin Maria K. aus Posen steht dieser Vermerk. Aber was hat er zu bedeuten? Durch die Rekonstruktion der konkreten Lebenssituation von Maria K., die die Besatzer innerhalb weniger Monate von einer jungen Frau in fester Anstellung und mit festem Wohnsitz zu einer obdach- und arbeitslosen, vorbestraften "Prostituierten" machen, die letztendlich wegen mehrerer Fluchtversuche aus dem Wehrmachts-Bordell in das Vernichtungslager Auschwitz eingeliefert wird, wird deutlich, dass von "Freiwilligkeit" beim Vorgehen der Wehrmachtsführung, der Kriminalpolizei und der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) keine Rede gewesen sein kann.Zusätzlich wird der Blick auf die soldatischen Freier gerichtet: Wer waren sie? Was dachten sie über die Frauen in den Bordellen und über Frauen allgemein? Was hat die Errichtung von Wehrmachtsbordellen mit der sexuellen Gewalt deutscher Besatzer in den besetzten Ländern zu tun? Und: Kann es sein, dass deutsche Soldaten nicht nur von der sexuellen Bereitstellung gezwungener Frauen in den Bordellen profitierten, sondern aktiv an deren gewaltsamer Verschaffung in diese Einrichtungen teilnahmen?Für die Beantwortung dieser und weiterer Fragen hat Anne S. Respondek in deutschen und internationalen Archiven recherchiert. Ihre Dokumentation zeichnet das Leben von Maria K. stellvertretend auch für die anderen, "namenlos" gebliebenen Frauen aus den Wehrmachts- und KZ-Bordellen nach.
Was passiert, wenn wir ein altes, "staubiges" Buch wieder in die Hand nehmen? Meistens nichts! Aber manchmal ... kann so ein Buch ein wahres Pulverfass sein und eine Explosion von Emotionen, Gedanken und Ideen auslösen, die ein neues Buch hervorbringen. Das Ergebnis ist das vorliegende Buch: ein Dialog mit Virginia Woolfs Buch "Ein Zimmer für sich allein" - und mit ihr höchstpersönlich. Es ist eine feministische Bestandsaufnahme der Gegenwart, eine Analyse der Rollenverteilung in Kindererziehung und Caretaking, der Verhältnisse zwischen den Geschlechtern am Arbeitsplatz und des Bildes der Frauen in den Medien. Zusammengefasst gesagt: Ein erfrischend neuer Zugang zu Virginia Woolfs Buch und ihrem Denken sowie eine Analyse der Gegenwart aus feministischer Perspektive, die selbst in ihrer Methode und Form von Woolf inspiriert ist.
In einer Auseinandersetzung mit künstlerischen Praktiken und Textproduktion in Feministischer und Postkolonialer Theorie nähert sich das Buch subversiven Techniken an, die normierende Strukturen als Vehikel zur Verschiebung derselben benutzen. Dem Verlauf von Einschreibungen wird im Hinblick auf Vereinnahmungen durch den Mainstream und auf Veränderungen, die normative Ordnungen hierdurch erfahren, gefolgt. Techniken von Mimikry und Maskerade spielen in der Analyse eine zentrale Rolle und werden im theoretischen Kontext von u.a. Luce Irigarays wie auch Homi K. Bhabhas Schriften aufgesucht und miteinander gelesen. In Bezugnahme darauf geht die Autorin performativen Ausdrucksweisen nach, die sich über Mimikry anähneln, einschreiben und verändert fortführen. Die Tanz- und Ausdrucksform Voguing als Aneignungsstrategie wird über den Film "Paris is burning" rezipiert und ihren Auswirkungen in zeitgenössischen queeren Hip-Hop Produktionen nachgegangen. Das innewohnende Moment einer Rückeinschreibung und Verschiebung eines vermeintlichen Originals wird auch in interkulturellen Affizierungen gesucht: der kongolesischen Sape-Bewegung im Austausch mit der Pariser Haute Couture oder in (post)kolonialen Ermächtigungsstrategien der Hauka in Westafrika seit den 1920er Jahren bis heute.Mimikry und Maskerade in künstlerischen Schreibweisen verschieben nicht nur das ,Original' durch Einschreibung und Aneignung, sondern nutzen dieses als Vehikel, verschieben so normative Sichtweisen und machen andere Perspektiven auf.
Diplompsychologin Gisela Jaspersen informiert in ihrem Buch über die historische Einordnung von Prostitution, die verschiedenen Facetten der negativen Seiten des Prostitutionsgeschäfts und regt eine Neuorientierung in Bezug auf die heutigen Männerbilder an. Die Autorin möchte mit ihrem Buch in erster Linie die Männer erreichen, die als heterosexuelle Freier aktiv sind und sexuelle Leistungen von Mädchen und Frauen kaufen. Zugleich ist das Buch aber auch eine gute Zusammenstellung für Partnerinnen, Elternteile oder Jugendliche, die grundlegendes Wissen über Prostitution in Deutschland erfahren möchten.
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