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Die Studie beleuchtet das politische Engagement der hohen böhmischen Aristokratie während der ersten Jahre nach der Entstehung konstitutioneller Parlamente in der Habsburgermonarchie. Auf der Basis von Tagebüchern, Korrespondenzen, politischer Publizistik und den Protokollen der Verhandlungen von Landtag und Reichsrat wird untersucht, welche Strategien adlige Politiker entwickelten, um ihre Interessen zu behaupten und eine aristokratische Identität zu bewahren. So werden die Positionen der Aristokraten in nationalen Auseinandersetzungen und Verfassungskonflikten, ihr Verhalten in Wahlkämpfen, ihr Umgang mit der Presse sowie ihre Taktiken in Debatten und Abstimmungen thematisiert. Das Spannungsfeld zwischen der Anpassung an neue Spielregeln im Feld der Politik und dem Festhalten an vertrauten Handlungsweisen steht dabei im Mittelpunkt. Indem politik- und kulturgeschichtliche Fragestellungen miteinander verknüpft werden, gelingt es, neue Perspektiven auf die Geschichte Böhmens und den Elitenwandel im Europa des 19. Jahrhunderts zu gewinnen.
Die verschiedenen Bereiche, in denen Dolmetscher zum Einsatz kommen, und die Bedingungen, unter denen sie ihre Tätigkeit ausüben, sind in den letzten Jahrzehnten immer vielfältiger und anspruchsvoller geworden. In elf ausgewählten Arbeiten, die im Rahmen eines dolmetschwissenschaftlichen Hauptseminars am FTSK Mainz Germersheim im Sommersemester 2010 von Studierenden verfasst wurden, wird dieser Entwicklung anhand verschiedener Fragestellungen nachgegangen: Die Wahrnehmungen und Rolle des Sprachmittlers in der Vergangenheit und heute, die Ansprüche an den Dolmetscher bei internationalen und nationalen Gerichten, die emotionale Belastung beim Dolmetschen in der Psychotherapie sowie in Kriegs- und Krisengebieten, der Einfluss neuer Sprachtechnologien und Softwareentwicklungen auf die Dolmetschtätigkeit, die Bedeutung von Expertise und Qualitätssicherung für die Professionalisierung dieses Berufes. Anhand der unterschiedlichen Artikel werden Schwierigkeiten, Grenzen und neue Möglichkeiten der grenzenüberwindenden Sprachmittlung aufgezeigt.
Der Ecuadorianer Pablo Palacio (1906-1947) ist ein großer Autor der lateinamerikanischen Moderne. Sein Prosawerk führt den Leser in das Ecuador der 20er und 30er Jahre, an jenen Unort zwischen Norm und Tabu, an dem das Süße bitter, und das Bittere süßlich schmecken. Denn seine Protagonisten sind Außenseiter, wie die einsame Opernbesucherin, lebensferne Wissenschaftler, Doppelwesen, betrogene Ehemänner oder Waisenkinder. Palacios Feder fasziniert mit schlichten und bizarren Strichen zugleich. Fragmentarisch, mit spielerisch ironischer Distanz, bieten die Texte ein Patchwork der Stile, erzeugen eigene, unvertraute Realitäten. Der Autor steht so weniger dem ¿sozialen Realismus¿ seiner Zeit als den Provokationen von Symbolismus, Schaueromantik und den Avantgarden nahe. Dieser Band eröffnet die neue Reihe Ecuador ¿ Studien und Editionen mit einer ersten Ausgabe der Kurzgeschichten Palacios im deutschsprachigen Raum. Zweisprachig, kritisch annotiert, mit einer Einleitung zu Autor und Land, einer Bibliographie sowie Beiträgen führender Stimmen des heutigen Ecuadors versehen, wendet sich das Buch nicht nur an ein universitäres, sondern an ein breiteres geneigtes Lesepublikum. El escritor ecuatoriano Pablo Palacio (1906-1947) es un gran autor de la modernidad latinoamericana. Su obra narrativa conduce al lector al Ecuador de los años 20 y en los años 30, a este no-lugar entre norma y tabú en lo que lo dulce tiene un sabor amargo y lo amargo dulce. Es que sus protagonistas son marginados, como la visitadora solitaria de opera, el científico cerrado a la vida, seres gemelados, maridos engañados o huérfanos. La pluma de Palacio fascina con plumazos sobrios y bizarros a la vez. Fragmentarios, con una distancia juguetona e irónica, los textos ofrecen un patchwork de estilos, produciendo realidades propias y poco familiares. Asi, el autor simpatiza menos con el ¿realismo social¿ de su tiempo sino con las provocaciones del simbolismo, del romanticismo oscuro y de las vanguardias. Este volumen abre la nueva serie Ecuador ¿ Estudios y Ediciones con una primera edición de los cuentos de Pablo Palacio en los países de habla alemán. Bilingüe, con notas críticas, una introducción al autor y a su país, una bibliografía y con contribuciones de personajes destacados del Ecuador de hoy, este libro no se dirige sólo a un público universitario sino también a un público más ámplio de lectores dispuestos.
Der Sammelband bündelt 15 Beiträge der 2. Fachtagung des Netzwerks Mittelalter und Renaissance in der Romania (27.-28. September 2008, Regensburg). In ihnen befassen sich die Autoren damit, wie sich die städtische Lebenswelt in den romanischen Sprachen und Literaturen jener Zeit niederschlägt. Die sprach-, literatur- und geschichtswissenschaftlichen Aufsätze behandeln zum einen die Bezeichnungen für Stadt sowie die Rolle der Stadt und der sie dominierenden Gesellschaftsschichten für die Sprach- und Literaturgeschichte, zum anderen wird der Stellenwert und die Beschreibung bestimmter Städte in verschiedenen literarischen Werken erörtert und der Blick der Forschung auf Stadt, ihre Bewohner und ihre Geschichte reflektiert.
Der Sammelband umfasst die Beiträge der Tagung «Geschichte-Recht -Politik. In memoriam Helmut Ridder», die im Februar 2009 an der Freien Universität Berlin stattfand. Helmut Ridder, Professor für Öffentliches Recht und die Wissenschaft von der Politik an der Universität Gießen, war der unbeirrbare Anwalt der am Vorbild westlicher Demokratien zu messenden deutschen Republik. Er ließ nicht ab, den deutschen Nachkriegsstaaten die Folgen ihrer Demokratieverfehlung vorzuhalten. Kristallisationspunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist das lebendige Wechselverhältnis von Geschichte, Recht und Politik. Das Buch vereint über den Kreis der Schüler Ridders hinaus Wissenschaftler und Politiker, die mitunter auch abweichende Standpunkte stark zu machen suchen. Die Thematik der Referate reicht von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart. Einzelne Beiträge behandeln auch Fragestellungen der aktuellen politischen Auseinandersetzung. Der Anhang enthält zwei spätere Texte Ridders, die verschiedentlich Antworten auf die in den Beiträgen aufgeworfenen Fragen zu geben vermögen. In einer Zeit, in der in Europa demokratiefeindliche Einstellungen an Boden gewinnen, gibt der Band ein eindringliches Votum für die Notwendigkeit von Demokratie und ihrer Verteidigung ab.
Die Motive Mord und Selbstmord im Werk des Sturm und Drang-Autors Jakob Michael Reinhold Lenz waren bislang ¿ obwohl Lenz enger Bezug zu Goethes Werther bekannt war ¿ noch nicht systematisch untersucht. Die Autorin zeigt, dass Lenz Selbstmordverständnis drei Phasen durchläuft (Frühphase bis 1768, Straßburger Jahre und Spätwerk ab 1779). In Straßburg entwickelt Lenz eine neue, durchaus ungewöhnliche Position: Die Selbstmorde seiner Figuren müssen vor dem Hintergrund von Lenz Theologie des freien Handelns gelesen werden, da die Selbstmörder dem göttlichen Postulat des Handelns folgen und nicht zufällig Christusmerkmale tragen. Gleichzeitig kann am Beispiel des Selbstmordes Lenz facettenreiches Verhältnis zum französischen Materialismus beschrieben werden. Obwohl Lenz den Materialisten um Paul Thiry d'Holbach kritisch gegenübersteht, rezipiert er Elemente von Holbachs Selbstmordverständnis aus dessen Werk System der Natur und verbindet diese mit christlichen Impulsen. Das Motiv Mord zeigt ¿ in Kongruenz zur Giftmetapher bei Rousseau ¿ die Brüchigkeit der gesellschaftlichen Strukturen und transportiert Kritik an einer falsch gelebten Aufklärung.
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang, der zwischen der Industrialisierung, der Fabrikarbeit von Kindern und Jugendlichen und andererseits der Idee der staatlichen Schulbildung in Preussen bestanden hat. Die sozialpolitische Forderung, die Kinder der ärmeren Schichten in den Volksschulunterricht mit einzubeziehen, wurde allmählich von dem gesamtgesellschaftlichen Interesse überlagert, eine Proletarisierung der gewerblichen Arbeiter zu verhindern. Zu den ersten Gesetzen, mit denen Preussen das System der ungehinderten Gewerbefreiheit eingeschränkt hat, gehören das Regulativ vom Jahre 1839 und das Fabrikgesetz vom Jahre 1853.
Die kleine Stadt (1909) bildet Heinrich Manns Beitrag zur ästhetischen Innovation in der Moderne. Entscheidend ist der enge Bezug zur italienischen Oper, den die Studie erstmals beleuchtet. Im produktiven Austausch der Künste entsteht ein Genre, das auf der polyphonen Synthese vieler Gestaltungselemente basiert. Inhaltlich entwirft es ein Demokratiemodell als Gegenpol zum deutschen Kaiserreich. Für dieses neuartige Genre führt die Autorin den Begriff ¿Opernroman¿ ein. Das Buch bestimmt Manns sinnliches Musikverständnis und dessen Relation zum politischen Anspruch des Autors. Die detaillierte Strukturanalyse orientiert sich am Vorbild der Oper und macht die virtuose Textur des Romans transparent. Die kulturhistorischen Kontexte der italienischen Operntradition, insbesondere Puccinis, sowie der Musikdiskussion französischer Literaten erweisen sich als zentral für die ästhetische Konzeption des Opernromans. Damit grenzt sich Heinrich Mann vom Wagnerischen Gesamtkunstwerk ab.
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