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Habitat und Habitus ¿ ein semantischer Gleichklang, aber auch ein Verweis auf ein fehlendes Glied in der breiten internationalen und interdisziplinären Rezeption und Diskussion rund um Bourdieus Habitus-Konzept. Bisher konzentrierte sich die Rezeption des »Habitus« fast ausschließlich auf die in La distinction, den »feinen Unterschieden« vorgetragene, wie Bourdieu es selbst nannte, »Ethnographie der französischen Gegenwartsgesellschaft«. Wie defizitär, genealogisch und theoretisch, dieser Eindruck war, erschließt sich erst durch einen Blick auf die »Anfänge« Bourdieus, seine algerische Erfahrung. In diesen grundlegenden ethnografischen Forschungen entwickelte Bourdieu nicht zuletzt dank des Blicks durch den Sucher seiner intensiv eingesetzten Kamera eine spezifische Perspektive auf die innige Korrespondenz zwischen der im Habitat der Menschen vergegenständlichten und in ihrem Habitus eingefleischten gesellschaftlichen Welt. In hunderten Fotos sicherte Bourdieu dieSpuren einer durch koloniale Gewalt zerstörten traditionellen Lebensform, in der Habitat und Habitus ganz so wie Muschel und Auster eine geradezu naturwüchsige Einheit bildeten. Die visuellen Zeugnisse aus dieser Frühphase seines Schaffens dienten ihm bis ans Lebensende als Anschauungsmaterial für seine theoretischen Arbeiten. Bourdieus fotografische Zeugnisse führen vor Augen, wie sich der Verlust dieser angestammten Lebenswelt in einem gebrochen Habitus der Entwurzelten niederschlägt und welches Maß an zerstörerischer Gewalt in dem vom Kolonialismus ausgelösten Clash of Civilisations zur Geltung kommt.
Mit Blick auf eine Evidenz- bzw. Forschungsorientierung vereint der Sammelband Überblicksbeiträge, empirische Studien sowie Beispiele guter Praxis auf den Ebenen Lehrer*innenbildung, Schulpraxis sowie Bildungspolitik und Bildungsadministration. Dabei werden nicht nur die jeweiligen Programmatiken hinter den Ansprüchen einer universitären Forschungsorientierung, eines datengestützten schulischen Handelns sowie einer evidenzbasierten Steuerung des Bildungssystems kritisch beleuchtet, sondern auch mögliche Ursachen einer geringen Evidenzorientierung auf den drei Ebenen identifiziert.Kapitel 10 ist unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International License über link.springer.com frei verfügbar (Open Access).
Mit seinem Werk ¿Die männliche Herrschaft¿ und dessen schonungslosem Blick auf die anthropologischen Grundlagen und die historische Beharrungskraft des Machtungleichgewichts zwischen den Geschlechtern löste Pierre Bourdieu in den 1990er Jahren eine starke Resonanz und kontroverse Debatten im Feld der Gender-Forschung aus. Wenig Beachtung fand dabei die Frage, woraus sich dieser radikale Blick Bourdieus denn eigentlich nährte und von welchen konkreten empirischen Beobachtungen und Erfahrungen her er seine theoretischen Perspektiven entwickelte. Seit Bourdieus ersten Gehversuchen als junger Feldforscher im kolonialen Algerien (1957-1961) beschäftigte er sich mit dem Thema Geschlechterverhältnisse, und dies gerade auf eine sehr anschauliche Weise in Form dichter ethnographischer Beobachtungen basierend auf dem Blick durch das Objektiv seiner Kamera. In hunderten von fotografischen Aufnahmen dokumentierte Bourdieu das alltägliche Verhalten von Frauen und Männern ¿ bei der Arbeit, beialltäglichen Verrichtungen aller Art ob im privaten oder öffentlichen Raum ¿ und interessierte sich insbesondere für die hierbei jeweils an den Tag gelegte geschlechtsspezifische ¿Haltung¿ im doppelten Sinne des Wortes, d.h. körperliche Hexis auf der einen und Ethos auf der anderen Seite.Dies wird in diesem Band durch eine systematische Bild-Text-Kombination vor Augen geführt. Die hier präsentierte fotografische Soziologie der Geschlechterverhältnisse in Algerien, auf die sich Bourdieu beim Verfassen seiner Studie ¿Die männliche Herrschaft¿ maßgeblich stützte, kann zugleich als Kristallisationskern für die spätere Entwicklung seiner Habitus-Theorie angesehen werden.
Dieses Buch vermittelt gegen die aktuellen Verwerfungen durch den Ukraine-Krieg und angesichts des sich abzeichnenden Auseinanderfallens der Weltwirtschaft in autokratische und demokratische Blöcke eine Positivbotschaft. Letztere setzt auf ein engeres, solidarisches Zusammenrücken zur Abwendung der uns alle bedrohenden Klimaapokalypse. Den Problemlösungsschlüssel dafür bildet eine menschenwürdigere und ganzheitlichere Sozial-, Wirtschafts- und Umweltpolitik in größeren als bisher jemals gedachten Umverteilungsdimensionen. Allein über ein dafür noch rechtzeitiges Aufwachen von Führungseliten, veröffentlichter Meinung und letztendlich wandlungsbereiter Bevölkerung sieht der Autor Chancen für eine hoffnungsbegründende Zivilisationsrettung. Derartige Rettungschancen können nur aus überzeugenden Vorteilserzählungen auf der Grundlage einer ganzheitlichen Wandlungsstrategie erwachsen. Dazu müssen solche Erzählungen sowohl konkret sein wie auch als umsetzbar vermittelt werden. Den Schlüssel dafür soll der vorgestellte Plan für ein klimasolidarisches Grundeinkommen liefern. Nur über dieses lassen sich noch rechtzeitig Problemlösungen gegen Klimakatastrophe und Gesellschaftszerfall auf den Weg bringen.
Diesem Buch liegt die These zugrunde, dass sich ein Verständnis der Macht der öffentlichen Verwaltung nicht allein auf die Befugnisse beschränkt, mit denen deren Mitarbeiter*innen ausgestattet sind. Um die verschiedenen Dimensionen der Macht der öffentlichen Verwaltung zu erkunden, werden Beiträge aus verschiedenen fachlichen Perspektiven versammelt. So soll einerseits deutlich werden, inwiefern in die Macht der öffentlichen Verwaltung auch soziale und kulturelle Faktoren einfließen. Andererseits sollen dadurch Perspektiven für eine ethische Gestaltung der alltäglichen Verwaltungspraxis freigelegt werden.
Das Buch untersucht den bisher nur unzureichend untersuchten Zusammenhang von Kunst und Gewalt. Mit theoretischen, empirischen und methodischen Beiträgen von Gewalt- und Kunstsoziolog:Innen richtet sich das Buch nicht nur an ein soziologisches Fachpublikum, sondern zugleich auch an eine breite sowohl an Kunst als auch Gewalt interessierte Öffentlichkeit.
Intensivmaßnahmen gehören zu den fachlich kontrovers diskutierten Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe. Einerseits richten sie sich an jene jungen Menschen, die durch reguläre Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe nicht mehr erreicht werden können und sollen somit den individuellen Bedarfen junger Menschen nachkommen. Andererseits zeichnen sich Intensivmaßnahmen durch einen stark repressiven Zugriff auf junge Menschen aus und folgen scheinbar der Logik einer immer ein bisschen engeren und exklusiveren Maßnahme. In diesem Zugriff auf junge Menschen wird jedoch ein Spannungsfeld sichtbar, welches sich zwischen pädagogischen Standards wie dem Aufbau einer tragfähigen auf Freiwilligkeit beruhenden pädagogischen Beziehung einerseits und gesellschaftspolitischen Forderungen nach einer repressiven Normverdeutlichung andererseits aufspannt. In der empirischen Analyse wird dieses Spannungsfeld aus der Perspektive der jungen Menschen in den Blick genommen und der Frage nachgegangen, inwiefern Intensivmaßnahmen für die jungen Menschen zu Erziehungsorten werden können. Mit Bezug auf den Capabilities-Approach ist die Frage erkenntnisleitend, inwiefern Intensivmaßnahmen zu einer Erweiterung der individuellen Handlungsmöglichkeiten beitragen können oder weitere gesellschaftliche Ausschlusserfahrungen evozieren.
This Open Access book presents a pioneering research on brownfield redevelopment in mountain regions, and specifically in the European Alps. The origins and causes, the actual conditions as well as the future challenges and potentials of mountain brownfields are investigated from an interdisciplinary yet landscape-centered perspective. Through the reasoned combination of research-by-design methods and case-study analysis, the book explores the infrastructural relevance of these sites for the specific mountain territory, while advancing an innovative structuralist-systemic approach for their physical and functional transformation. The book includes, among others, a first transnational geo-mapping of Alpine brownfields, whose impressive outcomes in terms of site numbers and distribution can only confirm the urgency of this research.
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