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Umweltschutzziele wie die Bewahrung der Schöpfung werden selbst in hierarchisch organisierten Gemeinschaften wie katholischen Orden auf unterschiedlichste Weise interpretiert, bewertet und verhandelt. Während manche Mitbrüder der gleichen Kommunität basierend auf einem Ziel ganz verschieden handeln, interpretieren andere es auch über geographische und nationale Grenzen hinweg sehr ähnlich. Mit der vorliegenden ethnographischen Studie werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkennbar. Es zeigt sich: Das Ziel einer Gemeinschaft markiert nicht einen Weg, sondern viele. Wer religiösen Umweltschutz untersucht, sollte deswegen mehr als einen Weg bedenken ¿ einschließlich Umleitungen und Kreuzungen.
Das vorliegende Buch untersucht das Verhältnis zwischen demokratiebildendem Lernen und sozialräumlichen Spezifika im Kontext einer Gesellschaft der Vielfalt. Ausgehend vom Verständnis einer reflexiven, heterogenen und zu Teilen widersprüchlichen Gesellschaft werden fächerübergreifende Kompetenzen erhoben, welche als Facetten von Mündigkeit verstanden werden können. Dabei wird der Begriff des "Sozialraums" über das Quartierverständnis hinaus erweitert als relationaler Raum und figurativer Ausschnitt von Gesellschaft beschrieben. Im Bewusstsein einer lebensweltnahen Demokratiebildung entwickelt sich der Sozialraum dabei zum Koordinatensystem, aus welchem sich Gütekriterien, fördernde, aber auch hemmende Faktoren eines demokratiebildenden, sozialräumlichen Unterrichts ableiten lassen. Ausgehend von Prozessen der produktiven Realitätsverarbeitung und einer Theorie reflexiver Modernisierung wird Lernen als reflexiver und bewusster Vorgang im Verhältnis von innerer und äußerer Realität sowie im Kontext von Wissen und Nicht-Wissen untersucht. Die Analyse gibt Empfehlungen für verschiedene Fachdidaktiken, beschreibt sozialräumliches Lernen jedoch zugleich als reflektierenden Sozialisationsprozess, der zwar in Schule Verankerung findet, aber zugleich für ein lebenslanges Lernen außerhalb des schulischen Sozialraums spricht.
Der Band reflektiert Forschungspraktiken, die für das Projekt der Biokybernetik wie der aktuellen bionischen Prothetik und Medienökologie charakteristisch sind: die Suche nach einem dritten Weg zwischen Technologisierung des Bios und Biologisierung von Technik. Durch ihre möglichst dichten Beschreibungen der jeweiligen wechselseitigen Affizierungs- und Teilhabeprozesse zwischen Mensch und Technik tragen die wissenschaftshistorischen, philosophischen, kultur- und medienwissenschaftlichen Beiträge dazu bei, den Blick auf die bewusste Annäherung der Zwei Kulturen durch die gegenwärtigen Lebens- und Kulturwissenschaften zu erweitern. Dies wird u.a. durch die Kontextualisierung der Debatten in Bezug auf das Verhältnis zwischen Maschinen und Organismen sowie Artifiziellem und Natürlichem geleistet.
In dieser Open-Access-Publikation gibt Klaus Behnam Shad einen vertieften Einblick in die (Selbst-)Unterwerfung Geflüchteter und fokussiert ihre affektive Identitätsneukonstruktionen, d. h. die individuelle Auseinandersetzung mit dem affektiven Regime Asyl seitens der in ihm gefangenen Menschen. Auf Grundlage einer einjährigen Feldforschung und empirisch, in Form mehrphasiger explorativer Interviews erhobener Daten, wird in der sozialphänomenologisch angelegten Studie die emotionale Erfahrung des Asyls und die mit ihr einhergehende Neupositionierung von Asylbewerber*innen im Ankunftskontext Deutschland aus einer postkolonialen Perspektive nachgezeichnet, indem emotions- und identitätstheoretische, feministische und anerkennungstheoretische Ansätze auf eine neuartige Weise miteinander kombiniert werden. Die Zusammenfu¿hrung verschiedener theoretischer Bausteine erlaubt es, eine spezifische affektive Anerkennungsfindung im Asylkontext herauszustellen: Das Selbst des gefangenen Menschen wird im Zuge der Inferiorisierungs- und Unterwerfungspraktiken umgemu¿nzt, während die totale Institution Asyl ihm als Identitäts-Zuteilungs-Maschine eine unmissverständliche Rolle als ¿Verlierer¿ zuweist.
Das Buch zeigt auf, wie sehr Europa in den letzten Jahrzehnten auf dem Weg zu einer immer engeren Union der Bürgerinnen und Bürger vorangekommen ist. Fast unbemerkt von Öffentlichkeit und Wissenschaft hat sich Europa ¿von unten¿, durch grenzüberschreitende Aktivitäten der Menschen, sozial integriert. Mit anderen Worten: Es gibt unzählige Prozesse der europäischen Vergesellschaftung, die sich zum Netzwerk Europa verdichtet haben ¿ keine supranationale Gesellschaft im klassischen Sinne, sondern ein Verdichtungsraum personeller Mobilität und Kommunikation. Das Buch widmet sich dieser europäischen Vergesellschaftung anhand von Migration, Auslandsstudium, Tourismus und Telefonie ¿ und diskutiert, welche Chancen und Konflikte sich daraus für das Zusammenleben der Europäerinnen und Europäer ergeben.
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