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Im Zuge der Transformation gegenwärtiger Gesellschaften hin zu Informations- und Wissensgesellschaften entwickelt sich Bildungspolitik zu einem zunehmend bedeutsamen Politikfeld. Zugleich werden damit verbundene Veränderungen mit Blick auf verschiedene Dimensionen beobachtet: War im Rahmen des wohlfahrtstaatlichen Projekts der Nationalstaat der Adressat von bildungspolitischen Forderungen und zugleich Hauptakteur ihrer Realisierung, so wird dies in der "postnationalen Konstellation", wenn nicht aufgehoben, so doch problematisiert. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Einflusses internationaler Akteure, nicht nur anderer Nationalstaaten, sondern auch Internationaler Organisationen (IOs) auf die nationale Bildungspolitik - zu nennen sind hier vor allem die EU, die OECD, die UNESCO, aber auch die WTO und die Weltbank sowie Nichtregierungsorganisationen - ist ein wichtiger Veränderungsbereich identifiziert. Die internationale Dimension von Bildungspolitik muss daher als integraler Bestandteil ihrer Analysen berücksichtigt werden. Dieser Band verfolgt das Ziel, eine einschlägige Diskussion im Politikfeld der Internationalen Beziehungen für die Erziehungswissenschaft nutzbar zu machen. Der Autor sucht nach einem theoretischen Modell, mit dem die Veränderungen im Verhältnis von Nationalstaat und Bildungssystem zu erfassen, zu erklären und zu verstehen sind. Seine tiefgehende und detaillierte Analyse führt zu der These: die Handlungsaktivitäten folgen zwar keinem Masterplan, verlaufen aber andererseits auch nicht unkoordiniert. Der Autor kommt zu dem Schluss, dass es gute Argumente dafür gibt, von einem im Entstehen begriffenen Internationalen Bildungsregime zu sprechen, dessen Beschaffenheit er in seiner Arbeit nachzeichnet und damit weiteren Analysen zugänglich macht.
Im Zuge der Internationalisierung der Forschung erfahren wir immer mehr über die Bildungssysteme und das Schulwesen anderer Länder und vereinzelt auch über das Geschehen in dortigen Klassenzimmern. Hier wird nun erkundet, welche Strukturen in frankophonen Bildungssystemen West- und Nordafrikas bestehen und worin deren Bedeutung für die Akteure liegt, was Schulen und Unterricht in diesem Bildungsraum kennzeichnet, auf welchen pädagogischen und didaktischen Überlegungen Handeln und Kommunikation dort beruhen. Die These der Universalisierung der modernen Schule lässt zwar einerseits auf überregionale strukturelle und inhaltliche Ähnlichkeiten schließen, andererseits gilt es, unbekannte Erscheinungsformen pädagogischen, didaktischen und sprachlichen Handelns zu entdecken und zu verstehen. Mit dieser Publikation verbindet sich zudem die Hoffnung, die forschungsmethodische Diskussion voranzutreiben, um so die Möglichkeiten einer reflexiven erziehungswissenschaftlichen Schul- und Unterrichtsforschung in unterschiedlichen kulturellen Kontexten auszuloten.
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