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Das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in der Schule ist zu einem ernsthaften Anliegen geworden, obwohl bisher noch weitgehend unklar ist, was darunter zu verstehen ist und was zum Wohlbefinden in der Schule beiträgt. In diesem Buch werden theoretische Grundlagen zum psychologischen Konzept 'Wohlbefinden in der Schule' gelegt und anhand eines Forschungsprojekts mit über 2000 Schüler/-innen der Sekundarstufe I (Klassenstufe 7-9) überprüft. Der Schwerpunkt der Studien bestand darin, aus der Perspektive der Schüler/-innen relevante Quellen des Wohlbefindens in der Schule zu identifizieren. Anhand von qualitativen und quantitativen Forschungsarbeiten werden Alternativen zu programmatischen pädagogischen Ausführungen vorgeschlagen, und es wird eine empirisch abgestützte Basis für Schulreformen vorgelegt.
Die sich migrationsbedingt rasant kulturell und sprachlich pluralisierende Schülerschaft in Deutschland findet in der Lehrerschaft bisher keine Entsprechung. Studien aus klassischen Einwanderungsländern legen aber nahe, dass Lehrende mit Migrationshintergrund zur Gestaltung von inklusiven, Mehrsprachigkeit reflektierenden und interkulturell orientierten Bildungsprozessen beitragen können und überdies als Rollenvorbilder dienen. Eine Erhöhung des Anteils an Lehrenden mit Migrationshintergrund erscheint als ein Schlüssel für mehr Integration, Teilhabe und Schulerfolg migrantischer Schüler und Schülerinnen. Die Studie greift diese Problemstellungen auf und unterzieht sie einer qualitativen und quantitativen empirischen Überprüfung. Eine Fragebogenerhebung mit 200 Lehrenden und 60 biographische Interviews sowie eine thematische Inhaltsanalyse ermöglichen eine dichte Beschreibung der spezifischen Bildungsbiographien sowie der schulischen Erfahrungen von Lehrenden mit Migrationshintergrund in Deutschland. Die Analyse des empirischen Materials erstreckt sich von den Erfolgsfaktoren über die Interaktion mit unterschiedlichen schulischen Akteuren, Umgang mit Mehrsprachigkeit und Heterogenität bis hin zu Erfahrungen von Diskriminierung in Bildungsinstitutionen. Damit ermöglicht die explorativ angelegte Studie eine erste Übersicht zum Selbstverständnis und Wirken von Lehrenden mit Zuwanderungsgeschichte an deutschen Schulen. Die Studie wurde gefördert von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Zeit Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
Angesichts der heterogenen Zusammensetzung von Schulklassen ist es von besonderer Bedeutung, dass Lehrpersonen ihr unterrichtliches Handeln bestmöglich auf die verschiedenen Lernbedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ausrichten. Lehrerinnen und Lehrer, denen das gut gelingt, zeichnen sich durch eine hohe adaptive Lehrkompetenz aus. Adaptive Lehrkompetenz wird als enge Verzahnung von diagnostischer und didaktischer Kompetenz gefasst, wobei zusätzlich zwischen Planungs- und Handlungskompetenz unterschieden wird.Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Schülerinnen und Schüler bei adaptiven Lehrpersonen grössere Wissenszuwächse erreichen. In Klassen mit grosser Leistungsheterogenität und höherem Fremdsprachigenanteil stellt sich die adaptive Lehrkompetenz als besonders wichtig heraus. Mehrebenenanalytische Strukturgleichungsmodelle stützen die Annahme, dass adaptive Lehrkompetenz nicht direkt auf die Schülerleistung einwirkt, sondern über eine hohe Unterrichtsqualität vermittelt wird. Die Erkenntnisse zu den Effekten adaptiver Lehrkompetenz sind insbesondere für die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen relevant.
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