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Aus dem Buch: „Wer dem Dalai-Lama glaubt, ist verloren, er, sein Land, sein Kaiser, alles. Die armen, blöden Deutschen glaubten damals an den Dalai-Lama, und die Folge war: Bürgerkrieg, Entzweiung, Gegenkaiser, Mord und Plünderung auf dreißig Jahre (1076 bis 1106). Der gute Kaiser war wohl für seine Person aufgeklärt genug, über den Dalai-Lama in Rom zu lachen. Aber was halfs ihm? Seine Untertanen glaubten dem tibetanischen Gott in Rom. Und so mußte er selbst dran glauben. Er wurde förmlich geisteskrank; trotz Zusprache einer großen Anzahl Getreuer und Anhänger verlor er allen Mut, warf die Waffen von sich und winselte und weinte wie ein Geschlagener. So richtet der Wahn den Menschen zu Grund, der Glaube an eine eingebildete Gottheit!" Oskar Panizza (1853-1921) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Panizzas Hauptwerk ist das 1894 erschienene satirische Drama Das Liebeskonzil - eine in der Literaturgeschichte beispiellose antikatholische Groteske.
Aus dem Buch: "O Gemeinheit! O Niederträchtigkeit! O Schande und Kot! O Menschenknochen und Hundegestank! Mist und Morast, ihr seid erhabene Gerüche gegen die Menschenseele und ihre Evaporation, gegen die hundsgemeine, - was sag'' ich! - menschengemeine Aufführung dieser Kolossal-Race! - So einen armen Hund zu täuschen! - Alles geht zu Grund! Alles geht in die Brüche! Alles ist umsonst geschrieben! Muß mein Tagebuch von Neuem anfangen! Alles ist falsch gesehen und berichtet! Meine kostbare Einteilung wahrscheinlich ganz für die Katz! Ich könnte mir die Augen ausreißen! So sich betrügen lassen!" Oskar Panizza (1853-1921) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Panizzas Hauptwerk ist das 1894 erschienene satirische Drama Das Liebeskonzil - eine in der Literaturgeschichte beispiellose antikatholische Groteske.
Oskar Panizza (1853-1921) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Panizzas Hauptwerk ist das 1894 erschienene satirische Drama Das Liebeskonzil - eine in der Literaturgeschichte beispiellose antikatholische Groteske. Aus dem Buch: „Unter Genie hat man zu verschiedenen Zeiten recht Verschiedenes verstanden. Im letzten Drittel des vorigen Jahrhunderts gab es eine Zeit der sog. Kraftgenialität, oder der Ur-Genies. Jeder, der mit einiger Keckheit die neuen Forderungen des damaligen Menschheits-Ideals sich zu eigen machte, und mit einer gewissen Verve vortrug, wurde Genie genannt. In Julian Schmidt''s Geschichte des geistigen Lebens in Deutschland findet sich u.a. auf die damalige Zeit angewendet, der Satz: Eine Reihe munterer Gesellen oder Genies schlossen sich in Frankfurt an den Dichter des Götz an ..... Aehnlich wie später zur Zeit Vogt''s und Büchner''s jeder junge Mann, der das Bedürfnis fühlte, sich über die Massen zu erheben, damit anfing, sich als Freigeist zu erklären, so war damals das emancipirende Wort für die Vorwärts-Strebenden: Genie. Und ich glaube es war Herder, der sich einmal diese bedenkliche Kameradschaft mit den Worten vom Leibe hielt: „Wer mich ein Genie nennt, dem gebe ich eine Ohrfeige."
Aus dem Buch: "Eines Abends kam ich spät ermüdet in ein unterfränkisches Dorf, dessen Name mir entfallen ist. Es mochte wohl am Fuße der Rhön gelegen sein, deren bergige Ausläufer in undeutlichen Umrissen am Horizont zu erkennen waren. Doch war es so regnerisch-trüb, und bei der vorgeschrittenen Zeit so dunkel, daß von einer eigentlichen Orientierung des Orts, wie weit das Dorf in die Berge vorgeschoben sei, keine Rede sein konnte." Oskar Panizza (1853-1921) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller, Satiriker und Publizist.
Aus dem Buch: "ELLA: Sei still - und beobachte nicht. Denke nicht beim Küßen. Oder sprich, dann aber laß mich in Ruh''. Du Peiniger! Du liegst furchtbar schwer auf mir. Siehst Du denn nicht, daß meine ganze linke Brust gequetscht ist. Du Freßer! Nein laß das! Nein, ich will mich nicht entblößen. Ich - äh - ich schäme mich ... Ich will durchaus nicht tugendsam scheinen. Ich bin keine Baletöse. Aber dies kann ich nicht leiden. Nein, ich bitte Dich, knöpfe hier nicht auf. Laß die Achsel. Du kanst doch auch so. Du Tirann! - Du zerreißt mein Hemd! - So - jezt ist mein Hemd zerrißen - der Stikeinsaz - der kostet allein M. 1,50 - den hat meine jüngere Schwester gemacht. - Du meinst wohl..." Oskar Panizza (1853-1921) war ein deutscher Arzt, Schriftsteller, Satiriker und Publizist.
Die Psichopatia criminalis mit dem Untertitel Anleitung um die vom Gericht für notwendig erkannten Geisteskrankheiten psychiatrisch zu eruïren und wissenschaftlich festzustellen. Für Ärzte, Laien, Juristen, Vormünder, Verwaltungsbeamte, Minister etc. Im Stile einer wissenschaftlichen Studie erläutert darin der ehemalige Psychiater unter anderem am Beispiel der Märzrevolution, wie man durch ein "mässig grosses Irrenhaus zwischen Neckar und Rhein, etwa von der Größe der Pfalz [...] die kriminelle Bewegung, ich wollte sagen: die epidemische Psichose" im Keim hätte ersticken können und welche Lehren daraus für die Gegenwart zu ziehen seien. Als beispielhafte Fälle aus der Geschichte behandelt Panizza Tiberius Sempronius Gracchus, Christian Friedrich Daniel Schubart, Wilhelm Weitling, Robert Blum und Max Stirner. Die Psichopatia criminalis ist deutlich von den anarchistischen und antimonarchistischen Grundhaltungen geprägt, die Panizza während der Haft in Amberg entwickelt und die sich in den Zürcher Exilantenkreisen noch verstärkt hatten. Die Broschüre steht inhaltlich in Zusammenhang mit dem 1891 gehaltenen Vortrag Genie und Wahnsinn und der Abhandlung Der Illusionismus und Die Rettung der Persönlichkeit von 1895. Oskar Panizza (1853-1921) war ein deutscher Schriftsteller, Satiriker und Publizist. Panizzas Hauptwerk ist das 1894 erschienene satirische Drama Das Liebeskonzil - eine in der Literaturgeschichte beispiellose antikatholische Groteske.
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